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Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg,
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07. November 2003

 

Spendenaktion "Gedenktafel Synagogenplatz" startet

  Zu einer Spendenaktion für eine Gedenktafel auf dem Heidelberger Synagogenplatz haben die Stadt Heidelberg, die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und die Initiative Synagogenplatz aufgerufen. Mit der Tafel soll ein Zeichen gesetzt werden gegen das Vergessen, wie Bürgermeister Dr. Eckart Würzner als Vertreter von Oberbürgermeisterin Beate Weber bei der Gedenkstunde am 9. November auf dem Synagogenplatz betonte. Vor genau 65 Jahren, in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, zerstörten die Nationalsozialisten auch in Heidelberg zahlreiche Häuser, Geschäfte und Einrichtungen jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger und misshandelten ihre Bewohner. Die Heidelberger Synagoge wurde geschändet und niedergebrannt.

Die geplante bronzene Gedenktafel auf dem vor zwei Jahren neu gestalteten Synagogenplatz wird an all die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnern, die von den Nationalsozialisten aus Heidelberg deportiert und ermordet wurden. Um die Tafel verwirklichen zu können, fehlt es jedoch bisher an Geld. Gefragt sind daher private Spenden. Die Stadt Heidelberg hat bei der Sparkasse Heidelberg ein Spendenkonto eingerichtet: Stichwort "Namenstafel Synagogenplatz", Bankleitzahl 67250020, Kontonummer 9019200.

Über das Projekt "Gedenktafel" informiert ein Faltblatt, das die Initiative Synagogenplatz gemeinsam mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit herausgegeben hat. Es liegt in den Bürgerämtern der Stadt und in den Heidelberger Kirchengemeinden aus. Ausführliche Informationen finden sich außerdem im Internet unter www.heidelberg.de/synagogenplatz/

Hintergrund zur Umgestaltung des Synagogenplatzes

Die Stadt Heidelberg gestaltete den Synagogenplatz von Anfang September bis Ende Oktober 2001 um. Während der knapp zweimonatigen Umbauphase, an der das Stadtplanungsamt, das Landschaftsamt und die Stadtwerke beteiligt waren, erhielt der Platz ein völlig neues Gesicht.

Die Pflasterung am Standort der ehemaligen Synagoge ist erhalten geblieben, der Grundriss und die Frauenempore und Orgelempore sind mit weißem Marmor gerahmt, Fenster und Türen sind durch grauen Granit markiert. Die Sitzreihen der ehemaligen Synagoge wurden durch zwölf Sandsteinquader nachgebildet. Die Brandwand im Osten und Süden wurde dem Platz angemessen in lichtem Grau gestrichen. Besonderes Augenmerk legten die Stadtplaner auch auf die Beleuchtung des Platzes, der jetzt - entsprechend seiner ursprünglichen Nutzung - durch Licht gegliedert ist.

Vor der Ostwand wurde der Platz des ehemaligen Thora-Schreins durch ein Sandsteinpodest gekennzeichnet. In seinem Mittelpunkt befindet sich der Gedenkstein, der zuvor im ehemaligen Synagogenhof stand. Eine Infotafel an der Ecke Lauerstraße/Große Mantelgasse erklärt die Bedeutung des Platzes und erläutert die Geschichte der Juden in Heidelberg. Eine Außen- und Innenansicht der Synagoge aus dem Jahr 1895 ergänzen die Tafel.

Der Platz ist behindertengerecht gestaltet, mittels einer flachen Rampe ist er für Rollstühle und Kinderwagen befahrbar. In der Großen Mantelgasse halten Poller die Rampe und den Blick auf den Platz frei. Damit der Platz auch von der Lauerstraße her erlebbar wird, wurden die Parkplätze auf die gegenüberliegende Seite verlegt.


 

Richard-Benz-Medaille für Michael Buselmeier

  Der Heidelberger Schriftsteller Michael Buselmeier erhält zu seinem 65. Geburtstag die Richard-Benz-Medaille der Stadt Heidelberg. Oberbürgermeisterin Beate Weber verleiht ihm die Auszeichnung für "besondere Verdienste um Kunst und Wissenschaft" in einer Feierstunde am Donnerstag, 13. November, um 18 Uhr im Spiegelsaal des Verwaltungsgebäudes Prinz Carl, Kornmarkt 1. Im Anschluss an die Ehrung durch die
Oberbürgermeisterin wird Michael Buselmeier einen Vortrag zum Thema "Richard Benz und die Rettung der Tradition" halten. Eine Lesung aus dem zweiten Band der Reihe "Erlebte Geschichte erzählt" schließt den offiziellen Festakt ab. Die Veranstaltung ist öffentlich, interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, dem Festakt beizuwohnen. Der Eintritt ist frei.

Michael Buselmeier, 1938 geboren und in Heidelberg aufgewachsen, hat Lyrik und Prosa veröffentlicht. In den Jahren nach der 68er Bewegung engagierte sich Buselmeier journalistisch als kritischer Beobachter und Kommentator des Heidelberger Stadtgeschehens. 1986 gab er das "Heidelberg Lesebuch. Stadt-Bilder von 1800 bis heute" heraus und begann zwei Jahre später mit Führungen an die Orte der Heidelberger Literaturgeschichte. Seit 1994 lädt Buselmeier in der Reihe "Erlebte Geschichte erzählt" Gäste zum Gespräch, deren Leben eng mit Heidelberg verbunden ist.


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Stand: 07. November 2003