Umwelt

Mehr als Umweltschutz im Betrieb

Acht weitere Heidelberger Firmen setzen mit Unterstützung der Stadt auf nachhaltige Unternehmensführung

Am 30. November zeichneten Bürgermeister Dr. Eckart Würzner und Dr. Pascal Baader vom Umweltministerium Baden-Württemberg acht Heidelberger Betriebe aus, die von Oktober 2005 bis Mai 2006 erfolgreich am städtischen Projekt „Nachhaltiges Wirtschaften für kleine und mittlere Unternehmen“ teilgenommen haben. Mit Hilfe städtischer und externer Berater bauten sie unter anderem ein Umweltmanagementsystem auf, um Betriebsabläufe zu optimieren.

Prämierung der mittelständischen Unternehmen mit Bürgermeister Dr. Eckart Würzner(r.)
Die Vertreter/innen der prämierten mittelständischen Unternehmen mit Mitgliedern der Jury und Bürgermeister Dr. Eckart Würzner (r.) (Foto: Rothe)

Die Betriebe haben in der fünften Phase des Projektes „Nachhaltiges Wirtschaften“ erfolgreich ihre Wirtschaftsweise im Hinblick auf die Nachhaltigkeit überprüft und verbessert. Dafür erhielten sie im Autohaus Dechent, ein Teilnehmer aus Phase eins, eine Urkunde mit dem Projektlogo, mit dem sie zukünftig werben dürfen.

Mit Unterstützung der Stadt entwickelten die Betriebe eine Unternehmenskultur, die ökonomischen Erfolg, umweltfreundliche Produktion und soziale Verantwortung als gleichberechtigte Säulen des Wirtschaftens betrachtet. Jeder Betrieb hat ein Umweltmanagementsystem und Organisationsstrukturen aufgebaut, die einen stetigen Verbesserungsprozess garantieren. Die Unternehmen entwickelten ein individuell zugeschnittenes Umweltprogramm, eigenverantwortlich erstellt durch ein internes Umweltteam. In einigen Fällen geht dieses Programm über bloße Umweltaufgaben hinaus und umfasst auch soziale Gesichtspunkte. Mit dem Projekt demonstriert die Stadt Heidelberg, dass sie nicht auf Verordnungen und Verbote, sondern auf Zusammenarbeit und Wissenstransfer setzt, um Betriebe für eine nachhaltige Unternehmensführung zu gewinnen.

Erste Erfolge sind schon bemerkbar: Beispielsweise ergab die Begehung beim Füllhorn Naturmarkt und bei „abcdruck“ Einsparpotenziale beim Abfall. Durch eine optimierte Abfalltrennung können die Unternehmen 7.000 beziehungsweise 2.400 Euro im Jahr einsparen. In der Klinik St. Elisabeth wurde ein hohes Energieeinsparpotenzial bei Heizung und Klimatisierung festgestellt, bei den Kliniken Schmieder auf dem Speyererhof bringt die Optimierung der Schaltzeiten für die Lüftungsanlage und die Küchengeräte rund 14.000 Euro weniger Stromkosten im Jahr.

Neben Optimierungen im Umweltbereich, die zumeist auch Kosten senken, will „Nachhaltiges Wirtschaften“ auch die soziale Verantwortung des Unternehmens stärker akzentuieren. So hat beispielsweise der Füllhorn Naturmarkt mit Obdach e.V. vereinbart, Lebensmittel an Bedürftige zu verteilen. Die Klinik St. Elisabeth bietet sozial benachteiligten Jugendlichen einen Ausbildungsplatz an.

Bürgermeister Dr. Eckart Würzner würdigte die Leistung der Betriebe und den Stellenwert von „Nachhaltiges Wirtschaften“: „Mit Ihrem Engagement zeigen sie, dass der abstrakte Begriff Nachhaltigkeit gelebt werden kann.“ Das baden-württembergische Umweltministerium nahm das Projekt als Vorbild für das Förderprogramm „ECOfit“, an dem sich seit April 2005 Betriebe und Kommunen beteiligen können. Das Land unterstützt auch das Heidelberger Projekt.

Die Workshops und Betriebsbegehungen führten die Arqum Gesellschaft für Arbeitssicherheits-, Qualitäts- und Umweltmanagement, und die KliBA durch. Am Projekt nahmen in Phase V teil: abcdruck GmbH, Füllhorn Naturmarkt GmbH, Geuder AG, IHI Charging Systems International GmbH, Klinik St. Elisabeth, Kliniken Schmieder Heidelberg GmbH & Co KG, Pflegeheimat St. Hedwig, Stieber GmbH.

Nachhaltiges Wirtschaften wird fortgesetzt. Kontakt: Dr. Hans-Wolf Zirkwitz, Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie, Telefon 06221 58-18000, E-Mail Umweltamt.Heidelberg@Heidelberg.de  (neu)