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Letzter Appell der NATO

Die Soldatinnen und Soldaten des Bündnisses verlassen Heidelberg

Mit einem Auflösungsappell verabschiedete sich das NATO- Hauptquartier nach mehr als sechzig Jahren von Heidelberg.

Über 60 Jahre war die NATO in Heidelberg stationiert. Jetzt wurde mit dem letzten Appell der Abschied symbolisch eingeläutet. (Foto: Rothe)

Zeitweise mehr als 400 Soldatinnen und Soldaten aus 23 Nationen haben sich seit 1952 von Heidelberg aus für Einsätze der Nato vorbereitet und diese auch personell unterstützt. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner nahm an dem offiziellen Auflösungsappell am 14. März teil: „Eine Ära in Heidelberg geht zu Ende. Die hier stationierten Angehörigen der NATO haben ebenso wie die Soldatinnen und Soldaten der US-Armee den Charakter Heidelbergs seit den 50er Jahren als internationale und weltoffene Stadt maßgeblich mit geprägt.“

Im Jahre 1952 stationierte die NATO ihre ersten Truppen in Heidelberg, drei Jahre vor dem Beitritt Deutschlands zu dem Bündnis. Vom Hauptquartier beziehungsweise seinen Vorgängerorganisationen aus haben sich Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Mitarbeiter auf weltweite Operationen des Militärbündnisses vorbereitet.

Oberbürgermeister Würzner dankte dem Befehlshaber Generalleutnant John W. Morgan III. und allen 
NATO-Angehörigen. Sie hätten als Heidelbergerinnen und Heidelberger auf Zeit das Leben der Stadt mit geprägt. Freundschaften seien entstanden. „Heute zieht zwar das Headquarter ab, aber die Freundschaften werden bestehen bleiben“, sagte der OB.

Die Entscheidung, das NATO-Headquarter in Heidelberg zu schließen, fiel im Jahr 2011 im Rahmen einer Reorganisation der gesamten NATO-Kommandostruktur.

Ab 1. April bis spätestens Dezember 2013 wird ein „Auflösungsteam“ die Übergabe der Liegenschaften an die Amerikaner beziehungsweise die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) vollziehen. Das Hauptquartier ist auf dem Gelände der heute noch von der US-Armee genutzten Campbell Barracks in der Südstadt untergebracht. Weitere Elemente befinden sich in den Patton Barracks sowie der International Support Kaserne (ISK).

Die US Army wird 2013/2014 ebenfalls aus Heidelberg abziehen. Über die Nachnutzung der Gebäude wird im Rahmen des dialogischen Planungsprozesses zur Konversion entschieden. Die Bürgerbeteiligung läuft bereits.