Stadt & Leute
Wunschbaum trägt gute Früchte
„Wir wollten an die Meinung der ansonsten schweigenden Mehrheit kommen“
Begeistert waren OB Dr. Eckart Würzner und Ulrich Jonas, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Beschäftigung, von der Resonanz der Aktion „Wunschbaum“. Wie Würzner erklärte, haben die Bürgerinnen und Bürger mit 422 Wunschzetteln rege vom neuen Dialogangebot Gebrauch gemacht. Beginnend mit dem Bürgerfest am 18. Januar konnten Menschen ihre Wünsche an und für die Innenstadt an den Wunschbaum hängen. „Wir wollten“, so Jonas zur Zielsetzung, „an die Meinung der ansonsten schweigenden Mehrheit kommen.“
„Über 90 Prozent der Zettel setzen sich konstruktiv mit der Entwicklung der Innenstadt auseinander, weniger als 10 Prozent lehnen Veränderungen prinzipiell oder projektbezogen ab“, wie Jonas resümiert. „Zunächst haben wir selbst die ausgefallensten Ideen auf Charme und Realisierbarkeit abgeklopft“, so Jonas. „Die Bandbreite reicht vom Wunsch nach mehr Toiletten bis zu Exotischem wie dem Vorschlag einer Pferdebahn durch die Hauptstraße.“ Aussortiert oder weitergeleitet wurden 53 Vorschläge, die nicht die Innenstadt betreffen.
Die meisten Ideen sind „gute Bekannte“: 98 gelten der Aufwertung des öffentlichen Raums, reichen vom Wunsch nach weiteren Sitzbänken bis zur besseren Platzgestaltung. „Hier sind wir längst an der Arbeit. Noch in diesem Jahr werden wir weitere Bänke in der Hauptstraße aufstellen“, so Würzner: „Der sanierte Herkulesbrunnen erstrahlt schon jetzt in neuer Pracht. Auf dem Marktplatz hat das Tiefbauamt Bodenhülsen eingebaut, in denen bald neue – von der Wirtschaftsförderung geförderte – Sonnenschirme stehen werden.“ Ebenfalls 98 Stimmen beschäftigen sich mit der Einzelhandelsentwicklung. Viele wünschen sich ein neues Textilkaufhaus, wie Jonas weiß. „Dazu brauchen wir die Eigentümer, weshalb wir mit Hochdruck daran arbeiten, den Dialog mit ihnen erheblich zu intensivieren.“
Verkehr spielt bei 81 Anregungen eine Rolle: Aber auch hier sind viele Wünsche bereits in Arbeit. So wird die Verkehrssteuerung „Motion“ den laufenden Verkehr beschleunigen, das dynamische Parkleitsystem die Autofahrer schneller zu den Parkhäusern navigieren und das Parkhaus am Friedrich-Ebert-Platz das Parkraumangebot deutlich verbessern.
Zeit zum Ausruhen sieht Würzner nicht: „Die Verbesserung der Einzelhandelssituation ist ein kontinuierlicher Prozess, der jeden Tag aufs Neue Phantasie, Engagement und Einfühlungsvermögen in die Kundenwünsche und das Machbare verlangt.“ Deshalb ruft er dazu auf, der Stadt weiter Ideen mitzuteilen: Gelegenheiten dazu gibt es in den OB-Sprechstunden, im Bürgeramt, beim Bürgerbeauftragten, beim städtischen Kümmerer, bei der Heidelberg Marketing GmbH, beim Forum Einzelhandel, unter www.heidelberg.de oder per E-Mail an stadt@heidelberg.de. (amb)