Kultur

Ausgabe Nr. 6 · 9. Februar 2000



Wollen die Vielfalt im Karlstorbahnhof sichern, v.l.: Rainer Kern, Vorsitzender des Trägervereins vom Karlstorbahnhof, Ingrid Wolschin, Geschäftsführerin des Karlstorbahnhofs, Uwe Mantei, Vorsitzender des Fördervereins, Bürgermeister Dr. Jürgen Beß, und Dorothea Paschen. (Foto: Rothe)

Karlstorbahnhof startet durch

Umstrukturierung greift - Förderverein stellt sich vor


Ingrid Wolschin, die Geschäftsführerin des Karlstorbahnhofs blickt optimistisch in die Zukunft. Die Umstrukturierung greift, und das soll auch nach außen hin sichtbar werden. Der Karlstorbahnhof zog öffentlich Zwischenbilanz und lud Vertreterinnen und Vertreter des Gemeinderates sowie die Presse zum Sektempfang.

Die Führung des Hauses unter betriebswirtschaftlichen und künstlerischen Aspekten ist möglich", verkündete die Geschäftsführerin zuversichtlich. Wolschin verwies auf steigenden Besucherzahlen.Im Jahr 1999 besuchten rund 84 000 Gäste genau 1161 Veranstaltungen. Das sei eine zwanzigprozentige Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. "Ohne das außerordentliche Engagement der ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kulturhauses wäre das kaum möglich gewesen", betont Rainer Kern, Vorsitzender des Trägervereins vom Karlstorbahnhof.

In feierlichem Rahmen präsentierte sich auch der neu gegründete Förderverein, dem zahlreiche prominente Heidelberger wie Professor Rolf Verres, Uwe Mantei und Polit-Grafiker Klaus Staeck angehören. Unter dem Motto "Wer Kultur fordert, der muss Kultur fördern", hat sich der Verein zum Ziel gesetzt "die Vielfalt im Karlstorbahnhof zu sichern", so Dorothea Paschen, stellvertretende Vorsitzende des Vereins.

Das Kulturhaus Karlstorbahnhof sieht weiterhin seine Aufgabe darin, allen Kunstformen auch abseits des Mainstream ein Forum zu bieten. An diesem Abend zeigten die dort ansässigen Vereine - Kulturcafé, Eine-Welt-Zentrum, Medienforum und Tikk-Theater - einige Kostproben aus dem künstlerischen Schaffen des Hauses. Raum für Experimentelles und natürlich Qualität werden auch in Zukunft den Karlstorbahnhof auszeichnen.

Das Spektrum des Veranstaltungsprogramms kann sich sehen lassen und hat ein beachtliches Niveau erreicht. Die Resonanz beim Publikum ist gut. So schauen das Karlstorbahnhof-Team und der Förderverein optimistisch in die Zukunft. "Aus den Fehlern der Vergangenheit lernen", lautet heute die Devise im Heidelberger Kulturhaus und die Aufbruchstimmung ist deutlich zu spüren. (doh)
 

Der Förderverein...

...für das Kulturhaus Karlstorbahnhof e.V., Am Karlstor 1, 69117 Heidelberg, ist zu erreichen unter Telefon 0 62 21/97 89 26 und per Fax unter 0 62 21/97 89 31.

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Brentano Preis 2000

Förderpreis geht an Oswald Egger und Hendrik Rost


Der mit 20.000 Mark dotierte Clemens Brentano Preis der Stadt Heidelberg, der in diesem Jahr in der Sparte Lyrik vergeben wird, geht zu gleichen Teilen an den 1963 in Lana geborenen Oswald Egger und den 1969 in Steinfurt geborenen Hendrik Rost.

Oswald Egger erhält den Preis für seine 1999 erschienenen Gedichtbände "Herde der Rede" (Suhrkamp) und "Der Rede Dreh" (Edition Howeg), Hendrik Rost für seinen im selben Jahr erschienenen Band "Fliegende Schatten" (Edition Solitude).
Die Jury begründete ihre Entscheidung für den in Wien lebenden Oswald Egger damit, dass er Schöpfer eines poetischen Universums sei und zugleich unser Sprachbewusstsein auf vielfältige Art erweitere. Hendrik Rost, der als Schriftsteller in Hamburg lebt, wird ausgezeichnet, weil seine Gedichte mit fotografischer Genauigkeit die Zonen der Unsicherheit festhalten, die sich zwischen wissenschaftlichen Begriffsrastern und der menschlichen Wahrnehmung auftun.
Der Jury gehörten der Literaturkritiker Helmut Böttiger, der Lyriker Uwe Kolbe, die Lektorin Tatjana Michaelis, der Schauspiel-Dramaturg Matthias Schubert sowie die Germanistik-Studierenden der Universität Heidelberg Astrid Fassbender, Judith Ulmer und Simone Voyé an.

Der Clemens Brentano Preis wird am 21. März 2000 in Heidelberg von Oberbürgermeisterin Beate Weber überreicht.
 

Der Brentano Preis ...

...wird seit 1993 von der Stadt Heidelberg jährlich im Wechsel für die literarischen Gattungen Erzählung, Roman, Essay, Lyrik und Drama ausgeschrieben. Der Literaturförderpreis ist mit 20 000 Mark dotiert. Die bisherigen Preisträger waren Günter Coufal (1993), Gabriele Kögel (1995), Barbara Köhler und Jörg Schieke (1996), Daniel Zahno (1997), Benjamin Korn (1998) und Norbert Niemann (1999)

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Stand: 8. Februar 2000