Presse- und Informationsdienst der Stadt Heidelberg,
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2. November 2001

Kochkurs für Kinder startet nach den Herbstferien
Ab Montag, 5. November, findet im Haus der Jugend immer montags von 15 bis 17 Uhr ein neuer Kochkurs für Kinder ab acht Jahren statt. Dabei wird nicht nur gekocht und gebacken. Gemeinsames einkaufen, Ausflüge zum Biobauern und ein Besuch des Stift Neuburg stehen ebenso auf dem Programm. Anmeldungen nimmt das Haus der Jugend unter der Rufnummer 06221/ 60 29 26 entgegen.

Schutz vor Verschmutzungen:
Spielplatz Am Müllenberg wird eingezäunt
Der Spielplatz "Am Müllenberg" im Stadtteil Rohrbach wird in den kommenden Wochen eingezäumt. Mitarbeiter des Landschaftsamts werden einen Lattenzaum um die Grünfläche beim Spielplatz errichten. Dadurch gehört diese Grünfläche künftig zur Spielfläche dazu und ist so gegen Verschmutzungen durch Hundekot geschützt. Die Verschmutzungen waren vor allem im Bereich der Rutsche ein Ärgernis.

Die Stadt Heidelberg richtet den dringenden Appell an alle Hundebesitzer, Spielplätze nicht als Hundeklo zu missbrauchen.


Planungen für die "Bahnstadt" werden konkret
Architekturwettbewerb für städtebauliches Gesamtkonzept in vollem Gange
Die Stadt Heidelberg plant in zentraler innerstädtischer Lage ein völlig neues, eigenständiges Stadtviertel. In unmittelbarer Nähe zu Hauptbahnhof und Innenstadt, angrenzend an die Stadtteile Südstadt und Bergheim, entsteht das neue Stadtviertel mit dem Arbeitstitel "Bahnstadt". Gesucht wird nun ein städtebauliches Konzept für das 114 Hektar große Areal südlich des Hauptbahnhofs, ein Plangebiet, das in seiner Ausdehnung größer als die Altstadt ist. Das Gebiet ist im Norden, Westen und Süden von Bahngleisen eingegrenzt und zum größten Teil mit Gleisanlagen und betriebstechnischen Gebäuden der Deutschen Bahn bebaut. Zudem befinden sich bislang noch militärische Einrichtungen der US-Amerikaner auf dem Gelände, das ansonsten eine gemischte Bebauung mit großflächigem Einzelhandel und Gewerbebetrieben sowie größere Brachflächen aufweist.
Ein ganz neues Stadtviertel entsteht
Hier soll nun durch eine städtebauliche Neukonzeption ein ganz eigenes, zukunftsorientiertes Stadtviertel mit gemischter Nutzung von Wohn- und Büroflächen und mit ausreichend Frei- und Erholungsräumen entstehen. Dies ist in erster Linie möglich geworden durch die Entscheidung der Deutschen Bahn AG, weite Teile ihrer Anlagen aufzugeben, und durch freiwerdende Flächen der US-Armee und der NATO infolge von Verlagerungen der US-Einrichtungen. Ziel ist es, dem Stadtteil ein eigenes Gesicht zu geben. Heidelbergs Zukunft liegt also, etwas salopp formuliert, hinter dem Bahnhof. Oberbürgermeisterin Beate Weber sieht in dem Projekt eine große Herausforderung und Chance zugleich: "Dieses Gelände ermöglicht als einzige größere, zusammenhängende Konversionsfläche innerstädtische Nachverdichtung im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Mit der Schaffung attraktiven Wohnraums wirken wir langfristig auch einer Abwanderung junger Familien ins Umland entgegen."
Europaweiter städtebaulicher Wettbewerb
Die Stadt Heidelberg und die Immobiliengesellschaft der Deutschen Bahn AG, die Haupteigentümerin der Flächen ist, haben deshalb im Frühjahr dieses Jahres gemeinsam europaweit einen städtebaulichen Realisierungswettbewerb ausgeschrieben. Stadt und Bahn beabsichtigen, heißt es in der Ausschreibung, die Fläche "als gemischt genutztes, zukunftsorientiertes Stadtquartier mit eigener Identität und hoher Lebensqualität zu entwickeln".

