Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg,
herausgegeben vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit,
Rathaus, Marktplatz 10, 69117 Heidelberg,
Telefon (06221) 58-12 00/01, Telefax (06221) 58-12 90,
E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@heidelberg.de

15. Mai 2002

Umweltmanagementsysteme in Heidelberger Schulen

Die Stadt Heidelberg hat mit vier Heidelberger Schulen ein Projekt zum Aufbau von Umweltmanagementsystemen gestartet
Seit dem Schuljahr 2001/2002 sind die Landhausschule, die Albert-Schweitzer-Schule, die Internationale Gesamtschule Heidelberg (IGH) und die Marie-Baum-Schule dabei. Sie beteiligen am Projekt "Umweltmanagementsysteme in Heidelberger Schulen". Initiator des Projektes ist das Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung der Stadt Heidelberg.

Aufbauend auf den Erfahrungen des seit einigen Jahren erfolgreich laufenden Projektes Energiesparen an Schulen - dem E-Team-Projekt - sollen die Aktivitäten der Schulen nun auch auf andere Ebenen ausgedehnt werden. So zum Beispiel auf die Bereiche Abfall, Grünanlagen, Ernährung, Schulmaterialien und Gebäudereinigung. Langfristig soll in den Schulen ein so genanntes Öko-Audit durchgeführt werden, also eine Prüfung der Umweltverträglichkeit der Schulen.

Die IGH hat als eine der ersten Schulen Deutschlands im Jahre 1999 durch einen externen Umweltgutachter das europaweit gültige Umweltsiegel "Environmental Management Audit Scheme" (EMAS), verliehen bekommen. Die Schule hat eine Öko-Bilanz erstellt und untersucht regelmäßig, wie die Schule mit Energie, Wasser, Abfall, Schulmaterialien, Verkehr, Putzmitteln und ähnlichen Dingen umgeht.

Die Umweltexperten der IGH haben Verbesserungsvorschläge, ein so genanntes Umweltprogramm mit Zielen und Maßnahmen, formuliert. Dies wurde als Umweltpolitik der IGH in der Schulordnung verankert. Mit Hilfe eines Umwelt-Teams, das aus Schüler/innen, Lehrer/innen, Eltern, Schulleitung, Hausmeistern, städtischen Ämtern und Forschungsinstituten besteht, wurde ein Umweltmanagementsystem aufgebaut. Regelmäßig wird eine Umwelterklärung veröffentlicht, die über die Umweltprojekte und die Umweltbilanz der IGH berichtet.

Nach dem Beispiel der IGH wollen nun in Heidelberg zwei Grund- und Hauptschulen - die Landhausschule und die Albert-Schweitzer-Schule - und die Marie-Baum-Berufsschule - diesem Vorbild folgen. Erste Gespräche mit Schulleitung, Umwelt-Teams oder in der Lehrer/innenkonferenz haben bereits stattgefunden.
In Rundgängen innerhalb der Schulen zu den gewählten Schwerpunktthemen wurden Aktionsvorschläge für die Schule und Maßnahmen sowohl für die Gebäudenutzer/innen als auch für die Stadtverwaltung gemeinsam erarbeitet.
In der Landhausschule trafen sich bereits im Februar 15 am Projekt Interessierte, um den Abfall und die Reinigungsmaterialien genauer unter die Lupe zu nehmen.

In der Albert-Schweitzer-Schule fand ein Rundgang zum Thema Grünanlagen statt, bei dem unter anderem die Anlage eines Kräutergartens, einer Schmetterlingswiese, die Schulhofentsiegelung und andere Begrünungsmaßnahmen vorgeschlagen wurden.

Für alle beteiligten Schulen finden in diesem Schuljahr zwei Workshops statt, die den Schulen den Einstieg in das Öko-Audit erleichtern und ihnen praktische Hilfen zum Aufbau von Umweltmanagementsystemen in Schulen geben möchten. Betreut wird das Projekt vom Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung. Als externer Partner wurde das ifeu-Institut Heidelberg beauftragt. Da viel Fachwissen gefragt ist, sind auch andere städtische Ämter wie das Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung, das Landschaftsamt, das Gebäudemanagement und das Schulverwaltungsamt in das Projekt integriert.


