Stadt & Leute

Heidelberg bei Lebensqualität spitze

Heidelberg-Studie zeigt: Verkehr und Baumaßnahmen sind die wichtigsten Probleme – Erstmals auch Fragen zu jungen Familien und Minderheiten

Zum sechsten Mal wurde im Sommer 2009 die „Heidelberg-Studie“ durchgeführt, die Ergebnisse liegen nun vor.

Balkendiagramm: Die wichtigsten Probleme in der Stadt im langfristigen Vergleich

„Ich freue mich, dass wir die gute Kooperation mit der Universität auch 2009 fortführen konnten und nun wieder aktuelle Ergebnisse zum Leben in Heidelberg vorliegen haben“, erklärte Erster Bürgermeister Bernd Stadel. „Für uns sind diese Daten sehr wichtig, um zu erkennen, in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht und natürlich auch, wo wir besser geworden sind. Insgesamt bekommt die Stadt wie in den Vorjahren guten Noten in punkto Lebensqualität“, resümiert Stadel.

Der Studienleiter von der Universität Mannheim, Dr. Andreas Wüst, weist auf die guten Bewertungen der Arbeit des Gemeinderats und des Oberbürgermeisters hin: „62 Prozent meinen, der Oberbürgermeister habe seine Sache bisher eher gut gemacht. Im Vergleich zu den ersten Bewertungen seiner Amtsvorgängerin ist dies ein besserer Wert.“ Prof. Dr. Dieter Roth vom Institut für Politische Wissenschaft der Universität Heidelberg führt aus: Es scheinen sich neue Diskussionsfelder für die Bürgerinnen und Bürger eröffnet zu haben, beispielsweise die Debatte um große Baumaßnahmen.“ An der repräsentativen Umfrage nahmen 1.767 Heidelberger/-innen teil.

Wichtigste Probleme sind Verkehr und Baumaßnahmen

Wie bei den vorherigen Studien wurden die Heidelberger nach dem wichtigsten Problem in ihrer Stadt gefragt, und da gab es 2009 erstmals größere Veränderungen:

  • Der Verkehr ist zwar mit 33 Prozent immer noch das wichtigste Problem in Heidelberg, doch es gab im Vergleich zu 2006 (52%) einen Rückgang um ganze 19 Prozentpunkte.
  • Neu hinzugekommen und den zweiten Platz belegen mit 13 Prozent der Erstnennungen „Baumaßnahmen“. Es ist vor allem der Neckarufertunnel (7% Erstnennungen), den die Bürger als Problem anführen.

Kindererziehung ist Frauensache

Die Studie zeigt auch, dass es in Heidelberg nach wie vor ein Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen beim Berufsstatus und bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gibt. 77 Prozent der Frauen mit Kindern unter sechs Jahren kümmern sich hauptsächlich selbst um ihre Kinder, doch nur fünf Prozent der Männer.

Hoher Wohlfühlfaktor

Trotz der Probleme fühlen sich nach wie vor fast alle Heidelberger entweder „sehr wohl“ (60%) oder „eher wohl“ (36%) in der Stadt. Bemerkenswert ist auch, dass sich die Heidelberger/-innen mit Migrationshintergrund in dieser Stadt genauso wohlfühlen („sehr wohl“ 59% oder eher wohl 34 %). Die Stadt könnte aus Sicht eines Teils der Betroffenen jedoch noch mehr für Minderheiten tun.

Gute Noten für den OB

Oberbürgermeister Würzner ist der bekannteste Politiker Heidelbergs und erhält auch die besten Bewertungen (+1,4) auf der +5/-5-Skala. 62 Prozent der Heidelberger meinen zudem, er habe seine Sache bisher „eher gut“ gemacht.

Detailergebnisse

Mehr Informationen und sämtliche Berichte seit 1994 unter: www.umfrage.uni-hd.de oder www.heidelberg.de. (ds)