Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg,
herausgegeben vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit,
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21. Mai 2002

Freier Eintritt am Verfassungstag

Am Verfassungstag, Freitag, 24. Mai, - an diesem Tag trat 1949 das Grundgesetz in Kraft - gewährt die Stadt Heidelberg ihren Bürgerinnen und Bürgern freien Eintritt in den Zoo, ins Kurpfälzische Museum, ins Theater und in die Schwimmbäder. Der Zoo ist von 9 bis 19 Uhr geöffnet (Kassenschluss ist um 18.30 Uhr) und das Museum von 10 bis 17 Uhr. Das Theater bietet am Verfassungstag drei Stücke zur Auswahl an: "Sie lassen sich nicht beirren in ihrer Einsamkeit", Tanztheater von Irina Pauls um 20 Uhr im Theater, Theaterstraße 4, "Die Stühle" von Eugene Ionesco um 20 Uhr im Werkraumtheater sowie das Kinderstück "Angstmän" von Hartmut El Kurdi als Familienvorstellung um 16 Uhr im zwinger3. Kostenlose Eintrittskarten für alle drei Vorstellungen gibt es bei HeidelbergTicket, Theaterstraße 4, Telefon 58-2000.

Folgende Bäder sind am Verfassungstag geöffnet: Hallenbad Darmstädter-Hof-Centrum von 7 bis 19.30 Uhr, Hallenbad Köpfel (ohne Sauna) von 7 bis 22 Uhr, Thermalbad von 8 bis 20 Uhr und Tiergartenbad (bei guter Witterung) von 11 bis 19 Uhr. Kassenschluss ist jeweils eine Stunde vor Badschließung. In der Stadtbücherei können die Besucher/innen am Verfassungstag die Büchereicard zum halben Preis erwerben.


Naturerlebnistag für Familien auf dem Schloss

Die Ökologische Forschungsstation für Kinder im Haus der Jugend bietet wieder einen Naturerlebnistag für die ganze Familie an.

Unter dem Stichwort "Wir entdecken die Welt der Fledermäuse" können Kinder und Erwachsene am Freitag, 24. Mai, von 20 bis ungefähr 22 Uhr mit der Ökologischen Forschungsstation auf "Fledermausjagd" gehen. Treffpunkt ist um 20 Uhr am Haupteingang des Schlossgartens, Taschenlampen bitte mitbringen.

Der Unkostenbeitrag beträgt 2,50 Euro für Kinder und 5 Euro für Erwachsene. Anmeldungen sind beim Haus der Jugend ab sofort unter der Telefonnummer 60 29 26 oder unter der E-Mail Adresse: hausderjugend.hd@t-online.de möglich.


"Freiheit braucht einen Rahmen"

"Bildung und Erziehung in der Krise? - Kooperation als Chance!" - Auftaktveranstaltung zum Modellprojekt Jugendsozialarbeit
Anlässlich des "Modellprojekts Jugendsozialarbeit/Schulsozialarbeit an Haupt- und Förderschulen", das vom Heidelberger Gemeinderat im Oktober letzten Jahres beschlossen worden ist, hat die Stadt Heidelberg am Freitag, 17. Mai, zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Zum Thema "Bildung und Erziehung in der Krise? - Kooperation als Chance!" diskutierten Oberbürgermeisterin Beate Weber, Bürgermeister Dr. Jürgen Beß, der Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Heidelberg Prof. Dr. Franz Resch, Peter Klein von der Polizeidirektion Heidelberg, die Leiterin des Staatlichen Schulamts Elisabeth Groß, die Rektorin der Albert-Schweitzer-Schule Marlene Bohne-Becker, Charlotte Lewerich vom Gesamtelternbeirat, Rainer Schlegel, Schulsozialarbeiter an der Geschwister-Scholl-Schule, und Bernd Niepert vom Friedrichstift Leimen. Moderator war Rainer Steen.

Die Kooperationspartner des Projekts wurden von Oberbürgermeisterin Beate Weber im Spiegelsaal des Prinz Carl begrüßt. "Jugendliche, die Probleme hatten, machen welche - wir wollen uns auf die Jugendlichen konzentrieren, die Probleme haben, bevor sie welche machen", umriss die Oberbürgermeisterin die Zielsetzung des Projekts. Jugendliche hätten heute sehr viel Freiheit, "doch Freiheit braucht einen Rahmen, damit sie nicht zur Haltlosigkeit wird", unterstrich Beate Weber.