Umwelt entlasten, Kosten sparen

Phase 1 des Projektes "Nachhaltiges Wirtschaften" vor dem Abschluss - Projektkommission entscheidet über Betriebsprämierungen
Elf kleine und mittlere Heidelberger Betriebe, vornehmlich aus dem Kfz- und Handwerks-Bereich, haben sich am Projekt der Stadt Heidelberg "Nachhaltiges Wirtschaften" beteiligt, um das Know-how zum Aufbau eines eigenen Umweltmanagementsystems zu erlangen. In insgesamt acht Workshops und mehreren individuellen Betriebsbegehungen gab es eine Fülle von Anregungen, wie die Betriebsabläufe umweltfreundlich optimiert und Kosten gespart werden können. Die Schulungen sind gelaufen, jetzt geht es an die Prüfungen: Die Phase 1 des Pilotprojekts steht damit kurz vor dem Abschluss. Zur Zeit bereiten sich die Firmen auf die abschließenden Betriebsprüfungen vor. Bei diesen Prüfungen präsentieren sie, mit welchen Strukturen und Maßnahmen sie ein nachhaltiges Umweltmanagementsystem einführen werden.

Eine Projektkommission, die Ende März unter Vorsitz von Oberbürgermeisterin Beate Weber gegründet wurde, begleitet das Projekt kritisch und wird im Juli die Betriebsprämierungen mit einem eigens entwickelten Signet vornehmen. Um dieses Signet zu erhalten, müssen die Unternehmen einen festgelegten Anforderungskatalog erfüllen. Die Projektkommission setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern großer Heidelberger Unternehmen (Heidelberger Druckmaschinen, Henkel-Teroson, Borg Warner Transmissions Systems), der Heidelberger Versorgungs- und Verkehrsbetriebe (HVV) sowie der Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar (IHK), der Kreishandwerkerschaft, des BUND, der Universität und des Instituts für Umweltwirtschaftsanalysen Heidelberg e.V. (IUWA) zusammen. Einbezogen ist auch das Partnerprojekt COUP 21 aus Nürnberg, dessen Vorgehensweise ähnlich ist, sich aber auf größere Unternehmen konzentriert.

"Das Projekt zeigt eindrucksvoll, dass sich Umweltschutz und Wirtschaftsinteressen nicht ausschließen, sondern ergänzen", betonte Oberbürgermeisterin Beate Weber auf der Gründungsversammlung der Projektkommission. "Das Aufdecken von Einsparpotenzialen, beispielsweise bei der Abfallentsorgung oder dem Energieverbrauch, hilft die Umwelt zu entlasten und Kosten einzusparen. Dies wiederum sichert Arbeitsplätze."

Konkretes Beispiel aus einem teilnehmenden Betrieb: Das Restmüllaufkommen im Jahr 2001 konnte halbiert werden. In diesem Jahr wird wiederum eine Halbierung angestrebt. Wenn dies gelingt, würden die Entsorgungskosten von 30.000 auf ungefähr 7.500 Euro geviertelt.

Für den Austausch von 89 Leuchtkörpern in einem Autohaus wurde eine jährliche Stromersparnis von 28.000 Kilowattstunden errechnet. Dies bedeutet eine jährliche Ersparnis von 3.700 Euro und für die Umwelt eine Verringerung der Kohlendioxid-Emissionen um 17.400 Kilogramm jährlich.

Aber auch die entstehenden Kooperationen zwischen den Unternehmen unterschiedlicher Branchen, so Oberbürgermeisterin Weber, sind ein Erfolg. So sei zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in dem Projekt eine Vertrauensbasis entstanden, aus der im Rahmen des Projektes neue Geschäftsbeziehungen gewachsen sind.

Hans-Günter Bredtmann von Henkel-Teroson berichtete, dass sein Unternehmen bereits viel auf dem Sektor des Umweltschutzes geleistet habe. Eine Zertifizierung entsprechend ISO 14000ff wurde bereits 1997 durchgeführt, was beispielsweise zu einer Minderung der chlorierten Kohlenwasserstoffe von 160 auf acht Tonnen pro Jahr geführt hat. Allerdings, so Bredtmann, hätten die Maßnahmen der kleinen und mittleren Firmen sicherlich auch für große Unternehmen neue und nachahmenswerte Aspekte.

Bürgermeister Dr. Würzner bot der Projektkommission einen Ausblick auf die zweite Phase des Projekts. In dieser Phase wolle man neben der Ausrichtung auf Handwerksbetriebe und mittlere Unternehmen einen Schwerpunkt auf Krankenhäuser sowie Senioren- und Pflegeheime legen. In diesen Institutionen, von denen es gerade in Heidelberg sehr viele gebe, bestehe meist enormes Einsparpotenzial.

