Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg,
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11. Februar 2003

Auftakt zum Fassadenwettbewerb Altstadt

Eigentümer/innen von Häusern in der Altstadt sind zur Teilnahme aufgerufen - Sanierte Hausfronten werden prämiert - Attraktives Preisgeld winkt
Gebäude und Fassaden bilden das unverwechselbare Gesicht einer Stadt. Das Zusammenspiel alter und neuer Fassaden verleihen ihr Charakter und Atmosphäre. In den verschiedenen Hausfronten spiegeln sich zudem die oft wechselvolle Geschichte und Entwicklung einer Stadt wieder.

Heidelbergs Altstadt weist ein barockes Stadtbild auf. Jedes Haus ist dabei Ausdruck seiner Zeit, seiner Geschichte, seiner Eigentümer und Bewohner. Die Bürgerhäuser stehen und standen schon immer im Wettbewerb um die schönste Fassade. Mit ihren Investitionen - besonders im Bereich der Außengestaltung - tragen die Hauseigentümer/innen wesentlich zur Erhaltung und Pflege des Stadtbilds bei.

Die Stadt Heidelberg lobt daher in diesem Jahr unter dem Motto "Fassaden - Gesichter der Stadt" in der Altstadt einen Fassadenwettbewerb aus. Anlass ist das 25-jährige Bestehen des Fußgängerbereichs.

Auf einer Pressekonferenz erläuterten Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg, der Leiter des Stadtplanungsamts Diethelm Fichtner und Bernd Nowoczyn vom Heidelberger Architekturbüro N2Q Architekten GmbH, die Einzelheiten des Fassadenwettbewerbs.

Zur Teilnahme aufgefordert sind alle Eigentümer/innen von Häusern im Bereich der Heidelberger Altstadt, die an ihren Häusern in den Jahren 1998 bis 2003 die Fassaden saniert haben. Bewerbungsschluss ist der 30. September 2003. Eine prominent besetzte Jury wird unter den Teilnehmer/innen entscheiden. Der Gewinnerin/ dem Gewinner winkt ein Preisgeld in Höhe von 8000 Euro. Als Sponsoren konnten folgende namhafte Heidelberger Unternehmen gewonnen werden: Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH), Heidelberger Garagengesellschaft (HGG), H + G Bank, FAY, Hans Grimmig (Bauunternehmen), Modehaus Kraus, Sparkasse Heidelberg, Firma Winterbauer (Bedachungen) und die Galerie Kaufhof.

Ein ausführliches Info-Faltblatt mit Teilnahmeunterlagen liegt ab sofort im Technischen Bürgeramt, im Bürgeramt Altstadt und im Stadtplanungsamt der Stadt Heidelberg aus. Weitere Informationen zum Fassadenwettbewerb erteilt das Stadtplanungsamt der Stadt Heidelberg, Palais Graimberg, Kornmarkt 5, Telefon 58-2300.

Mit dem Fassadenwettbewerb möchte die Stadt Heidelberg den Eigentümer/innen für ihren persönlichen Einsatz zum Erhalt der Fassaden danken. Zudem möchte sie der Öffentlichkeit dokumentieren, wie viel Mühe alljährlich von den Eigentümer/innen für den Unterhalt und die Sanierung der alten Häuser aufgewendet wird.


Friedhelm van Moll mit Landesehrennadel ausgezeichnet

Dem Heidelberger Friedhelm van Moll ist für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit von Ministerpräsident Erwin Teufel die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg verliehen worden. Oberbürgermeisterin Beate Weber überreichte Friedhelm van Moll die Auszeichnung am Dienstag, 11. Februar, in ihrem Dienstzimmer.

Van Moll engagiert sich bereits seit einem halben Jahrhundert aktiv innerhalb der evangelischen Kirche. Dabei lagen ihm die Jugendarbeit und die internationale Verständigung stets besonders am Herzen. So engagierte er sich im Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) und führte zahlreiche internationale Jugendbegegnungen in Frankreich, Österreich, Großbritannien und Italien durch. Ein Schwerpunkt seiner ehrenamtlichen Tätigkeit liegt in seinem unermüdlichen Engagement für die Zusammenführung der Konfessionen und der Förderung der Zusammenarbeit innerhalb der Ökumene. Von 1984 bis 1991 war van Moll im Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinde Heidelberg-Ziegelhausen. Im Wechsel mit einem katholischen Mitglied ist er seit 1994 Vorsitzender des Ökumenischen Arbeitskreises und verantwortlich für die ökumenischen Veranstaltungen "Treffpunkt Gemeinde" in Heidelberg.

Seit 1995 gehört er der Bezirkssynode der evangelischen Kirche Baden an und ist dort verantwortlich für die Vortragsreihe "Hat Christ sein Zukunft?", in deren Rahmen unter anderem schon Kultusministerin Annette Schavan und der ehemalige Ministerpräsident Lothar Späth referiert haben. Darüber hinaus ist Friedhelm van Moll seit Jahren Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Heidelberg.

Oberbürgermeisterin Beate Weber dankte Friedhelm van Moll bei der Überreichung der Ehrennadel für sein unablässiges Bemühen, Brücken zwischen den unterschiedlichsten christlichen Glaubensgemeinschaften und Kirchen zu schlagen.