Der Raum "Kindheit" existiere immer weniger. "Die Kinder sind sehr viel mehr, als es je früher der Fall war, vom Haben denn vom Sein bestimmt", benannte sie den erheblichen Konsumdruck, der auf Kindern und Jugendlichen lastet. Mit dem Modellprojekt wolle die Stadt mit ihren Partnern vom bloßen Reagieren wegkommen und "den Bereich des Agierens verstärken". Moderator Rainer Steen lenkte den Blick auf die Eltern: "Die Probleme, die Jugendliche haben, sind in der Regel von uns, den Erwachsenen gemacht."

Zum Hintergrund des Projektes

Schule und Jugendhilfe stehen - nicht erst seit Veröffentlichung der PISA-Studie und den Ereignissen in Erfurt - angesichts einschneidender gesellschaftlicher Veränderungen vor neuen Herausforderungen, die nur im Miteinander bewältigt werden können. Insbesondere Haupt- und Förderschulen werden mit einer Reihe von Problemen konfrontiert, denen ohne eine intensive Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule nicht wirksam begegnet werden kann. Immer häufiger muss das Kinder- und Jugendamt der Stadt Heidelberg intensive Hilfe für einzelne Schüler/innen und ihre Eltern (Hilfen zur Erziehung nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz) leisten. Dies führt auch dazu, dass junge Menschen außerhalb ihres sozialen Umfeldes teilstationär oder stationär betreut und beschult werden müssen. Diese Hilfen sind in der Regel kostenintensiv.
Eine an den Schulen durchgeführte Bestandaufnahme hat ergeben, dass es in den Bereichen Leistungsverhalten, Sozialverhalten und Kooperation mit den Eltern/ Elternarbeit an allen Schulen Unterstützungs- und Entwicklungsbedarf gibt: Allerdings unterscheiden sich die Problemschwerpunkte und die Problemdichte an den einzelnen Schulen teilweise erheblich.

In Arbeitsgesprächen zwischen der Stadt Heidelberg, dem Staatlichen Schulamt und den Leiterinnen und Leitern aller Haupt- und Förderschulen wurde daher gemeinsam ein umfassendes Konzept zur Jugend- und Schulsozialarbeit entwickelt, welches der Gemeinderat im Oktober vergangenen Jahres einstimmig beschloss.

In Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt, den Schulleitungen, der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität und den Trägern der freien Jugendhilfe hat die Stadt Heidelberg ein "Modellprojekt zur Jugendsozialarbeit/ Schulsozialarbeit an Heidelberger Haupt und Förderschulen" ins Leben gerufen. Start des Projektes - an dem sich elf Schulen beteiligen - war im April 2002.

Grundsatzziele und Aufgabenschwerpunkte

Die Leitziele der Heidelberger Jugendhilfe "Integration" und "Prävention" gelten auch bei der Entwicklung des Schulsozialarbeitskonzepts. Durch dieses Projekt soll erreicht werden, dass sozial benachteiligte und individuell beeinträchtigte junge Menschen nicht zum "Hilfefall" werden und in ihrer Schule und ihrem sozialen Umfeld verbleiben können. Auf dieser Grundlage wurden konkrete Leistungsziele zwischen den Kooperationspartnern vereinbart. Für alle Schulen wurden folgende inhaltliche Schwerpunkte festgelegt:

§ Maßnahmen und Angebote zur Verbesserung der schulischen Leistungsbereitschaft und des Leistungsvermögens,
§ Maßnahmen und Angebote zur Stärkung der Klassengemeinschaft und der sozialen Kompetenzen einzelner Schülerinnen und Schüler und
§ Zusammenarbeit mit den Eltern/Erziehungsberechtigten zur Stärkung ihrer Erziehungsverantwortung.

Von Schule und Schulsozialarbeit sollen gemeinsam Handlungsansätze für Klassenverbände, Gruppen sowie für einzelne jungen Menschen in Krisensituationen entwickelt und umgesetzt werden.

Teilnehmende Schulen und Partnerschaften mit Trägern der Erziehungshilfe

Auf der Grundlage des Subsidiaritätsprinzips wird die Schulsozialarbeit von Trägern der freien Jugendhilfe durchgeführt, die einzelfallbezogene Hilfen (Hilfen zur Erziehung) in unterschiedlichster Form erbringen und deshalb über ausgeprägte Erfahrungen und Kompetenzen im Umgang mit sozial benachteiligten und individuell beeinträchtigten jungen Menschen verfügen. Die Auswahl der Partner für die jeweiligen Schulen erfolgte in enger Abstimmung mit den Schulleitungen. Insgesamt elf Schulen - alle neun Heidelberger Hauptschulen und die zwei Förderschulen Robert-Koch-Schule und Käthe-Kollwitz-Schule - beteiligen sich gemeinsam mit Trägern der Erziehungshilfe an dem Pilotprojekt.

