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15. Juni 2001

Ergebnisse der Besucherumfrage 2000 der Stadtbücherei Heidelberg liegen vor
Im Juni und Juli letzten Jahres führte die Stadtbücherei Heidelberg in ihrer Hauptstelle eine umfangreiche Besucherumfrage durch, deren Ergebnisse jetzt von Oberbürgermeisterin Beate Weber, Regine Wolf-Hauschild, Leiterin der Stadtbücherei, sowie Vertretern des beauftragten Instituts präsentiert wurden. Das Psychologische Institut der Universität Heidelberg, Lehrstuhl für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie, war mit Konzeption und Auswertung der Umfrage beauftragt. Unter der Leitung von Privatdozent Dr. Niclas Schaper waren zwei Studenten im Rahmen ihrer Diplomarbeiten mit der Durchführung des Projektes betraut.

Ziel der Besucherumfrage war es herauszufinden, warum sich die Zahlen der 26- bis 45-jährigen Vollzahler (Inhaber einer nicht ermäßigten Büchereicard) nicht so entwickelt haben, wie es von der Bücherei gewünscht und erwartet wurde. Nach der Analyse der Befragung wurden Maßnahmen formuliert, die dieser Entwicklung entgegenwirken könnten.

Bei den Fragen, die gezielt auf die zu befragende Besuchergruppe zugeschnitten waren, legte man besonderen Wert auf die Messung der Kundenzufriedenheit. Es wurden 410 aktive Besucher direkt befragt und 56 ehemalige Besucher erklärten in Telefon-Interviews, warum sie die Bücherei nicht mehr nutzten und was sie bewegen könnte, wiederzukommen.

Die wichtigsten Einzelergebnisse:
Die Gesamtzufriedenheit mit den Leistungen der Stadtbücherei wird mit der Note "gut" (2,1) bewertet. Für Kompetenz und Freundlichkeit der Mitarbeiter/innen wird sogar insgesamt die Note 1,9 vergeben.

Es gibt einen hohen Anteil an Stammpublikum: 16 Prozent der Besucher/innen kommen mehrmals pro Woche, 36 Prozent einmal pro Woche und 35 Prozent einmal im Monat regelmäßig in die Stadtbücherei.

Die Besucher/innen haben einen überdurchschnittlichen Bildungsgrad: 71,8 Prozent haben die allgemeine Hochschulreife, 48,6 Prozent einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss. 12 Prozent sind selbstständig tätig.

Die meisten Besucher der Hauptstelle kommen am späten Nachmittag oder Abend, davon 33 Prozent am liebsten zwischen 18 und 20 Uhr. 25 Prozent wünschen Öffnungszeiten bis 22 Uhr, fast 69 Prozent wünschen sich, dass die Bücherei auch montags geöffnet ist.

Insgesamt wurden Bestand und Bestandsvielfalt mit "gut bis befriedigend" bewertet, wobei unbefriedigende Bestandsvielfalt, nicht aktuelle Bestände und mangelnde Verfügbarkeit der Medien gleichzeitig auch Gründe sein können, die Bücherei nicht zu nutzen.

Ein Großteil der Besucher wünscht sich Möglichkeiten der Online-Recherche (61,1 Prozent) und des Ausleihens von Videos/DVD (72,3 Prozent).

Die Gebühren für Vollzahler von derzeit 20 Mark im Jahr werden mehrheitlich akzeptiert. 32 Prozent wären bereit, 25 Mark zu zahlen, 44 Prozent würden sogar 30 Mark im Jahr bezahlen.

Die telefonische Befragung ehemaliger Nutzer/innen ergab, dass diese durch ein aktuelleres Angebot (58,9 Prozent) sowie günstigere Öffnungszeiten (23,2 Prozent) bewegt werden könnten, wieder in die Stadtbücherei zu kommen.

Die Empfehlungen des Psychologischen Instituts:
In ihrem Abschlussbericht empfehlen Dr. Niclas Schaper und die Studenten Christine Stamatis und Oliver Werner der Stadtbücherei, besonderen Wert auf Größe und Aktualität der Bestände zu legen, möglichst viele Medien verfügbar zu halten, Angebote wie Online-Recherche, DVD und Video gegen Zusatzgebühr einzuführen sowie die Öffnungszeiten kritisch zu überprüfen. Schließlich wird auch die Empfehlung ausgesprochen, eventuell eine Gebührenerhöhung in Betracht zu ziehen.


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Stand: 15. Juni 2001