Professor Dietfried Günter Liesegang (Institut für Umweltwirtschaftsanalysen Heidelberg e. V.) regte an, in der zweiten Projektphase - gerade im Hinblick auf die geplante Ausdehnung auf den Bereich der Krankenhäuser und Pflegeheime - soziale und ethische Aspekte des Nachhaltigen Wirtschaftens besonders zu beachten.

In der abschließenden Diskussion bestätigten Klaus-Peter Engel (IHK) und Alois Joest (Kreishandwerkerschaft) den Nutzen des Projektes. Sie wünschten sich eine Fortführung über die Phase II hinaus und regten die Ausdehnung auf die Region an.

Dr. Jörg Kraus (Universität Heidelberg) betonte die Bedeutung der fortdauernden Unterstützung der teilnehmenden Firmen über das Projekt hinaus. Dies sei nötig, damit die Betriebe sich auch weiterhin einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess unterzögen. Der Leiter des Amtes für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung Dr. Hans-Wolf Zirkwitz sowie Lothar Hitzler vom ifeu-Institut bestätigten dies und versicherten, dass eine Unterstützung der Betriebe auch weiterhin gewährleistet sei.

Die Stadtverwaltung wird das Projekt ab Mitte des Jahres mit einer neuen Gruppe von kleinen und mittleren Unternehmen weiterführen. Interessierte Firmen und andere Institutionen mit Sitz in Heidelberg können sich noch bewerben beim: Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung, Verwaltungsgebäude Prinz Carl, Kornmarkt 1, 69117 Heidelberg. Tel.: 58-1800, Fax: 58-1829, E-Mail: Umweltamt.Heidelberg@Heidelberg.de.

 

Nachhaltiges Wirtschaften
Das Projekt "Nachhaltiges Wirtschaften für kleine und mittelständische Unternehmen in Heidelberg" läuft seit Juni 2001. Es wendet sich an Unternehmen mit 10 bis 200 Mitarbeitern. Diese Betriebe haben nicht das Personal, um selbständig "Umweltmanagementsysteme" zu installieren und erhalten daher Hilfestellung bei deren Einführung. "Umweltmanagementsysteme" fördern umweltfreundliches Verhalten in den Betrieben und senken so auch Kosten. Konkret werden vor allem Abläufe bei der Abfallentsorgung oder der Energieverwendung untersucht, um neue, ressourcensparende Arbeitsweisen einzuführen. Workshops vermitteln den Teilnehmern die Grundlagen für eine nachhaltige Wirtschaftsweise. Ergänzend finden bei jedem Betrieb Begehungen statt, um individuelle Maßnahmen zu besprechen. Die erste Phase des Projekts endet im Sommer 2002.


Neue Räume für die Freiwillige Feuerwehr Weststadt

Die Freiwillige Feuerwehr Weststadt hat zwei neue Schulungsräume im Dachgeschoss der Heidelberger Landhausschule bezogen. Oberbürgermeisterin Beate Weber übergab die Räume am Dienstag, 14. Mai, offiziell an den Abteilungskommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Weststadt, Thomas Klauditz.

Bislang waren die Schulungsräume der Freiwilligen Feuerwehr in der Blumenstraße 24 untergebracht gewesen. Sie mussten jedoch der Erweiterung der dortigen Kindertagesstätte weichen. Durch den Ausbau des Dachgeschosses hat die Freiwillige Feuerwehr Weststadt mit ihren 29 Mitgliedern nun adäquate Ersatzräume gefunden.

Für den rund hundert Quadratmeter großen Schulungsbereich wurde ein Teil des Dachgeschosses der Landhausschule ausgebaut. Neben einem großen Schulungsraum und einem Aufenthaltsraum für die Jugend haben hier noch eine Teeküche und eine Garderobe Platz gefunden.

Beim Umbau mussten statische Bedingungen und Denkmalschutzauflagen beachtet werden. Ein Teil der Dachkonstruktion musste entfernt und durch eine Stahlkonstruktion ersetzt werden, außerdem wurde ein zweiter Rettungsweg eingebaut. Um bei der Nutzung der Schulungsräume im Dachgeschoss nicht das gesamte Schulgebäude heizen zu müssen, wurde ein separater Heizkreis installiert. Auf den Einbau eines eigenen WC wurde jedoch verzichtet. In Abstimmung mit der Schule können die dortigen sanitären Anlagen mitgenutzt werden.

Die Bauarbeiten für die neuen Schulungsräume dauerten rund ein halbes Jahr. Die Baukosten belaufen sich insgesamt auf knapp 150.000 Euro.