Rahmenbedingungen und wissenschaftliche Begleitung

Schulsozialarbeit basiert auf einer Kooperation zwischen der kommunalen Jugendhilfe und dem staatlichen Schulsystem. "Jugendsozialarbeit/Schulsozialarbeit an Heidelberger Haupt- und Förderschulen" wird als dreijähriges Modellprojekt flächendeckend erprobt. Es wird zudem durch die Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Heidelberg wissenschaftlich begleitet. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie wird dabei von der neu gebildeten "Arbeitsgruppe zur wissenschaftlichen Begleitung/Evaluation" unterstützt. Der Grad der Erreichung der Fach- und Finanzziele wird in regelmäßigen Abständen gemessen.

Das Modellprojekt wird im Rahmen des Budgets der kommunalen Jugendhilfe finanziert. Ziel ist es, durch diese Kooperation die Aufwendungen für einzelne Hilfen zur Erziehung zu reduzieren und die nicht verbrauchten Finanzmittel in weitere präventive Maßnahmen zu investieren.


Heidelberg-Kreis Klimaschutz & Energie erstmalig
zusammengekommen

Das klimaschädliche Treibhausgas Kohlendioxid möchte der neu gegründete Heidelberg-Kreis Klimaschutz & Energie in Zukunft weiter reduzieren. Die Auftaktsitzung unter dem Vorsitz der Oberbürgermeisterin Beate Weber fand Anfang März in der Print-Media Academy statt. Die Mitglieder setzen sich aus Vertreter/innen namhafter Heidelberger Firmen, Wohnungsunternehmen, Kreishandwerkerschaft, Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer, Universität, Architektenkammer, Umweltverbänden, Stadtwerke Heidelberg AG, US-Army und der Sparkasse zusammen.

Der Heidelberg-Kreis Klimaschutz & Energie ist die oberste Ebene in einer dreistufigen Struktur. Zusammen mit wichtigen Entscheidungsträgern sollen dort die bisherigen Leitlinien der Heidelberger Klimaschutzpolitik weiterentwickelt, neue Kooperationen aufgebaut und Klimaschutzprojekte bei wichtigen Akteursgruppen verankert werden. Auf der zweiten Ebene ist der Koordinationskreis Energie angesiedelt, der den Heidelberg-Kreis konzeptionell unterstützen, Ideen und Strategien weiter konkretisieren und den Erfahrungsaustausch in der dritten Ebene der Projekt-Arbeitsgruppen fördern soll.

Der 4. CO2-Umsetzungsbericht hat gezeigt, dass das städtische Ziel einer Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes um 20 Prozent bis zum Jahr 2005 (bezogen auf 1987) bei weitem noch nicht erreicht ist. Die Kohlendioxid-Emissionen stiegen insgesamt in Heidelberg 1999 im Vergleich zu 1987 sogar um 6 Prozent (ohne Verkehr) an. Die Stadt Heidelberg geht zwar mit gutem Beispiel voran und konnte die Kohlendioxid-Emissionen der kommunalen Gebäude aufgrund des erfolgreichen Energiemanagements seit 1993 kontinuierlich um mehr als 30 Prozent senken, aber gerade im Bereich der nicht-städtischen öffentlichen Einrichtungen und des Gewerbes sind leider hohe Zuwächse (plus 10 bzw. 24 Prozent) zu verzeichnen.

Konkreter Handlungsbedarf besteht insbesondere beim Stromverbrauch der privaten Haushalte, beim Heizenergieverbrauch der Mehrfamilienhäuser, der Senkung des Energieverbrauchs im Gewerbe und bei den nicht-städtischen öffentlichen Einrichtungen.

Der Heidelberg-Kreis Klimaschutz und Energie ist zunächst auf die Dauer von zwei Jahren angelegt und tagt unter dem Vorsitz von Bürgermeister Dr. Eckart Würzner halbjährlich. Zehn Jahre nach Rio ist es notwendig, Bilanz zu ziehen und neue Strategien für die Zukunft festzulegen. Als wichtige Ziele des neu gegründeten Gremiums wurden auf der ersten Sitzung die Definition von Klimaschutzstandards und die Möglichkeit der Einrichtung eines Klimaschutzfonds festgelegt. Weiter drehten sich Diskussion und Information um das Thema "Schaffung der zur Umsetzung der Klimaschutzziele notwendigen betriebsinternen Strukturen".


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Stand: 21. Mai 2002