Stimmen aus dem Gemeinderat
SPD
Reiner Nimis
Weiterhin Vorrang für den ÖPNV
Der Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Neckar (ZRN) kann mit dem Geschäftsjahr 2006 hoch zufrieden sein. Bereits im Sommer wurde die Westpfalz (rund um Pirmasens und Kusel) völlig problemlos in den VRN integriert und kurz vor Jahresende konnte der S-Bahn-Betrieb ins Saarland nach Homburg und bis Germersheim (einschließlich Elektrifizierung) ausgedehnt werden. Damit und mit den neuen Stadtbahnen zur SAP-Arena und nach Kirchheim festigte der VRN seinen Ruf als erfolgreichste Nahverkehrs-Verbundgesellschaft in Deutschland.
Das alles hat allerdings auch seinen Preis: Nachdem Bund und Bundesländer ihre Zuschüsse für den Nahverkehr gekürzt haben, müssen zum 1. Januar 2007 die Fahrpreise deutlich angehoben werden. Dabei tragen die Städte und Gemeinden bereits mit dem stattlichen Betrag von jährlich 8,8 Mio. Euro zur Finanzierung des Verbundtarifs bei. Auf Heidelberg entfallen davon 422.000 Euro. Über mögliche Kürzungen im Nahverkehrsangebot wollen die Bundesländer Anfang 2007 entscheiden.
Alt-Oberbürgermeisterin Beate Weber, die in dieser Jahresabschlusssitzung verabschiedet wurde, konnte mit berechtigtem Stolz darauf hinweisen, dass während ihrer Amtszeit mit der „Karte ab 60“, dem „Job-Ticket“ und dem „Studi-Ticket“ ganz wesentliche Anstöße zur Verbundentwicklung aus Heidelberg gekommen waren. Daran anknüpfen kann jetzt OB Dr. Eckart Würzner, der zum stellvertretenden Verbandsvorsitzenden gewählt wurde, wenn es um die weitere Entwicklung des Nahverkehrs in der Region und in Heidelberg geht.
Im Jahr 2015 sollen alle Linien der S-Bahn Rhein-Neckar ausgebaut sein. Bis dahin muss über eine europaweite Ausschreibung ein Betreiber für das neue Gesamtnetz gefunden sein. Für Heidelberg besonders bedeutsam sind dabei:
• Viergleisiger Ausbau Mannheim-Heidelberg mit Haltepunkt Maimarkt/SAP-Arena (Gesamtkosten von 85 Mio. Euro)
• S-Bahn Mannheim-Weinheim-Darmstadt (31 Mio. Euro). Hier gilt es, den Anschluss Heidelbergs sicherzustellen.
• S-Bahn Heidelberg – Sinsheim/Eppingen/Aglasterhausen mit Streckenumbau und Elektrifizierung (57 Mio. Euro). Dort entsteht auch der neue Haltepunkt „Sinsheim-Arena“, damit die Fußball-Fans bequem in das bei uns leider nicht realisierte „Hopp-Stadion“ kommen können.
Die Fertigstellung dieser Projekte ist bis Ende 2009 geplant. Hohe Priorität haben weiterhin die Straßenbahnen ins Neuenheimer Feld und in die Altstadt. Vielleicht gibt es auch ein neues Nachdenken über den „Bypass“ und eine bessere Anbindung unserer Stadt an den internationalen Schienen-Fernverkehr.
Die SPD-Fraktion wünscht frohe Weihnachten.