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01. Februar 2001

Führung durch die Ausstellung Geissler-Kasmekat
Noch bis 11. Februar zeigt das Kulturamt der Stadt Heidelberg im Kurpfälzischen Museum eine Ausstellung mit Werken des im September 2000 verstorbenen Künstlers Prof. Dr. Joachim Geissler Kasmekat. Am Samstag, 3. Februar, führt Alf Osman vom Heidelberger Malerkreis um 15 Uhr durch die Ausstellung. Interessierte sind herzlich willkommen.

Heidelberger Frühling 2001: "Vom Eise befreit"
Musikfestival vom 16. März bis 10. April mit 29 Veranstaltungen in den schönsten Konzertsälen Heidelbergs

Vom 16. März bis 10. April findet das Musikfestival Heidelberger Frühling bereits zum fünften Mal statt. 1996 aus der 800-Jahrfeier der Stadt Heidelberg hervorgegangen, wird das Festival mittlerweile vom neu gegründeten Kulturservice der Stadt Heidelberg getragen und organisiert. Oberbürgermeisterin Beate Weber: "Im Laufe seines fünfjährigen Bestehens hat sich der Heidelberger Frühling zu einem ganz wesentlichen Bestandteil des kulturellen Lebens in unserer Stadt und weit darüber hinaus entwickelt. Mit seiner einzigartigen Konzeption versteht es das Festival, die Brücke zwischen internationalem Flair und regionaler Verbundenheit zu schlagen. Es werden international renommierte Gäste engagiert, aber auch Heidelberger Künstler und Veranstalter in das Programm mit eingebunden".

Das Thema in diesem Jahr
Anlässlich seines runden Geburtstages stellt das Festival in diesem Jahr den Frühling selbst in den Mittelpunkt seiner fast 30 Veranstaltungen. Der berühmte Osterspaziergang aus Goethes Faust liefert dazu das passende Motto: "Vom Eise befreit". Hier wird der Frühling unmittelbar als Jahreszeit und Naturereignis verstanden aber auch als Sinnbild für Aufbruch und Neubeginn.

Das Programm
Drei große Orchesterkonzerte in der Stadthalle bilden in diesem Jahr ein starkes Gerüst für das Festival. Eröffnet wird der Heidelberger Frühling von den Stuttgarter Philharmonikern mit "Le Sacre du Printemps" - dem "Frühlingsopfer" - von Igor Strawinky. Die Uraufführung 1913 in Paris führte zu einem der heftigsten Skandale der Theatergeschichte. Im Mittelpunkt der Ballett-Handlung steht der heidnische Ritus des Menschopfers eines jungen Mädchens zur Versöhnung des Frühlingsgottes. Das außergewöhnlich Schockierende und Faszinierende an Strawinskys Musik hat bis heute nichts von seiner Wirkung eingebüßt. Auch nicht bei rein konzertanter Aufführung, wie sie häufig, und so auch beim Heidelberger Frühling, praktiziert wird.

Am 4. April dirigiert Generalmusikdirektor Thomas Kalb das Philharmonische Orchester der Stadt Heidelberg ganz im Sinne des Festivalmottos. Auf dem Programm stehen: Die Frühlingssinfonie von Robert Schumann, "Appalachian Spring" von Aaron Copland und Debussys "Printemps". Dasselbe Orchester sowie verschiedene Chöre und Solisten spielen unter der Leitung von Bernd Stegmann im Abschlusskonzert am 10. April die "Spring Symphony" von Benjamin Britten als Heidelberger Erstaufführung, die vom Südwestdeutschen Rundfunk (SWR) mitgeschnitten wird.

Weitere Höhepunkte sind Konzerte mit Gidon Kremer und der Kremerata Baltica, dem Quatuor Mosaïque, Albrecht Mayer, Wolfram Christ und Markus Becker (alle sind den Berliner Philharmonikern als aktive oder ehemalige Mitglieder beziehungsweise als Gastinterpreten verbunden), Julie Kaufmann, Irvin Gage, Ruth Ziesak, Roman Trekel oder dem jungen Kammermusiktrio Benjamin Schmid, Alban Gerhardt und Markus Groh.