Damit hat wieder eine Freiwillige Feuerwehr neue Räume. Für die Kirchheimer Wehr wird in diesem Sommer mit ihrem neuen Gebäude begonnen. Für die Handschuhsheimer und Neuenheimer Wehren wird der erste Schritt mit der Entscheidung des Gemeinderats am 16. Mai 2002 für die Aufstellung eines Bebauungsplans getan. Beide Feuerwehren sollen auf einem Grundstück untergebracht werden und getrennte Schulungs- und Aufenthaltsräume erhalten.


Abschied nach vier Jahrzehnten

Insgesamt 40 Jahre und 291 Tage war Albert Happes bei der städtischen Müllabfuhr beschäftigt. Mit Ablauf des Monats April trat er in den Ruhestand und wurde von Oberbürgermeisterin Beate Weber verabschiedet. Im Januar 1960 hatte Albert Happes seine Tätigkeit aufgenommen und stand seither - nur unterbrochen nur durch seine Bundeswehrzeit - im Dienst der Stadt Heidelberg. Nach so vielen Jahren, in denen er immer wieder erleben musste, wie schwierig es ist, mit dem großen Müllfahrzeug durch zu geparkte Altstadtgassen zu fahren, freue er sich, auf den neuen Lebensabschnitt, verriet er bei seiner Verabschiedung. Den Glückwünschen der Oberbürgermeisterin schloss sich auch der Vorsitzende des Gesamtpersonalrats, Norbert Schweigert, an.

25 Jahre im Dienst der Stadt

Auf 25 Jahre im Dienst der Stadt Heidelberg konnte jetzt Klaus Treder, Müllwerker beim Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung, zurückblicken. Oberbürgermeisterin Beate Weber dankte Klaus Treder auch im Namen des Gemeinderates für die geleistete Arbeit. Klaus Treder war 1977 durch eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) beim Landschaftsamt zur Stadt Heidelberg gekommen und übernahm im Anschluss daran die Tätigkeit eines Straßenreinigers. Seit 1991 ist er als Müllwerker - vorzugsweise mit dem Einsammeln der gelben Säcke und gelben Tonnen - beschäftigt. Den Jubiläumsglückwünschen der Oberbürgermeisterin schlossen sich Ludwig Fischer, Leiter des Personal- und Organisationsamtes, sowie Dirk Hofmann vom Gesamtpersonalrat an.

Sonderausstellung "Paul Klee trifft Joseph Beuys" im Kurpfälzischen Museum geht zu Ende

Noch bis zum 26. Mai ist im Kurpfälzischen Museum der Stadt Heidelberg die Ausstellung "Paul Klee trifft Josef Beuys - Ein Fetzen Gemeinschaft" zu sehen.

Ausstellungskurator Prof. Dr. Tilman Osterwold wird zur Finissage am Sonntag, 26. Mai, um 11 Uhr kommen. Er spricht und führt zum Thema "Beuys und Klee im Dialog". Wie jeden Mittwoch gibt es noch einmal am 15. und 22. Mai die Möglichkeit, jeweils um 19 Uhr an einer öffentlichen Führung durch die Ausstellung teilzunehmen, ebenso am Sonntag, 19. Mai, und Pfingstmontag, 20. Mai, jeweils um 15 Uhr.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit Schloss Moyland Bedburg-Hau, der Paul-Klee-Stiftung Bern, der Klee-Nachlassverwaltung sowie weiteren privaten und öffentlichen Sammlungen. Die erfolgreiche Ausstellung kommt von Schloss Moyland und wird nun in leicht modifizierter Form im Kurpfälzischen Museum gezeigt.

Als besonderes Highlight konnte für die Heidelberger Präsentation ein eindrucksvolles Werk Paul Klees von 1922, Phantastische Flora, gewonnen werden, das in Schloss Moyland nicht ausgestellt wurde, sowie eine Beuys-Zeichnung aus den 40er Jahren, die dieser nach dem Besuch einer kleinen Galerieausstellung mit Arbeiten von Paul Klee realisierte und die lange Zeit als verschollen galt.

Die Ausstellung im Kurpfälzischen Museum, Hauptstraße 97, ist dienstags bis sonntags von 10-17 Uhr und mittwochs 10-21 Uhr geöffnet, montags geschlossen.


Zum Seitenanfang
Zum vorhergehenden Pressedienst
Zum Archiv
Zurück zur Startseite



Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved
Stand: 15. Mai 2002