Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg,
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5. August 2002

Naturerlebnistag in der Ökologischen Forschungsstation
Die Ökologische Forschungsstation für Kinder im Haus der Jugend bietet Familien wieder einen Naturerlebnistag an. Unter dem Motto "Vogelperspektiven" findet am Sonntag, 11. August, von 14 bis 17.30 Uhr eine Exkursion in den Wald statt. Gemeinsam versetzen sich die Teilnehmer/innen unter Leitung von Naturpädagogin Elke Erasmy-Kurz und Diplom-Biologin Corinna Götz in die Welt der Vögel. Treffpunkt ist am Parkplatz des Ehrenfriedhofs. Die Teilnahme kostet 2,50/5 Euro pro Kind/Erwachsenem. Anmeldung bitte unter Telefon 60 29 26 oder E-Mail: hausderjugend.hd@t-online.de.

"Integration statt Ausgrenzung"
Stadt Heidelberg geht in der Kinder- und Jugendhilfe neue Wege und setzt Finanzmittel sinnvoller ein
Auf der Tagesordnung des Gemeinderats der Stadt Heidelberg stand in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause das Thema "Hilfen zur Erziehung und Hilfen für junge Volljährige". Oberbürgermeisterin Beate Weber informierte in einer Informationsvorlage des Kinder- und Jugendamts über die Entwicklungen der Kinder- und Jugendhilfe in diesem Bereich und gab einen Überblick über die aktuelle Situation in Heidelberg und gleichzeitig einen Ausblick auf die anstehenden Aufgaben.

Entwicklungen der Kinder- und Jugendhilfe in Heidelberg

In Heidelberg sind die Ausgaben im Bereich der Erziehungshilfe zwischen 1991 und 1999 von rund 2 Millionen Euro auf knapp 7 Millionen Euro angestiegen. Gründe dafür sind die gestiegenen Rechte des Einzelnen Ansprüche aus dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) abzuleiten, die Verlagerung von Kosten vom überörtlichen auf den örtlichen Träger, die Zunahme individueller Problemlagen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Entwicklungen und die fallbezogene Kostensteigerung durch Pflegesatzanpassungen.

Neue Wege im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe

Angesichts des Anstiegs der Ausgaben hat das Kinder- und Jugendamt der Stadt Heidelberg ein System zur Steuerung der Hilfen zur Erziehung und Hilfen für junge Volljährige entwickelt. Unser vorrangiges Ziel ist es dabei, jungen Menschen ihr soziales Umfeld durch den möglichst frühzeitigen Einsatz vorbeugender und ambulanter Hilfen zu erhalten. Unter ambulante Hilfe fallen zum Beispiel die sozialpädagogische Familienhilfe zur Unterstützung der Gesamtfamilie, die Erziehungsberatung, die Erziehungsbeistandschaft zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen bei der Bewältigung von Entwicklungsproblemen, soziale Gruppenarbeit zur Überwindung von Entwicklungsschwierigkeiten und Verhaltensproblemen, intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung als Unterstützung zur sozialen Integration und zu einer eigenverantwortlichen Lebensführung. "Integration statt Ausgrenzung", so Oberbürgermeisterin Beate Weber, "ist Leitgedanke und vorrangiges Ziel der Kinder- und Jugendhilfe in Heidelberg. Junge Menschen sollen in ihrem jeweiligen sozialen Umfeld durch die ambulanten Hilfeeinrichtungen so gestärkt werden, dass sie keine stationären Hilfeleistungen in Anspruch nehmen müssen."

Ein äußerst sinnvoller Ansatz, wie die Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre gezeigt haben: So konnten dadurch die Ausgaben im stationären Bereich (Heimerziehung, betreutes Wohnen) reduziert werden. Die Stadt Heidelberg hat verstärkt die eingesparten Gelder weiterhin dazu genutzt, vorbeugende Projekte zu finanzieren. Beispiel hierfür ist die flächendeckende Einführung der Jugendsozialarbeit/Schulsozialarbeit an Heidelberger Haupt- und Förderschulen.

Schwerpunkte der weiteren Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe

Die Stadt Heidelberg hat mit vorbeugender Arbeit bereits gute Erfolge erzielt und wird die präventiven Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe - bereits im Vor- und Grundschulbereich - weiter ausbauen. Für die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe ergeben sich im Einzelnen folgende Schwerpunkte: die Entwicklung gezielter Angebote zur Integration junger Menschen in ihr soziales Umfeld, die bedarfsgerechte Schaffung von Tagesbetreuungsstrukturen für ältere Kinder und Jugendliche, die Entwicklung von lebensweltorientierten Konzepten der Eltern- und Familienbildung, und von verbindlichen Betreuungsangeboten in der Jugendarbeit.


