Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg,
herausgegeben vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit,
Rathaus, Marktplatz 10, 69117 Heidelberg,
Tel. (06221) 58-12 00/01, Telefax (06221) 58-12 90,

E-Mail: Oeffentlichkeitsarbeit@heidelberg.de

16. August 2001

Gemüse aus der Region - umweltbewusst produziert
Gemüse- und Gartenbauer im Handschuhsheimer Feld setzen auf integrierten kontrollierten Anbau und garantieren damit beste Qualität


Der Verbrauch von Gemüse ist im Bundesgebiet in den letzten Jahren erfreulich angestiegen und beträgt zur Zeit rund 82 Kilogramm pro Kopf im Jahr. Damit steigt auch der Bedarf an umweltverträglich angebautem Obst und Gemüse. Hier setzt die "Integrierte Kontrollierte Produktion" an. In Heidelberg gibt es allein im Handschuhsheimer Feld 32 Gartenbaubetriebe, die auf die integrierte Produktion von Gemüse setzen.

Ziele der integrierten Produktion sind: Schonung der natürlichen Ressourcen, möglichst geringer Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Düngung nach Bodenproben sowie eine garantierte sehr hohe Qualität aufgrund ständiger Kontrollen. In die Anbauanleitungen fließen laufend neue Erkenntnisse ein, so dass die Integrierte Produktion sich immer auf dem neuesten Stand der Forschung befindet.

Der integrierte kontrollierte Anbau beginnt schon mit der richtigen Gerätewahl bei der Bodenbearbeitung und einem sorgfältigen Zusammenspiel von Sortenwahl und Fruchtfolge. Die Düngung basiert auf Ergebnissen von Bodenproben und wird nicht vorsorglich eingesetzt. Weitere Kriterien sind eine optimierte, bedarfsgerechte Wasserversorgung, die Ernte zum richtigen Zeitpunkt sowie eine entsprechende Aufbereitung und Lagerung der Produkte. So wird ein maßgeblicher Grundstein gelegt, Pflanzenschutzmittel von vorneherein zu reduzieren.

Erst wenn diese Mechanismen nicht mehr greifen, werden Pflanzenschutzmittel eingesetzt, wobei beim integrierten Anbau dem chemischen Pflanzenschutz der biologische vorgezogen wird. Gegen Pflanzenschädlinge werden natürliche Feinde, so genannte "Nützlinge", eingesetzt. Mit der Raubmilbe beispielsweise wird die Spinnmilbe bekämpft und mit der Erz- oder Schlupfwespe die weiße Fliege, Hauptschädling der Tomate. Die Erzwespe legt ihre Eier in die Eier der weißen Fliege, wodurch sich, statt eines Schädlings, ein weiterer Nützling entwickelt. Derzeit wird auch untersucht, ob die natürlichen Feinde der Blattläuse, die Gallmücken, Florfliegen und Marienkäferlarven, als Nützlinge eingesetzt werden können.

In Baden-Württemberg, insbesondere in Baden, betreuen und beraten zahlreiche Einrichtungen die Gartenbauern. Die integrierte Produktion im Handschuhsheimer Feld wird vom Betreuungsdienst Nützlingseinsatz Nordbaden e.V. und dem Nitratlabor Heidelberg überwacht und betreut. Bürgermeister Dr. Eckart Würzner: "Durch diese kontrollierte, fast ausschließlich auf biologische Schädlingsbekämpfung setzende Produktion, die allerdings nicht zu verwechseln ist mit dem zertifizierten ökologischen Anbau, hat der Verbraucher stets die Sicherheit, qualitativ hochwertige Produkte zu bekommen. Sie werden direkt vom Erzeuger ab Hof oder auf den Heidelberger Wochenmärkten, das heißt regional, angeboten und über den Erzeugergroßmarkt vermarktet."


Zum Seitenanfang
Zum vorhergehenden Pressedienst
Zum Archiv
Zur Startseite Aktuelles



Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved
Stand: 16. August 2001