Stadt & Leute
Essensgeld für Kinder
Gemeinderat beschloss Verfahren zur Aufteilung des Essensgeldfonds an bedürftige Kinder
Über 3.400 Kinder essen in Heidelberger Kindertagesstätten und Grundschulen zu Mittag. Ab dem Haushalt 2007/2008 hatte der Gemeinderat einen Essensgeldfonds für bedürftige Familien beschlossen, jetzt regelte er auch die Verteilung der Gelder.
Gleichzeitig beschloss er eine Erhöhung des Budgets von 30.000 auf 71.000 Euro im Jahr 2008. Hatte doch die Bedarfsanfrage ergeben, dass in den Kitas bei 108 Kindern ein Zuschussbedarf festgestellt wurde, in den Grundschulen bei 28. Bei einem Jahresaufwand von rund 500 Euro pro Kind ergibt sich somit ein Finanzierungsbedarf von über 71.800 Euro.
Die Gelder werden nun anteilig an die Einrichtungen verteilt, die einen Zuschussbedarf bei einzelnen Kindern festgestellt haben. Für 2007 werden 20.000 Euro vergeben, die restlichen 10.000 Euro bleiben im Fonds als Reserve. Allerdings soll die Unterstützung nur für tatsächliche Notfälle verwendet wird. Eine entsprechende Orientierungshilfe für die Feststellung der Bedürftigkeit stellt die Stadt den Einrichtungen zur Verfügung. Einen Zuschuss sollten daher nur Kinder erhalten, die Entwicklungsrückstände aufweisen, denen Betreuung und Förderung in der Familie fehlt, deren Integration geboten ist oder deren Eltern wegen Krankheit oder Drogenmissbrauch nur eingeschränkt erziehungsfähig sind.
Die Bedarfsanfrage ergab auch, dass viele Eltern ihr Kind nur für rund sechs Stunden in der Kita anmelden, sobald sie erfahren, dass Essensgeld zu bezahlen ist. Deswegen geht das städtische Kinder- und Jugendamt davon aus, dass der Bedarf für den Essenszuschuss noch höher liegen könnte. (neu)