Stadt & Leute
Nur die Realschulen legten zu
Staatliches Schulamt informierte über Schülerzahlen und Unterrichtsversorgung
Die Zahl der Schülerinnen und Schüler an den öffentlichen Grundschulen in Heidelberg ist im Schuljahr 2007/2008 gegenüber dem letzten Schuljahr um 442 Kinder (oder mehr als zehn Prozent) von 4.295 auf 3.853 zurückgegangen. Damit sank auch die Zahl der Grundschulklassen von 195 auf 172.
Laut Schulamtsdirektor Detlef Böhme, Leiter des Staatlichen Schulamts für den Stadtkreis Heidelberg, und seinem Stellvertreter, Schulamtsdirektor Stephan Brühl, liegt Heidelberg damit im Landestrend. In einem Pressegespräch über Schülerzahlen und Unterrichtsversorgung an den Heidelberger Grund-, Haupt-, Real- und Sonderschulen nannten sie für diese Entwicklung vor allem zwei Gründe.
Zum einen war in den zurückliegenden Jahren die Altersgrenze für die Schulanfänger monatsweise vom 30. Juni bis zum 30. September verlängert worden, wodurch sich die Zahl der Erstklässler jeweils um die in einem Monat geborenen Kinder vergrößerte. Nun ist das Ziel erreicht und diese jährliche Zuwachsrate entfällt. Zum anderen verlieren die öffentlichen Grundschulen immer mehr Kinder an private Grundschulen, von denen es in Heidelberg derzeit sieben gibt.
Rückläufig ist auch die Zahl der Hauptschüler/innen. Sie nahm um 25 von 1.104 auf 1.079 ab, die Zahl der Klassen verringerte sich von 59 auf 53. Im Sommer 2008 soll die Zusammenfassung der bislang neun Heidelberger Hauptschulen in vier Hauptschulen abgeschlossen sein. Zwei Hauptschulen sind dann Ganztagesschulen, zwei bieten Unterricht bis zum zehnten Schuljahr.
Zugenommen hat die Schülerzahl an den Realschulen. Sie stieg um 76 von 1.731 auf 1.807 und macht die Neueinrichtung von fünf Klassen (deren Gesamtzahl stieg somit auf 68) erforderlich. Denn, so Detlef Böhme: „Die Klassen der Realschulen waren schon immer randvoll.“ Während die Anzahl der Lehrerwochenstunden an den Grundschulen um 5,2 Prozent zurückgeht, nimmt sie an den Realschulen um 7,3 Prozent zu.
Insgesamt 1.004 Lehrkräfte unterstehen dem Staatlichen Schulamt in Heidelberg. „47 Lehrerinnen und Lehrer haben wir gegenüber dem letzten Schuljahr verloren“, erklärte der Schulamtsleiter: 19 gingen in den Ruhestand, 21 wurden auf eigenen Wunsch versetzt, zwei in andere Schulbezirke abgeordnet und fünf sind in Elternzeit. Durch Querversetzungen gelang es, 20 Lehrkräfte zurückzugewinnen, und zwölf junge Lehrer/innen wurden im Schulbezirk neu eingestellt. Böhme: „Jede Grund- und Hauptschule verfügt über rund zehn Stunden über die Pflichtstunden hinaus, die sie mit Arbeitsgemeinschaften und Projektunterricht ausfüllen können.“ (br. )