Stadt & Leute
Feiern sollen gezielt überwacht werden
Stadt sieht exzessiven Alkoholkonsum von Jugendlichen in der Öffentlichkeit mit großer Sorge
Nach den exzessiven Feiern von Jugendlichen auf der Neckarwiese am 28. April, die eine Räumung der Wiese rund um die Theodor-Heuss-Brücke notwendig machten, hat die Stadt Heidelberg Bilanz gezogen und überlegt, wie in Zukunft solche Eskalationen vermieden werden können.
Die Stadt sieht mit großer Sorge, dass bei den Feiern auf der Neckarwiese zunehmend sehr junge Jugendliche übermäßig Alkohol konsumieren. Dadurch kommt es, wie gestern, nicht nur zu massiven Verschmutzungen, sondern zu Gewaltausbrüchen.
Zu den Geschehnissen:
Am Dienstag, 28. April, hatten sich etwa 200 bis 300 überwiegend sehr junge Personen aus Heidelberg und dem Umland auf dem Neckarvorland unterhalb der Theodor-Heuss-Brücke versammelt. Die vor Ort anwesenden Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes der Stadt Heidelberg mussten das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hinzuziehen, da einige der Schülerinnen und Schüler – die dort den Abschluss der schriftlichen Prüfungen zum Erlangen der Mittleren Reife feierten – so viel Alkohol zu sich genommen hatten, dass für die-se konkret eine Gesundheitsgefahr bestand.
Gegen 15 Uhr erklärte das DRK, dass bereits ein Transport von sieben erheblich alkoholisierten Jugendlichen in Kliniken erfolgt sei. In enger Absprache mit dem Polizeirevier Heidelberg-Nord wurde vereinbart, nicht abzuwarten, bis sich die Situation weiter verschärft. Daher wurde um 15.45 Uhr von der Polizei entschieden, allen Personen einen Platzverweis zu erteilen. Der für Ordnungsangelegenheiten zuständige Bürgermeister Wolfgang Erichson verschaffte sich selbst vor Ort einen Überblick über die Situation.
Die Umsetzung des ausgesprochenen Platzverweises durch die Polizei in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Kommunalen Ordnungsdienstes führte dazu, dass sich die Jugendlichen friedlich – insbesondere in Richtung Bismarckplatz – entfernten.
Ein Kubikmeter Scherben
Im Verlauf des späten Nachmittags reinigte die Stadt Heidelberg mit zwei zusätzlichen Kehrmaschinen den Radweg und das Neckarvorland. Dabei wurde ein Kubikmeter zerbrochenes Glas aufgesammelt – eine sehr aufwändige Arbeit, die von den Mitarbeitern der Heidelberger Dienste teilweise nur manuell bewältigt werden konnte.
Die nächsten Schritte
Die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes werden Feiern an den bekannten Orten, so auf der Neckarwiese, insbesondere zu den Schulabschlüssen gezielt überwachen. Hierbei wird besonders auf übermäßigen Alkoholgenuss, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, geachtet. Wie auch bereits im vergangenen Jahr werden Sozialarbeiter und Mitarbeiter des Kinder- und Jugendamtes vor Ort sein und den Kommunalen Ordnungsdienst unterstützen. In Einzelfällen will die Polizei mit der Stadt veranlassen, dass Kinder und Jugendliche, die das zulässige oder tolerierbare Maß des Alkoholgenusses überschreiten, zu ihren Eltern gebracht werden. Auf Veranlassung von Bürgermeister Wolfgang Erichson prüft die Verwaltung außerdem, durch welche weiteren Maßnahmen der Alkoholkonsum bei den bevorstehenden Feiern auf der Neckarwiese deutlich minimiert werden kann.