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CDU

Margret Dotter

Klimawandel für Europa

Margret Dotter

Viel vorgenommen hatten sich die rund 40 Schüler/innen der Klassen 13 aus vier Heidelberger Gymnasien. Auf Einladung der Stadt Heidelberg, der Landeszentrale für politische Bildung und der Europa Union waren sie in der Europawoche im Großen Sitzungssaal des Rathauses zusammengekommen, um sich mit Europa am Beispiel der Klimapolitik zu befassen.

Langweilig könnte man meinen – und wäre es auch gewesen, wenn das Thema von einem Festredner zelebriert und nicht von den Jugendlichen selbst erarbeitet worden wäre. Eingebettet in die „Heidelberger Schulmeisterschaften im Debattieren“ kam von der ersten Sekunde an Spannung in den Saal. „Profis“ des Debating Clubs Heidelberg demonstrierten den Schülerinnen und Schülern eine „Parlamentsdebatte“ und machten sie mit den Methoden erfolgreichen Debattierens vertraut, während der Referent der Landeszentrale den Stand der europäischen Klimapolitik erläuterte.

Auf die Übung folgte der Ernstfall: Neun Redner mussten das Plenum und die Jury in einer schlüssigen Argumentation vom Sinn und Unsinn europäischer Klimaschutzprojekte überzeugen. Die Redner zogen in siebenminütigen Statements alle Register der Rhetorik, um ihren Sachargumenten Glanz zu geben. Der strahlte so lange, bis es dem Gegenredner gelang, ihn mit treffender Polemik abblättern zu lassen.

Florian Pressler, der Vorsitzende des Debating Clubs, war begeistert vom vollen Einsatz, der die Debatte nie langatmig werden ließ. Der Jury, der ich angehörte, fiel es nicht leicht, die besten Debattierer auszuwählen. Schließlich fiel die Entscheidung auf Maike Salazar (Hölderlin-Gymnasium), Stefan Preis und David Spannagel (beide Helmholtz-Gymnasium). Alle erhielten von Wolfgang Berger, dem Leiter der Außenstelle Heidelberg der Landeszentrale für politische Bildung, als attraktiven Preis die kostenlose Teilnahme an „Berlin 08 – dem Festival für junge Politik“. Dort werden mehrere Tausend Jugendliche zusammenkommen, um Jugendthemen in Diskussion und Workshops lebendig zu machen. Die debattierfreudigen Primaner aus Heidelberg werden ihre Freude haben.

Gerne möchte ich Oberbürgermeister Dr. Würzner danken, dass er wie in den Vorjahren der jungen Europadebatte den großen Rathaussaal öffnete. Ebenso danke ich dem städtischen Europa-Büro für die hervorragende Organisation. Im Rathaussaal wurde aus dem gescholtenen „bürokratischen Europa“ das „lebendige Europa“ der Bürger. Bei den Schülerinnen und Schülern gewann der Europagedanke einen Platz im Kopf und im Herzen. „Wenn gute Reden sie begleiten, dann fließt die Arbeit munter fort“, dichtete Friedrich Schiller. Ich freue mich schon heute auf die europäische Schülerdebatte im Europawahljahr 2009.