Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg, herausgegeben vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Rathaus, Marktplatz 10, 69117 Heidelberg, Telefon (06221) 58-12 00/01, Telefax (06221) 58-12 90, E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@heidelberg.de 29. Oktober 2003 |
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Austausch der Abluftfilter im Kompostwerk |
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Das Filtermaterial der Biofilter, die zur Reinigung der Abluft im
Wieblinger Kompostwerk eingesetzt sind, wird ausgetauscht. Die
Arbeiten dazu beginnen am Montag, 3. November, und dauern
voraussichtlich eine Woche. Wie das Amt
für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung der Stadt Heidelberg
mitteilt, kann die Abluftreinigung während dieser Zeit ohne merkliche
Leistungsminderung weiterbetrieben werden. Allerdings könne eine
eventuelle Geruchsbelästigung, die beim Ausbau des verbrauchten
Filtermaterials auftritt, nicht gänzlich vermieden werden. Je nach
Witterungssituation könnte es so in der nähren Umgebung des
Kompostwerks zu kurzzeitigen Beeinträchtigungen kommen. Das
Filtermaterial muss regelmäßig nach einer Frist von vier
Betriebsjahren ausgetauscht werden.
Die Stadt Heidelberg bittet alle Bürgerinnen und Bürger um Verständnis für die erforderliche Maßnahme |
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Deutschland liest vor |
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Stadtbücherei Heidelberg sucht begeisterte ehrenamtliche Vorleserinnen und Vorleser, die regelmäßig Kindern vorlesen möchten | |
Im Oktober startete die bundesweite Kampagne zur Förderung von Lesen
und Vorlesen unter der Schirmherrschaft von Doris Schröder-Köpf.
"Deutschland liest vor" heißt die Kampagne, die Doris
Schröder-Köpf am 9. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse
eröffnete. Der Name ist Programm: Die Kampagne hat zum Ziel,
bundesweit die Idee ehrenamtlicher Vorlese-Initiativen zu verbreiten,
um Kinder und Jugendliche durch Vorlesen an Bücher und ans Lesen
heranzuführen. Initiiert wurde die Kampagne von der Hamburger
Körber-Stiftung.
Auch die Heidelberger Stadtbücherei wird sich dieser Kampagne anschließen und sucht ehrenamtliche Vorleserinnen und Vorleser, die regelmäßig Kindern bis etwa 12 Jahre in den Räumen der Stadtbücherei vorlesen möchten. Die Vorleserinnen und Vorleser betreuen maximal vier Kinder. So können sie individuell auf die einzelnen Kinder und deren Fragen eingehen sowie bestenfalls auch direkt zum Selberlesen motivieren. Im November wird es ein Vorabtreffen mit möglichst allen Interessenten geben, um Detailfragen zu klären. Dazu gehören Organisation, Lektüretipps und anderes. Wer sich an der Initiative beteiligen möchte, wendet sich bitte an die Leiterin der Kinder- und Jugendbücherei Annegret Artmann, Telefon 06221/58-3615(Annegret.Artmann@heidelberg.de ) oder einfach an die Stadtbücherei, Telefon 06221/58-3600 (stadtbücherei@heidelberg.de) Die Kampagne "Deutschland liest vor" gründet sich auf das bereits erfolgreich erprobte Modell "Lesewelt e.V." in Berlin. Dort lesen Ehrenamtliche in Stadtteilbibliotheken regelmäßig Kindern und Jugendlichen bis 12 Jahre vor. Bestechend am Konzept von "Lesewelt": Jeder kann es an seinem Ort leicht nachmachen. |
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Die Barrieren im Kopf abbauen |
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Städtenetzwerktreffen in Heidelberg beschäftigte sich mit "Bürgerschaftlichem Engagement und Barrierefreiheit" | |
Kürzlich stand Heidelberg ganz im Zeichen von Menschen mit
Behinderungen. Der Kampagnenbus der Europäischen Union (EU) zum
Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen machte auf seiner
europaweiten Fahrt durch Europa im Oktober auch Station auf dem
Kornmarkt in Heidelberg. Hier konnte sich jede/r über die Situation
von Behinderten informieren. Man erfuhr viel darüber, welche
Möglichkeiten Menschen mit Behinderungen haben, am gesellschaftlichen
Leben teilzuhaben. Gleich nebenan im Spiegelsaal des Prinz Carl
tauschten sich Vertreter baden-württembergischer Städte zum Thema
"Bürgerschaftliches Engagement und Barrierefreiheit" aus.
Gemeinsame Veranstalter des Treffens waren der Städtetag und das
Sozialministerium Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem
Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) e.V.
Frankfurt/Main.
