Stimmen aus dem Gemeinderat

DIE HEIDELBERGER

Nils Weber

Kurzsichtigkeiten

Nils Weber

Gegen den Rat der „Die Heidelberger“ hat die OB die französische Baufirma Bouygues als Favoriten für das Konferenzzentrum am Hauptbahnhof unterstützt. Leider haben sich unsere Bedenken bewahrheitet. Einmal mehr hat die OB ein städtisches Großprojekt in den Sand gesetzt. Die gescheiterten Projekte Stadt am Fluss, Hallenbad, Kinozentrum und Burelli-Tunnel lassen grüßen. Selbst die Neuausschreibung des Kongresszentrums geriet der OB zum Flop, weil sie es vergessen hat, das Rechtsamt über die dabei zu beachtenden Ausschreibungsvorschriften des Europarechts zu konsultieren. Statt jetzt die Chance eines Neubeginns zu nutzen und weiterhin einen Standort am Neckar in Betracht zu ziehen, marschieren OB, EBM und ihnen folgend die Fraktionen von CDU und SPD in seltsamer (Berliner?) Nibelungentreue der nächsten Pleite entgegen. Obwohl ein Standort am Neckar attraktiver ist und mehr Kongresse anzieht als der langweilige Bahnhofsvorplatz, wird der dortige Standort als sakrosankt erklärt. Städtische Zuschüsse in jährlicher Millionenhöhe sind kein Problem mehr, obwohl vor kurzem noch alles umsonst sein musste und obwohl die Auslastung in der geplanten Großenordnung und an diesem Standort keineswegs gesichert ist.

Wie wollen CDU und SPD in Heidelberg bei derart intensiv gepflegter Kurzsichtigkeit in den kommenden Monaten eigentlich gegeneinander Wahlkampf machen?