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Irmtraud Spinnler

Fußball-Stadion ohne Schienenanbindung nicht vorstellbar – Lücke im ÖPNV-Netz schließen

Zu den Planungen des Hopp-Stadions hier eine Stellungnahme der Arbeitsgruppe Südschiene: In den nächsten Wochen wird geprüft, ob neben Walldorf auch auf Heidelberger Gemarkung ein 30.000 Zuschauer fassendes Fußball-Stadion bei der Autobahn denkbar ist. Dabei spielen neben den ökologischen und finanziellen Auswirkungen natürlich die Fragen der Verkehrserschließung eine zentrale Rolle. Ein Stadion dieser Größe ohne direkte Schienenanbindung ist nicht vorstellbar.

Bei dem einzig möglichen Standort, dem „Gäulschlag“ an der Autobahn, muss vor allem die Anbindung an den Öffentlichen Verkehr höchste Priorität erhalten. Wenn das Angebot stimmt, kommen die Fans erfahrungsgemäß gerne mit der Bahn zum Stadion, nur dieses Verkehrsmittel ist in der Lage, den gewaltigen Besucherstrom zu bewältigen. Massen von „Pendelbussen“ als Zubringer von und zum Hauptbahnhof würden wie die Autos im Stau stehen und zusätzlich für chaotische Verkehrsverhältnisse sorgen. Die Straßenbahn hingegen kann die Menschen sicher, komfortabel und schnell zum Stadion und zurück bringen. Deshalb muss von Anfang an der Bau des Stadions und die Straßenbahnanbindung Hand in Hand gehen. Beim Standort Gäulschlag ist dies ebenso wie in Walldorf vorstellbar, weil ohnehin ein dringender Bedarf für die Anbindung der südlichen und südwestlichen Gemeinden an das Straßenbahnnetz besteht. Da die Verlängerung der Kirchheimer Straßenbahn nach Sandhausen über Bruchhausen nahe am Gäulschlag vorbei führen wird, wäre eine Stichstrecke zum Stadion möglich.

Die extrem hohen Pendlerströme aus dem Süden und Süd-Westen nach Heidelberg machen deutlich: Wir brauchen dringend den Straßenbahn-Ringschluss von Leimen über Nussloch, Wiesloch, S-Bahnhof, Walldorf, Sandhausen nach Kirchheim. Ähnlich wie bei der OEG würde dieser Ring in beide Fahrtrichtungen bedient. Es wird somit nicht nur eine attraktive und umsteigefreie Verbindung nach Heidelberg geboten, auch der Berufsverkehr in die Gegenrichtung und der Walldorfer S-Bahnhof werden davon profitieren. Das geplante Fußball-Stadion, ob am „Gäulschlag“ oder in Walldorf, macht es zwingend notwendig, dass öffentliche Hand und Privatwirtschaft hier mit vereinten Kräften sehr schnell handeln und diese Lücke im regionalen Netz schließen.

Die SPD lädt ein zur Veranstaltung „Lärm in der Altstadt“ am Montag, 20.2. 2006, 19 Uhr, Haus der Begegnung, Merianstr. 1. Weitere Informationen unter www.spd-fraktion-heidelberg.de