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13. Dezember 2000

"Es geht auch unblutig"
Umweltmediziner Prof. Dr. med. Wolfgang Huber berichtete über neuartige Vorsorgeuntersuchung bei der Stadt Heidelberg

Seit 1993 erprobt der Heidelberger Umweltmediziner, Internist und Nierenspezialist Prof. Dr. med. Wolfgang Huber gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung Heidelberg eine neuartige und für den Bereich der Stadtverwaltungen bundesweit bislang einzigartige Methode der Vorsorgeuntersuchung. Anhand der Untersuchungsergebnisse dreier Urinproben sollen Gesundheitsrisiken bei Mitarbeiter/innen frühzeitig erkannt werden, die am Arbeitsplatz mit Problemstoffen wie Lacken, Farben, Klebstoffen, Reinigungsmitteln, Teerprodukten oder Pflanzenschutzmitteln zu tun haben. Die neue Vorsorgeuntersuchung ist Teil eines umfassenden Programms der Stadtverwaltung und des betriebsärztlichen Dienstes zur Gesundheitsförderung. Im zweiten Untersuchungsblock des Vorsorgeprogramms, der seit April 2000 läuft, wurden bisher 139 Mitarbeiter/innen der Stadtverwaltung untersucht.

Wie in den Jahren zuvor soll bei den medizinischen Untersuchungen auch jetzt wieder im Einzelnen ermittelt werden, inwiefern bei den Mitarbeitern Gesundheitsrisiken bezüglich Herz, Kreislauf, Blutdruck, Blutzucker und Nieren vorliegen und inwieweit dabei Zusammenhänge zur Arbeitssituation bestehen. Dazu werden Urinproben vor allem auf Eiweiß, Zucker, rote und weiße Blutkörperchen untersucht und anschließend mit Normwerten verglichen. "Es geht auch unblutig", kommentierte Prof. Huber die neue Früherkennungsmethode, die ganz ohne Blutabnahme auskommt, jetzt im Rahmen einer Pressekonferenz.

Die Untersuchungen sind freiwillig und für die Teilnehmer/innen kostenlos. Ihnen wird nach Abschluss der Untersuchungen ein persönliches Risikoprofil zugesandt, das auch darüber informiert, ob weitere Untersuchungen beim Hausarzt notwendig sind. Die statistische Auswertung der Mitarbeiterdaten erfolgt nach den Vorschriften des Datenschutzes. Die Studie wird durch Prof. Dr. Wolfgang Huber wissenschaftlich geleitet und organisatorisch vom Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung und dem für die Stadtverwaltung Heidelberg zuständigen Betriebsarzt betreut und unterstützt.

Bürgermeister Thomas Schaller: "Mit der Vorsorgeuntersuchung leistet die Stadt Heidelberg einen wichtigen Beitrag zur Erkenntnis der gesundheitlichen Belastung ihrer Beschäftigten. Als Konsequenz aus den Ergebnissen des ersten Untersuchungsblocks wurden in den Ämtern, in denen Mitarbeiter besonderen Gesundheitsbelastungen ausgesetzt sind, Arbeitsschutzmaßnahmen eingeleitet. So wird beispielsweise im Landschaftsamt auf die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln verzichtet und Motorsägen wurden mit Katalysatoren ausgerüstet. Den Mitarbeitern des Tiefbauamtes wurde infolge der Untersuchungsergebnisse dringend empfohlen, bei ihren Arbeiten verstärkt Atemschutzgeräte zu verwenden. Die Malerwerkstatt hat den Einsatz von Lösemitteln drastisch reduziert und eine Absauganlage installiert".


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Stand: 13. Dezember  2000