Stimmen aus dem Gemeinderat

SPD

Michael Rochlitz

Zusammenlegung der Staatlichen Schulämter

Michael Rochlitz

Genau drei Jahre ist es her, seit in Baden-Württemberg unter Ministerpräsident Teufel die Verwaltungsreform beschlossen wurde. Seit dieser Zeit hatten der Rhein-Neckar Kreis, der Neckar-Odenwald Kreis und die Städte Mannheim und Heidelberg ein eigenes Schulamt. Die Ämter in den Kreisen waren in die jeweiligen Landratsämter eingegliedert, die Ämter bei den kreisfreien Städten als Staatliche Schulämter angegliedert.

Was bislang zur Zufriedenheit aller beteiligten Schulen, Lehrer und Eltern funktionierte, soll jetzt wieder verändert werden. Kritiker wie der Ludwigsburger Landrat Haas sprechen vom Salto rückwärts und von einem schweren Fehler der Landesregierung. Was ist passiert? Die Struktur der Schulämter soll neu geregelt werden. Die bislang eigenständigen Schulämter MA, HD, R-N-Kreis und der N-O-Kreis sollen zu einer „Mammutbehörde“ zusammengelegt werden. Dieses neue Amt, das dann für über 7.000 Lehrer zuständig sein und möglicherweise nach Wieblingen kommen soll, bringt weit reichende Veränderungen mit sich. Die persönliche Betreuung der Schulen wird ganz sicher nicht mehr in dem Maße aufrecht zu erhalten sein wie vorher. Die Mitarbeiter des staatlichen Schulamtes HD hatten zu allen Schulleitern und zu vielen Lehrern wie auch zu den im Schulsystem notwendigen Ämtern wie Schulverwaltungsamt, Amt für Soziales und Senioren und Kinder- und Jugendamt hier vor Ort persönlichen Kontakt und konnten vieles unbürokratisch erledigen. Beschwerden von Eltern, Elternberatungen, Gespräche mit Lehrern und Referendaren und vieles andere konnten meist zufrieden stellend gelöst werden.

Dies wird in der „Mammutbehörde“ nicht mehr möglich sein, weil die bisherigen Mitarbeiter des staatlichen Schulamtes HD nicht mehr für „ihren“ Bereich, sondern möglicherweise für „fremde“ Schulen aus MA oder Mosbach zuständig sein werden. Die Wege innerhalb des Amtes werden naturgemäß länger. Neue Mitarbeiter müssen gesucht und eingearbeitet werden, da viele Mitarbeiter der bisherigen Schulämter bei „ihrer“ Stadt bzw. Kreis bleiben. Neues Mobiliar, neue technische Investitionen und vielleicht sogar ein neues Gebäude stellen einen nicht zu unterschätzenden Kostenfaktor dar.

Nach dringenden Appellen der SPD-Landtagsfraktion haben sich nun auch in Mannheim SPD- und CDU-Gemeinderatsfraktion für eine Erhaltung der bisherigen Schulämter ausgesprochen. Es wird Zeit, dass sich auch in Heidelberg Widerstand gegen diese „unsinnige“ Veränderung formiert. Die SPD-Gemeinderatsfraktion jedenfalls kämpft für die Beibehaltung der bisherigen Lösung und ihres Heidelberger Staatlichen Schulamts.

Weitere Informationen von und über die SPD-Fraktion: http://www.spd-fraktion-heidelberg.de