Kultur

„Ein Wunder als Komödiantin“

Letzte Fotografien von Marilyn Monroe in einer Sonderausstellung des Kurpfälzischen Museums

„Eine solche Ausstellung bedarf einer besonderen Eröffnung“, sagte Museumsleiter Dr. Frieder Hepp in der vollbesetzten Neuen Gemäldegalerie bei der Eröffnung der Marilyn Monroe-Ausstellung im Kurpfälzischen Museum. Er freute sich, „zwei besondere Frauen“ begrüßen zu können: die Schauspielerin Gudrun Landgrebe und Oberbürgermeisterin Beate Weber.

Marilyn Monroe verschmitzt lächelnd
Marilyn Monroe im Juni 1962 Foto: Bert Stern

Beate Weber hatte sichtlich Freude an ihrer letzten Amtshandlung und fand den Titel der Ausstellung „The Last Sitting“ recht passend. Sie zeigte sich beeindruckt von den Aufnahmen Bert Sterns und sagte: „Die Wirkung Marilyn Monroes hing mit ihrer Vielfältigkeit als Projektionsfläche zusammen.“ Den musikalischen Rahmen gestaltete sehr stimmungsvoll die Heidelberger Band „Balsamico“ um Peter Saueressig mit „The Lady is a Tramp“, „I‘m Through with Love“ und „Candle in the Wind“, einem speziell für Marilyn Monroe komponierten Song von Elton John.

Im Juni 1962 erhielt der Modefotograf Bert Stern von der Zeitschrift Vogue den Auftrag, Marilyn Monroe zu fotografieren. Er mietete eine Suite im Hotel Bel Air, dem schönsten Hotel von Los Angeles, und baute sie zum Fotostudio um. In drei Fotositzungen über mehrere Tage verteilt entstanden drei Serien ganz unterschiedlichen Charakters. Sie zeigen Marilyn Monroe in gekonntem Changieren zwischen Koketterie und überraschender Natürlichkeit.

Die Monroe erhielt, wie besprochen, die farbigen Originaldias und Schwarzweißkontaktbögen, die sie wenige Tage später wieder zurückschickte: die Hälfte von Ihnen war durchgestrichen und mit Nagellack und Lippenstift beschädigt. Auch einige dieser von ihr nicht autorisierten Aufnahmen sind in der Ausstellung zu sehen. Durch ihren plötzlichen Tod wurde die Fotosession von Bert Stern zum „Last Sitting“.

„Ich fühle mich berührt und beglückt, an diesem Abend dabei sein zu dürfen, es ist eine wunderbare Ausstellung“, sagte Gudrun Landgrebe bei der Eröffnung. „Für mich ist Marilyn Monroe ein Wunder als Komödiantin, die mich bis ins tiefste Innere bewegt.“ Gerade in ihren leisen Tönen zeige sie das Ehrlichste, was man sich vorstellen kann. Landgrebe sprach von einer Leuchtkraft ihrer Porträts aus Sehnsucht und Verlangen, Zartheit und Zerbrechlichkeit, mal geheimnisvoll und dann wieder überraschend natürlich.

„Wäre sie noch heute am Leben, so wäre sie in diesem Jahr 80 Jahre alt geworden“, so Landgrebe: „Dann würden wir sie mit anderen Augen sehen. Aber durch ihre Fotos erlangte sie Unsterblichkeit.“

Die Fotoausstellung „Marilyn Monroe, The Last Sitting“ ist bis zum 18. März im Kurpfälzischen Museum zu sehen. Ergänzt wird die Ausstellung von Siebdrucken des Fotografen Bert Stern, einer Filmbiographie und Veranstaltungen rund um Marilyn Monroe und ihre Zeit. Programm-Infos im Internet unter www.museum-heidelberg.de.  (doh)