Stimmen aus dem Gemeinderat
SPD
Prof. Dr. Anke Schuster
Frauennachttaxi – Kein Gutscheinmodell
Die vom grünen Bürgermeister Erichson geplante Umstellung des Frauennachttaxi (FNT) auf ein Gutscheinmodell hat fatale Folgen für Mädchen und Frauen. Die Idee des sicheren Transfers nach Hause wird aufgegeben. War bisher der Besitz eines FNT-Scheins Garantie für den sicheren Transfer, soll künftig nur noch ein städtischer Zuschuss zu den Taxifahrten in Form eines Gutscheins gewährt werden. Das heißt, künftig müssten Frauen und Mädchen den Differenzbetrag zwischen Gutschein und realen Kosten der Taxifahrt bar bezahlen.
Was aber, wenn Mädchen nachts merken, dass ihr Geld nicht ausreicht? Dass sie die realen Kosten für den Nachhauseweg falsch berechnet haben? Dann müssen sie sehen, wie sie nach Hause kommen. Die letzte Strecke nachts eventuell zu Fuß zurücklegen, weil das Geld nicht reichte. Gerade aber diese Unsicherheit sollte mit dem FNT beseitigt werden. Der Besitz eines FNT-Scheins garantierte die Heimfahrt, egal von wo aus in der Stadt. Dafür hatten wir Frauen vor zwanzig Jahren gekämpft: sicherer Transfer in Ausnahmefällen durch FNT, wenn ÖPNV und andere Möglichkeiten nicht vorhanden sind. So soll es meiner Meinung nach auch bleiben. Der Rückzug der Taxizentrale aus der Mitfinanzierung kann im bestehenden Modell abgefedert werden.
Die angespannte Haushaltslage erfordert einen erhöhten Eigenbeitrag der Frauen mit 9 Euro für einen FNT-Schein und einen zusätzlichen erhöhten städtischen Zuschuss in vertretbarer Größe. Dafür bleibt aber der sichere Transfer gewährleistet. Mädchen und Frauen tragen kein Eigenrisiko. Bleibt zu hoffen, dass der Gemeinderat das Gutscheinmodell ablehnt und sich für den Erhalt eines Frauennachttaxis ausspricht, das den Namen auch verdient.
Einladung zur ÖFAS:
ÖFAS (Öffentliche Fraktionssitzung) vor Vorbereitung der Gemeinderatssitzung: Montag, 29.11. ,18 bis 19 Uhr, Alte Gundtei, Zwingerstraße 17 (HD-Altstadt)