Musikalisch heißt "Vom Eise befreit" auch: Abkehr von Tonalität und Aufbruch in die Moderne. Dafür steht an erster Stelle Arnold Schönberg mit seiner Zwölftonmusik. Zum 50. Todesjahr des Komponisten veranstaltet das Festival in Zusammenarbeit mit dem SWR eine Reihe mit vier Liederabenden in der Aula der Alten Universität, die jeweils durch einen Einführungsvortrag mit der Leiterin des musikwissenschaftlichen Seminars der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Silke Leopold, ergänzt werden.

Neu beim Heidelberger Frühling ist das umfassende Porträt eines zeitgenössischen Komponisten. Im Laufe des Festivals stehen zahlreiche Werke des lettischen Komponisten Peteris Vasks auf dem Programm. Vasks gilt als Symbolfigur nationaler Unbeugsamkeit. Seine Musik vermittelte in der Zeit sowjetischer Zwangsherrschaft, aber auch im ungewohnten Umgang mit der Unabhängigkeit im Post-Kommunismus, Freiheit, Trost und Hoffnung. Bei der Uraufführung einer Neufassung seiner Partita für Violoncello und Klavier am 24. März ist Peteris Vasks zu Gast beim Heidelberger Frühling.

Für den Nachwuchs gibt es - wie in den vergangenen Jahren auch - zweierlei: Musikalischen Nachwuchstalenten bietet der Heidelberger Frühling die Möglichkeit, sich auf dem "Podium junger Künstler" einem größeren Publikum zu präsentieren. In diesem Jahr wird es vier dieser Konzerte geben.

Für den Publikumsnachwuchs ist wieder beim Familienfrühling hinreichend gesorgt. Diese eigene Programmschiene für Familien mit Kindern wurde 1999 mit großem Erfolg ins Leben gerufen und ist mittlerweile fester Bestandteil des alljährlichen Festivalprogramms. Höhepunkte sind in diesem Jahr am Sonntag,18. März, das große Geburtstagsfest für Jung und Alt zum fünfjährigen Jubiläum des Heidelberger Frühlings in der Klingenteichhalle und am Sonntag,25. März, das musikalische Frühlingsfest in der Backstube Mantei.

Kooperationen
Eine enge Verbindung hat der Heidelberger Frühling zu seinen Sponsoren, da der künstlerische Etat des Festivals zu 100 Prozent aus Sponsorenmitteln gedeckt wird. Hauptsponsor ist auch in diesem Jahr die Heidelberger Zement AG. Daneben gibt es noch zahlreiche andere Unternehmen, die den Heidelberger Frühling alljährlich finanziell unterstützen, ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellen oder mit Sachmitteln und Know-how zum Gelingen des Festivals beitragen.

Das Benefiz-Projekt
Auch im Jahr 2001 bleibt der Heidelberger Frühling der Herz HD Stiftung verbunden. Seit 1999 unterstützt das Festival zusammen mit vielen der mitwirkenden Künstlerinnen und Künstler die Arbeit der Heidelberger Herz HD Stiftung, die sich mit großem Engagement für Aids-Waisenkinder in Simbabwe einsetzt. Die Zusammenarbeit trägt bereits erste Früchte. Der Reinerlös der bisherigen gemeinsamen Benefiz-Veranstaltungen liegt bei rund 60 000 Mark. Ein Großteil kam bei der Auktion der Shona-Steinskulpturen zusammen, die der Heidelberger Frühling im letzten Jahr gemeinsam mit der Herz HD Stiftung während des Festivals ausgerichtet hat. Mit weiteren Spenden von insgesamt 40 000 Mark stehen heute der Herz HD Stiftung rund
100 000 Mark für ihre Hilfsaktion OSP 2000 (Orphan Support Program) zur Verfügung.

Nähere Informationen zu den Festival-Veranstaltungen und Kartenbestellung bei heidelbergTicket, Telefon-Hotline 58-20 00 oder im Internet unter www.heidelberg.de/hd-fruehling.

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Stand: 01. Februar  2001