Stadt & Leute
Bedeutende Heidelbergerinnen
Ilona Scheidle porträtiert 17 Frauen, die Stadtgeschichte schrieben
Die weibliche Seite der Stadt zeigt Ilona Scheidle in ihrem neuen Buch „Heidelbergerinnen, die Geschichte schrieben“. Auf knapp 200 Seiten porträtiert sie darin außergewöhnliche Frauen aus fünf Jahrhunderten, denen eines gemeinsam ist: die Verbundenheit mit der Neckarstadt und ihr Einfluss auf die lokale Geschichte.
17 Frauen hat die Historikerin und Heidelberg-Expertin Ilona Scheidle für ihre etwas andere Stadtgeschichte ausgewählt. Den Anfang macht sie mit der Gelehrten Olympia Fulvia Morata, die 1554 auf Einladung des Kurfürsten nach Heidelberg kam, um als erste weibliche Lehrkraft an der Universität Griechisch zu lehren. Ihr folgen Porträts bedeutender Frauen des 17. bis 21. Jahrhunderts: Heidelbergs berühmte Tochter Liselotte von der Pfalz natürlich, aber auch „Handelsjungfer“ Dorothea Delph, Markgräfin Amalie von Baden, Heidelbergs erste Ehrenbürgerin Anna Blum, die deutsche First Lady, Louise Ebert, oder die erst in diesem Jahr verstorbene Heidelberger Dichterin Hilde Domin. Aber auch Emilie Meier, keine der intellektuellen Vorzeigefrauen, sondern alteingesessene einfache Handschuhsheimerin, findet sich in der Reihe der Heidelberger Frauenporträts.
Am Ende der Publikation steht eine Frau an der Schnittstelle von Geschichte und Zukunft: Oberbürgermeisterin Beate Weber. Sie, die 1990 als erste Frau in Baden-Württemberg das Amt einer Oberbürgermeisterin errang, hat Heidelberg nachhaltig verändert. Auch wenn sie jetzt nach 16 Dienstjahren das Rathaus verlässt und sich in die Folge derer einreiht, die in Heidelberg Geschichte schrieben, fühlt sich die Oberbürgermeisterin nach eigenen Angaben „noch nicht so sehr historisch“. Autorin Ilona Scheidle begrüßte die jüngste berühmte Heidelbergerin beim Interview im Juli dieses Jahres denn auch mit den Worten: „Schön, dass ich’s auch mal mit jemand Lebendem zu tun habe.“
„Heidelbergerinnen, die Geschichte schrieben – Frauenporträts aus fünf Jahrhunderten“ ist bei Diederichs im Heinrich Hugendubel Verlag erschienen und kostet im Buchhandel 14,95 Euro. (eu)