Neue integrative Gruppe in der Kita "Im Hüttenbühl"
In der städtischen Kindertagesstätte "Im Hüttenbühl" in Heidelberg-Kirchheim ist im Oktober letzten Jahres eine neue integrativ arbeitende Kindergartengruppe eingerichtet worden. In dieser Gruppe werden vier behinderte beziehungsweise von Behinderung bedrohte Kinder aus der Kindertagesstätte "Pusteblume" sowie zwölf nicht behinderte Kinder aus der Kita "Im Hüttenbühl" gemeinsam betreut. Dieses neue Heidelberger Betreuungsmodell ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Heidelberg, der Lebenshilfe Heidelberg e.V. und der Graf-von-Galen-Schule. Entscheidend für die praktische Arbeit sind klare strukturelle Rahmenbedingungen und eine integrative Pädagogik. Die Konzeption kann dabei immer nur interdisziplinär erstellt und getragen werden.

Nach einer ersten Eingewöhnungsphase von etwa vier Monaten hat nun Oberbürgermeisterin Beate Weber das Projekt vor Ort der Presse vorgestellt. Mit dabei waren auch Winfried Monz, Vorstandsmitglied der Lebenshilfe Heidelberg und Rektor der Graf-von Galen-Schule, Sibylle Burkhard, Leiterin der Frühförderstelle an der Graf-von-galen-Schule, die Leiterin der Abteilung Kindertagesstätten beim städtischen Kinder- und Jugendamt, Claudia Döhring, sowie die beiden Leiterinnen der Kitas "Im Hüttenbühl" und "Pusteblume", Birgit Fliedner und Valentina Schenk.

Oberbürgermeisterin Beate Weber: "Die Integration und Teilhabe behinderter oder von Behinderung bedrohter Kinder am "normalen Leben" ist eine unumstrittene gesellschaftliche Aufgabe, die mittlerweile in vielen Gesetzen wie Grundgesetz, Kinder- und Jugendhilfegesetz, Kindergartengesetz oder auch Schulgesetz, fest verankert ist. Ich bin froh darüber, dass wir in Heidelberg Menschen und Einrichtungen haben, die uns dabei unterstützen, behinderten Kindern die Integration zu erleichtern und sie gemeinsam mit nicht behinderten zu fördern."

Das Modell "Im Hüttenbühl"

Bei dem Integrationskonzept in der Kita "Im Hüttebühl" handelt es sich um eine so genannte Außengruppe des Kindergartens "Pusteblume", dessen Träger die Lebenshilfe Heidelberg ist. Diese neue Form der Kooperation eröffnet den Kindern mit Entwicklungsauffälligkeiten oder Behinderungen vor Ort einen leichteren Zugang zu einer adäquaten Förderung. Weite Fahrten in Spezialeinrichtungen können den Kindern so teilweise erspart werden. Die Träger dieser Konzeption gehen davon aus, dass mit diesem Projekt ein weit über Heidelberg hinaus modellhafter Weg eines gemeinsamen Lebens und Lernens für alle Kinder gewiesen wird.

In der Gruppe arbeiten drei Fachkräfte, davon zwei Erzieher/innen mit 38,5 Wochenstunden und eine Heilerziehungspflegerin mit 33 Wochenstunden. Damit ist der Betreuungsschlüssel höher als in einer normalen Kindergartengruppe, in der sich zwei Erzieherinnen um bis zu 22 Kinder kümmern. Die Betreuungszeit für alle Kinder in der integrativen Gruppe ist von 8.30 bis 13.30 Uhr mit Mittagessen. Die Öffnungszeiten sind identisch mit denen der städtischen Kindertagesstätte.

Die Integrationsgruppe hat zwei Träger: die Stadt Heidelberg und die Lebenshilfe Heidelberg. Dadurch ergibt sich eine unabhängige Finanzierung. Die Kosten für die Betreuung der behinderten Kinder trägt die Lebenshilfe und die Kosten für die nicht behinderten Kinder trägt die Stadt Heidelberg. So wird auch eine Erzieherin wird von der Lebenshilfe bereitgestellt, die andere Erzieherin und die Heilerziehungspflegerin von der Stadt Heidelberg.

Als dritter Kooperationspartner stellt die Frühförderstelle der Graf von Galen Schule fünf Deputatsstunden einer Sonderschullehrerin für die Beratung und Frühförderung zur Verfügung. Zudem gehören Beratungs- und Weiterbildungsangebote für die Kindertagesstätte zum Konzept. Die notwendige therapeutische Begleitung wird durch den mobilen Dienst der Lebenshilfe gewährleistet. Die Kinder mit Behinderung werden falls erforderlich durch einen Bustransport der Lebenshilfe in die Kindertagesstätte gebracht.

Ziele der integrativen Erziehung

Das Miteinanderleben von Behinderten und Nichtbehinderten Kindern in Kindertagesstätten sollte zur Selbstverständlichkeit werden. Denn es bietet vielfältige Möglichkeiten für alle Kinder: Sie lernen, sich gegenseitig anzunehmen und mit den unterschiedlichen Stärken und Schwächen umzugehen. Die Kinder entdecken aber auch Gemeinsamkeiten, wie das Bedürfnis nach Selbstständigkeit oder Geborgenheit. Hilfestellungen, Anleitungen, therapeutische Förderung wie Krankengymnastik oder Sprachheiltherapie können in den Alltag aller integriert werden. Neue Möglichkeiten des nachahmenden Lernens werden eröffnet. Durch die reduzierte Gruppengröße können sich die einzelnen Kinder leichter entfalten. Nicht behinderte Kinder lernen Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft sowie die Lebensfreude und das Lebensgefühl behinderter Kinder kennen. Behinderte Kinder und ihre Eltern finden über diese integrativen Gruppen leichter einen Weg aus der Isolation. Ein ganz wichtiger Punkt ist schließlich: Nicht behinderte Kinder und ihre Eltern (!) lernen etwas über Behinderung, werden sicherer im Umgang mit behinderten Menschen und verlieren Berührungsängste.


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Stand: 11. Februar 2003