"Wettbewerbsaufgabe ist es, hierfür ein Planungskonzept zu erarbeiten, das eine Verknüpfung mit den angrenzenden Stadt- und Landschaftsräumen, insbesondere der

Heidelberger Innenstadt ermöglicht, und dabei den nordöstlich gelegenen Hauptbahnhof als Bindeglied einbezieht. Gefragt ist eine Gesamtkonzeption, die hohe städtebauliche Qualitäten aufweist, eine Realisierung in Schritten erlaubt und an veränderte Markt- und Bedarfssituationen anpassbar ist. Übergeordnetes Planungsprinzip soll die Orientierung am Ziel einer nachhaltigen Stadtentwicklung sein", so der Ausschreibungstext weiter.

Insgesamt 157 Bewerbungen
An dem "begrenzt offenen einstufigen städtebaulichen Realisierungswettbewerb" konnten sich Büros aus den Vertragsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes beteiligen. 157 Bewerbungen gingen ein. Sechs renommierte Büros wurden als Teilnehmer vorab benannt. So das Büro Mario Campi aus Lugano, die Arbeitsgemeinschaft Prof. Günter Telian / Lehmann Architekten aus Karlsruhe beziehungsweise Offenburg, AS&P aus Frankfurt/Main, der Architekturprofessur Augusto Burelli aus Udine, die Stuttgarter Arbeitsgemeinschaft Nicolai und Reichl/ Sassenscheidt und Partner und das Büro Trojan, Trojan + Neu aus Darmstadt. 24 weitere Büros wurden aufgrund ihrer Vorerfahrungen ausgewählt, darunter fünf junge Büros. Das Büro ANP (Architektur und Nutzungsplanung) aus Kassel hat die Organisation des Wettbewerbs inne.
Preisgericht tagt Mitte November
Aus den 157 eingereichten Modellen wurde zwischenzeitlich eine Vorauswahl getroffen. Am 11./ 12. November entscheidet ein hochkarätig besetztes Preisgericht, das aus 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besteht, über die dreißig im Wettbewerb verbliebenen Modelle. Die Sitzung des Preisgerichts findet in der Print Media Academy statt. Im Preisgericht sitzen als Fachpreisrichter der Stuttgarter Professor Franz Pesch, Prof. Cornelia Bott aus Korntal-Münchingen, Prof. Michael Braum aus Berlin, Kees Christiaanse aus Rotterdam und Gisela Stete aus Darmstadt. Stellvertretender Fachpreisrichter ist Prof Martin Schirmer aus Würzburg. Als Sachpreisrichter fungieren von Seiten der Stadt Oberbürgermeisterin Beate Weber, Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg, für die Deutsche Bahn AG Bernhard H. Hansen (DB Imm Geschäftsführer aus Frankfurt) und Dr. Peter Schnell (Beauftragter der Konzernleitung für Baden-Württemberg aus Stuttgart). Stellvertretende Sachpreisrichter sind von Seiten der Stadt Heidelberg der Leiter des Stadtplanungsamtes Diethelm Fichtner und sein Stellvertreter Roland Jerusalem sowie von der DB AG Bernd Sahrbacher (DB Imm Niederlassungsleiter aus Karlsruhe) und Alf Hoinkis (Abteilungsleiter Projektentwicklung der DB Imm aus Karlsruhe). Insgesamt ist ein Preisgeld von 200.000 Mark ausgesetzt.
Gemeinderat entscheidet
Die Preisrichter wählen unter allen Wettbewerbsmodellen ihre drei Siegermodelle aus. Diese haben jedoch lediglich Vorschlagscharakter. Über die endgültige Vergabe stimmen die Mitglieder des Gemeinderates Anfang nächsten Jahres ab. Das Ergebnis des Wettbewerbs bildet dann die Grundlage für die anschließende Erarbeitung eines Rahmenplanes, der voraussichtlich im Sommer nächsten Jahres auf der Tagesordnung des Gemeinderats stehen wird.

Im Anschluss an die Sitzung des Preisgerichts werden von Dienstag, 13. November, bis einschließlich Sonntag, 9. Dezember, alle dreißig Modelle öffentlich in den Güterhallen der Deutschen Bahn in der Güteramtsstraße 2 ausgestellt. Die interessierte Öffentlichkeit hat dann immer Donnerstags von 13 bis 20 Uhr, Freitags von 13 bis 18 Uhr und an den Wochenenden von 10 bis 17 Uhr die Möglichkeit, sich die Wettbewerbsmodelle anzuschauen.


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Stand: 2. November 2001