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Ausgabe Nr. 16 · 19. April 2000



Im Goldenen Buch der Stadt Heidelberg findet sich seit vergangenem Freitag auch der eigenhändige Namenszug von Bundeskanzler Gerhard Schröder, worüber sich Oberbürgermeisterin Beate Weber sichtlich freut. (Foto: Rothe)

Gerhard Schröder wurde mit herzlichem Beifall empfangen

Der Bundeskanzler trug sich in das Goldene Buch der Stadt Heidelberg ein


Bundeskanzler Gerhard Schröder hat Heidelberg besucht. Nicht sehr lange. Etwa drei Stunden hielt er sich am vergangenen Freitag, 14. April, am Neckar auf, bewältigte in dieser Zeit aber ein beachtliches Programm. Er war im Rathaus, in der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte und schließlich bei der Heidelberger Druckmaschinen AG, wo er als Festredner anlässlich des 150-jährigen Firmenjubiläums und der Einweihung der Print Media Academy auftrat.

Herzlicher Beifall klang dem Kanzler entgegen, als er an der Seite von Oberbürgermeisterin Beate Weber den Großen Saal des Heidelberger Rathauses betrat, wo zahlreiche Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik seinen Besuch erwarteten.

Die Oberbürgermeisterin begrüßte den Gast aus Berlin, in dem sie ihm die Stadt Heidelberg in deren ganzen Vielfältigkeit vorzustellen versuchte. Sie erwähnte die "innovative und nachhaltige Stadtpolitik" ebenso wie die Bemühungen, "Identifikationsräume in den Stadtteilen zu schaffen, Selbstbestimmung bis ins hohe Alter zu ermöglichen, Solidarität und Subsidiarität zu fördern". Sie lobte das Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt", für das sich auch Heidelberg beworben hat.

Ausführlich schilderte Beate Weber Heidelberg als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort, in dem Deutschlands älteste Universität sowie zahlreiche international renommierte Forschungseinrichtungen zu Hause sind. Bei vielen Wirtschaftsunternehmen der Region bestehe große Nachfrage nach Experten der Informationstechnologie, weshalb die "Green Card" zur Anwerbung ausländischer Fachleute durchaus begrüßt werde.

Außerdem ziehe Heidelberg jährlich rund drei Millionen Touristen an. Deshalb seien sich Politik, Wirtschaft und Wissenschaft einig, "dass dieser Raum im Zentrum der Schienenverkehrsverbindungen bleiben muss", sagte die Oberbürgermeisterin und wies auf die am Tag zuvor vom Gemeinderat verabschiedete Resolution zum Erhalt des ICE-Knotenpunkts hin.

Schließlich mahnte die Oberbürgermeisterin Fairness gegenüber den Kommunen an: Bei allen Reformen auf Bundesebene oder europäischer Ebene müsse bei Wegnahme von Finanzquellen der Gemeinden immer für eine ausreichende Gegenfinanzierung gesorgt werden.

In der ebenfalls sehr ausführlichen Rede, mit der Bundeskanzler Schröder antwortete, fand ein Punkt die besondere Aufmerksamkeit der Zuhörerinnen und Zuhörer. "Mehdorn hat in Heidelberg eine Perle aufgegeben, um aus der Bahn eine solche zu machen", sagte der Kanzler zur Diskussion um den ICE-Anschluss der Region, die seiner Meinung nach ruhiger geführt werden sollte: "Es geht nicht um das Abhängen, sondern um eine wirtschaftlich sinnvolle Anbindung" (was nach Meinung vieler Zuhörer/-innen aus der Sicht der Bahn das Gleiche sein dürfte), "damit die Bahn ihre Leistungen unter betriebswirtschaftlich vernünftigen Bedingungen erbringen kann". (br.)

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Stand: 18. April 2000