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24. Januar 2001

Georg Hildebrandt bei "Erlebte Geschichte - erzählt"
Georg Hildebrandt ist am Sonntag, 4. Februar, um 16 Uhr Gesprächsgast von Michael Buselmeier in der Reihe "Erlebte Geschichte - erzählt" im Spiegelsaal des Prinz Carl, Kornmarkt 1. Veranstalter ist das Kulturamt der Stadt Heidelberg. Bislang kennen nur wenige den 89-jährigen Russlanddeutschen, der seit 1974 im Stadtteil Boxberg lebt und Autor eines der unerbittlichsten und genauesten Bücher über den sowjetischen Gulag ist.

Hildebrandt wurde 1911 in einem deutschen mennonitischen Dorf im Dongebiet der Ukraine geboren. 1929 wurde seine Familie enteignet, deportiert und in Arbeitslager gesteckt. Aus nichtigem Anlass verhaftet, flüchtete Hildebrandt aus dem Gefängnis und wurde in Abwesenheit zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Von nun an war er dauernd auf der Flucht vor Stalins Häschern. Zeitweise arbeitete er als Technischer Zeichner und Konstrukteur, auch als Deutschlehrer, mal im Ural, mal in der Ukraine oder in Sibirien, immer wieder denunziert, bedroht und erniedrigt. Von 1942 bis 1953 saß Hildebrandt in 17 Straflagern. Er überlebte, schwer lungenkrank, als einer von wenigen die sibirischen Schreckenslager der Kolyma am nördliche Polarkreis, wo Millionen von Menschen umgebracht wurden oder verhungerten. Sein Heimatdorf sah er nie wieder.

1974 durfte er mit seiner Frau, die meist von ihm getrennt in der Verbannung gelebt hatte, nach Deutschland einreisen.


"Bei Licht betrachtet" - Algen in Heidelberg
Forschung - Fälschung - Fotos
Ausstellung vom 7. Februar bis 29. April im Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg

Algen in Heidelberg und noch dazu im Kurpfälzischen Museum- wieso dieses Thema?

Die Heidelberger Universität kann auf eine lange und erfolgreiche Wissenschaftstradition verweisen. Die Frage nach den "schwarzen Schafen", nach Fälschungen und Irrtümern, nach widerlegten wissenschaftlichen Hypothesen, wird in der Aufarbeitung und Präsentation ihrer Geschichte eher selten gestellt.

Rund um den "Algenschrank" des Forschers Professor Franz Moewus, der von 1937 bis 1951 am Kaiser-Wilhelm-Institut in Heidelberg (später Max-Planck-Institut) mit seinen Untersuchungen zur Sexualität der Algen einen Paradigmenwechsel in der Biologie einleitete, präsentiert das Kurpfälzische Museum nun ein Kapitel Wissenschaftsgeschichte, das über Jahrzehnte Gegenstand ausführlicher wissenschaftlicher Debatten war. 1990 erschien die bis dato letzte Publikation zu Franz Moewus; Jan Sapp betitelte die Ergebnisse seiner Spurensuche mit "Where the truth lies. Franz Moewus and the origins of molecular biology" (Cambridge University Press, Cambridge 1990). Zusammen mit einer großen Anzahl von Publikationen von Franz Moewus, seiner Freunde und Gegner, ist auch dieses Buch ausgestellt, komplettiert durch den von Moewus entwickelten Lichtschrank, in dem während der Ausstellung von Moewus isolierte Algenstämme gezeigt werden, sowie Labor-Geräte aus der Zeit.

Weitere Beispiele über Fälschungen in der Biologie, "Erfindungen" und Schabernacke, die den "Fall Moewus" ergänzen und ebenfalls präsentiert werden, gehen bis ins 18. Jh. zurück. Berühmtes Beispiel hierfür sind die"Würzburger Lügensteine", Steine, die nicht nur Fossilien vortäuschten, sondern auch solche, die Sonne, Sterne und sogar Schriftzeichen zeigten. Hofrat Dr. med. Dr. phil. Johann Bartholomäus Beringer beschrieb sie 1725 in seiner "Lithographica Wirceburgensis" detailliert als eigene wissenschaftliche Forschungsergebnisse, dabei war er einem Streich von Kollegen aufgesessen, die seine Leidenschaft für die Fossilien kannten.

Aktuelle Beispiele von ähnlichen Fälschungen begegnen dem Marokko-Reisenden. Viele der dort angebotenen Mineralien und Fossilien sind gefälscht. Ein sogenannter Trilobit, der in der Ausstellung gezeigt wird, besteht aus Kunststoff.

Die Ausstellung "Bei Licht betrachtet" ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Kurpfälzischem Museum und Universität. Perspektivisch ist vorgesehen, in regelmäßigen Abständen Persönlichkeiten und Ereignisse aus der Forschungsgeschichte Heidelbergs miteinander aufzuarbeiten und in Form von Studioausstellungen im Kurpfälzischen Museum zu präsentieren.

Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg, Hauptstraße 97, Öffnungszeiten:
Di-So von 10-17 Uhr, Mi von 10-21 Uhr


Kulturausschuss tagt
Der Kulturausschuss tagt wieder am
Dienstag, 30. Januar 2001, um 16 Uhr
im Kleinen Rathaussaal, Zimmer 114, Marktplatz 10.
Auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung stehen folgende Punkte:

1.1 Bericht über die flexible Einschulung
- Schulanfang auf neuen Wegen an Heidelberger Grundschulen
hier: Anhörung von Frau Rektorin Grauer, Fröbelschule Wieblingen, gem. § 33 Absatz 4 Satz 2 Gemeindeordnung

1.2 Bericht über die flexible Einschulung
- Schulanfang auf neuen Wegen an Heidelberger Grundschulen

2. Zuschuss für die Filmproduktion "Angst isst Seele auf" an die Yilmaz Arslan Filmproduktions GmbH

3. Genehmigung von Abschlagszahlungen auf Zuschüsse im Einzelplan 3


Haupt- und Finanzausschuss tagt
Der Haupt- und Finanzausschuss tagt wieder am
Mittwoch, 31. Januar 2001, um 16 Uhr
im Kleinen Rathaussaal, Zimmer 114, Marktplatz 10.
Auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung stehen folgende Punkte:

1. Förderung der offenen Jugendarbeit
- Vertrag Kinder- und Jugendtreff Handschuhsheim

2. Möblierung Großer Rathaussaal
hier: - Restaurierung der Stühle
- Neuanfertigung der Tische

3. Regenüberlauf Bismarckplatz
- Ausführungsgenehmigung


Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss tagt
Der Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss tagt wieder am
Donnerstag, 1. Februar 2001, um 16:00 Uhr
im Großen Rathaussaal, Zimmer 208, Marktplatz 10.
Einziger Tagesordnungspunkt der öffentlichen Sitzung:

1. Verkehrsplanung
Fortschreibung Verkehrsentwicklungsplan
- Arbeitsschritt: Einzelmaßnahmen zur Berechnung der verkehrlichen Folgewirkungen


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Stand: 24. Januar  2001