Oberbürgermeisterin Beate Weber begrüßte am Morgen die Teilnehmer/innen dieses Städtenetzwerktreffens. Sie wies darauf hin, wie wertvoll die Arbeit des Netzwerks für die Stadt Heidelberg sei. Mit Blick auf eine Ausstellung im Rathausfoyer (ab 1. November in der Providenzkirche) über die Verschleppung von Juden aus der Region nach Gurs vor genau 63 Jahren sagte sie: "Hätte es damals Bürgerschaftliches Engagement wie heute gegeben, wäre das nicht passiert." Im Mittelpunkt des Städtenetzwerktreffens stand eine Talkrunde über "bürgerschaftliches Engagement und Barrierefreiheit". Teilnehmer waren der erblindete Hans-Peter Hafen, Helga Gramme, die 13 Jahre im Rollstuhl saß, Reinhild Möller vom Verein Behinderte helfen Nichtbehinderten, Geislingens Oberbürgermeister Wolfgang Amann und Heidelbergs OB Beate Weber. Geislingens Oberbürgermeister Wolfgang Amann forderte in der Runde, "dass die Teilhabe aller Menschen am Leben Selbstverständlichkeit sein muss". Dazu müsse man "Barrieren im Kopf abbauen". Konkret bedeute dies auch, dass in den Kommunen Behinderte in die Planung öffentlicher Gebäude und Räume rechtzeitig mit einbezogen werden müssten. Geislingen ist vor einiger Zeit als "barrierefreie Kommune ausgezeichnet worden. "Wir sind nicht Behinderte, wir sind Menschen", forderte Helga Gramme Nichtbehinderte dazu auf, ihre bisherige Wahrnehmung zu ändern. Sie hat in ihrem Heimatort eine Rollstuhlinitiative ins Leben gerufen, die bei der Ortskernsanierung auch zu Rate gezogen wurde. Allerdings hat sie besonders bei Gaststätten viel Nachholbedarf entdeckt: "Im Hinblick auf Barrierefreiheit ist die Gastronomie ein weißer Fleck." Beate Weber machte darauf aufmerksam, dass das Gleichstellungsgesetz als Rahmenbedingung äußerst hilfreich sei und ermunterte die Behinderten, in allen Bereichen ihre Interessen deutlich zu artikulieren. Die Behinderten in der Talkrunde verwiesen auf die fruchtbare Zusammenarbeit mit Behindertenverbänden. Gemeinsames Auftreten erhöhe das Durchsetzungsvermögen und sei schon deswegen erforderlich, weil jede Art der Behinderung individuelle Lösungen fordere: Eine Rampe für den Rollstuhlfahrer gebe einem Blinden noch lange keine Orientierung. Hans-Peter Hafen drückte in zwei knappen Sätzen aus, wie Barrierefreiheit zu erreichen sei: "Nur bauen, was wirklich alle benutzen können. Und: Barrierefreiheit muss so selbstverständlich werden wie Brandschutz." Beate Weber und Wolfgang Amann waren sich einig, dass die Kommunalpolitiker verantwortlich sind, die Voraussetzungen für die Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben zu schaffen. Für eine konstruktive Teilhabe der Behinderten am gesellschaftlichen Leben sei die Vernetzung von Politik, Verwaltung und Bürgerschaftlichem Engagement unabdingbar. Anlässlich des Aktionstages waren auf Einladung der Stadt Heidelberg auch zwei Delegationen aus Cambridge und Montpellier zu Gast in Heidelberg, um sich darüber zu informieren, wie in der Partnerstadt Heidelberg das Problem Barrieren im öffentlichen Raum gelöst wird. Sie nahmen am Städtenetzwerktreffen teil und berichteten am Kampagnenbus über die Behindertenpolitik in ihren Städten. |
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Stadt hisst Protestflaggen vor dem Rathaus |
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Stadt Heidelberg beteiligt sich bis zum 9. November an Protest-Beflaggungsaktion des Deutschen Städtetags | |
Der Deutsche Städtetag hatte gemeinsam mit dem Deutschen Städte- und
Gemeindebund vor dem Hintergrund der geplanten Neuregelung der
Gemeindefinanzreform im Rahmen der Kampagne "Reformen statt
Kahlschlag" alle Mitgliedsstädte zur Beteiligung an einer
Protestbeflaggung aufgerufen. Diese Aktion soll in allen Städten
bundesweit - zeitgleich mit der Bundesratsentscheidung am 7. November
- in der ersten Novemberwoche stattfinden.
Auch die Stadt Heidelberg wird sich vom 30. Oktober bis zum 9. November mit dem Hissen von vier Fahnen vor dem Rathaus an der Protestaktion beteiligen. Gemeinsam mit Stadtkämmerer Walter Lenz hisst Oberbürgermeisterin Beate Weber die Flaggen am Donnerstag, 30. Oktober, unmittelbar vor der Einbringung des Haushalts für das Jahr 2004 im Gemeinderat. Damit möchte die Stadt auf die gravierenden Folgen im Falle eines Scheiterns der Gemeindefinanzreform aufmerksam machen. Die Stadt befindet sich wegen der drastisch rückläufigen Einnahmen aus der Gewerbesteuer bei gleichzeitig explosionsartig gestiegenen Sozialausgaben zurzeit in der schwierigsten Finanzsituation der vergangenen Jahrzehnte. Ein Scheitern der Gemeindefinanzreform hätte für die Stadt Heidelberg und damit für deren Bürgerinnen und Bürgern weit reichende Auswirkungen. |
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