Heidelberg-Kreis Klimaschutz & Energie tagte

Der Heidelberg-Kreis Klimaschutz & Energie hat sich im Juli zu einer erneuten Sitzung zusammengefunden. An diesem bundesweit einmaligen kommunalen Klimaschutzarbeitskreis kooperieren wissenschaftliche, unternehmerische und gesellschaftliche Heidelberger Institutionen mit der Stadt unter Federführung von Bürgermeister Dr. Eckart Würzner. Sie alle setzen sich für konsequente Energieeinsparungen ein und fördern damit die Reduzierung des Klimagifts Kohlendioxid (CO2 ).

Markus Duscha vom Heidelberger Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) präsentierte erste Ergebnisse aus den noch bis zum Ende des Sommers laufenden Gesprächen mit wichtigen Akteuren aus örtlichen Unternehmen und Verbänden. Die Ergebnisse der Gespräche fließen in die Fortschreibung des Heidelberger Klimaschutzkonzeptes mit ein. Markus Duscha bestätigte die Erfahrung vieler großer Unternehmen, dass Reduktionen des Energieverbrauchs durchaus zu Kostensenkungen führen können. Er ging insbesondere auf das hohe Einsparpotenzial im Gewerbebereich ein. Durch das rasante Anwachsen des Wirtschaftsstandorts Heidelberg weist das Gewerbe in Heidelberg seit 1987 einen deutlichen Anstieg der Kohlendioxid- Emissionen um 24 Prozent auf. Daher wird in diesem Sektor ein Schwerpunkt der künftigen Klimaschutzmaßnahmen gesehen. Für private Haushalte gibt es in Heidelberg - auch dank des städtischen Förderprogramms zur rationellen Energieverwendung und der Einrichtung der KliBA - bereits vielfältige Angebote.

Der Heidelberg-Kreis regt folgende Maßnahmen zum Energiesparen an:

  • Beratungsangebote für Gewerbebetriebe und den Bausektor insbesondere zu den Fördermöglichkeiten.
  • Speziell auf die Branchen zugeschnittene Kooperations- und Maßnahmenprogramme, die insbesondere die wirtschaftlichen Vorteile für die Firmen durch Umweltschutzmaßnahmen in der Praxis zeigen. Dieser Ansatz wird bereits in verschiedenen Kooperationsprojekten wie "Nachhaltiges Wirtschaften" und "Bäcker/Konditoren und Umwelt" zwischen der Stadt Heidelberg, den Innungen und den Betrieben erfolgreich verfolgt.
  •  Die gemeinsame Erarbeitung von Energiespar-Standards zu wichtigen Themen, wie Lüftungstechnik, Klimatisierung und Computer-Nutzung.
  • Die Motivation der Mitarbeiter/innen zum effizienten Umgang mit Energie und die Berücksichtigung des Klimaschutzes bei allen wichtigen Entscheidungen.

Der Heidelberg-Kreis will zudem den Einsatz und die Praxiserprobung innovativer Energiespartechniken mit einem speziellen Fonds fördern. Das Konzept dieser "public-private-partnership" soll bis zur nächsten Sitzung konkretisiert werden. Durch die Unterstützung von verschiedenen Akteuren bei der Einführung neuer Technologien zur effizienten Energienutzung sollen der Wirtschaftsstandort Heidelberg gestärkt und die Kohlendioxid-Emissionen weiter gesenkt werden.

Heidelberg-Kreis Klimaschutz & Energie

Der Heidelberg-Kreis Klimaschutz & Energie ist die oberste Ebene in einer dreistufigen Struktur. Zusammen mit wichtigen Entscheidungsträgern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft möchte die Stadt Heidelberg dort die bisherigen Leitlinien der Heidelberger Klimaschutzpolitik weiterentwickeln, neue Kooperationen aufbauen und Klimaschutzprojekte bei wichtigen Akteursgruppen verankern. Auf der zweiten Ebene ist der Koordinationskreis Energie angesiedelt, der den Heidelberg-Kreis konzeptionell unterstützen, Ideen und Strategien weiter konkretisieren und den Erfahrungsaustausch in der dritten Ebene der Projekt-Arbeitsgruppen fördern soll.

Der Heidelberg-Kreis Klimaschutz und Energie ist zunächst auf die Dauer von zwei Jahren angelegt und tagt unter dem Vorsitz von Bürgermeister Dr. Eckart Würzner halb-jährlich. Ein wichtiges Ziel des Gremiums ist die Definition von Klimaschutzstandards und die Einrichtung eines Klimaschutzfonds.


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Stand: 5. August 2002