stadtblatt-Sonderbeilage zum Blättern

stadtblatt  / 23. Oktober 2019 4 INTERKULTURELLES ZENTRUM „WIR SIND HEIDELBERG“ Musik im interkulturellen Dialog Interkulturelle Jam-Ses- sion findet Musikerin- nen und Musiker aus der Region und schafft etwas ganz Besonderes D ass Musik und gemeinsames Musizieren verbindet, ist kein Geheimnis. Daher startetet das IZ 2017 mit der Konzertreihe einen be- sonderen interkulturellen Dialog der musikalischen Art. Im Vorfeld wurde der frisch nach Heidelberg gezogene Musiker Andrea Apostoli damit beauftragt, sich auf die Suche nach Musikschätzen in den inter- nationalen Communities in Heidel- berg und Umgebung zu begeben. Er baute ein Netzwerk aus Musikerin- nen und Musikern aus aller Welt auf und bildete neue Kooperationen.Da- bei brachte er Musikschaffende aus ganz Heidelberg wie Jutta Glaser,Ze- lia Fonseca, Katja Zakotnik und Lo- renzo di Toro für das interkulturelle Musikprojekt zusammen. Bei den Aufführungen der bunt ge- mischten Truppe wurde auf eine konzertunübliche Situation ge- setzt: Die Musikerinnen und Mu- siker spielten nicht auf der Bühne, sondern mitten im Publikum. Dies ermöglichte es den Künstlerinnen und Künstlern, mit dem Publikum zu interagieren und zwischen ita- lienischer Tarantella und anatoli- schen Klängen auch die Zuschaue- rinnen und Zuschauer als Chor in die Stücke miteinzubeziehen. So wurde nicht nur ein einzigartiger Klang geschaffen, sondern auch eine außergewöhnliche Atmosphä- re. Insgesamt vier interkulturelle Musikabende wurden 2017 im IZ ge- boten. Bei einem Konzert konnten Zuschauerinnen und Zuschauer bei einer anschließenden Jam-Session ihr Können beim gemeinsamen Mu- sizieren zeigen. 16 Bands und Musikerinnen und Musiker aus der Region trafen sich zum gemeinsamen Musizieren. ( Foto Rothe) Alltagshelden im Rampenlicht Mit Film und Storytel- ling finden sich beson- dere Geschichten I n Deutschland sind Taxifahrerin- nen und Taxifahrer oft Menschen mit Wurzeln in anderen Teilen der Welt. Zum Beispiel Einwanderinnen und Einwanderer, deren Bildungs- abschlüsse nicht anerkannt wurden und die nun als Fahrdienstleisterin- nen und Fahrdienstleister ihren Le- bensunterhalt verdienen. Sie kom- men in ihrem Berufsalltag mit den unterschiedlichsten Menschen in Kontakt und tragen zu einem rei- bungslosen Zusammenleben bei. Aus diesem Grund entschloss sich das Interkulturelle Zentrum im Projekt „Taxi Driver“, diese unsicht- baren Alltagsheldinnen und Alltags- helden einmal in denMittelpunkt zu stellen. Vier Heidelberger Taxifahrer wurden zu einem Erzählabend ein- geladen, um gemeinsam mit ihnen über ihre Erlebnisse, über Heimat, Rassismus und alltäglich gelebte Interkultur zu sprechen. Im Vorfeld des Storytellingabends wurden Videos von den Taxifahrern gedreht, in denen sie bei einer Tour durch Heidelberg von ihren vielfäl- tigen Erfahrungen, von ihrer persön- lichen Geschichte oder lustige Anek- doten aus dem Berufsalltag erzählen. Die Videos sind auch heute noch auf dem städtischen YouTube-Kanal zu sehen. Für die Fahrt zum Event am Samstag, den 12. Mai 2018, verloste das Interkulturelle Zentrum zwei Gratis-Taxifahrten. Am Erzählabend selbst standen dann die Fahrer im Rampenlicht. Unter der Moderation von Jagoda Marinić, Leiterin des Interkulturellen Zent- rums, und Journalist Patrick Figaj erzählten die Taxifahrer ihre besten Geschichten,aber sprachen auch ern- ste Themen an. Da Musik für sie eine wichtige Rolle spielt, untermalten zwei von ihnen den Abend musika- lisch und sangen Lieder für alle Besu- cherinnen und Besucher. Beim Dreh für die Videos über die Alltagshelden und ihre Geschichten wurde natürlich auch viel gescherzt und gelacht. ( Foto IZ/Stadt Heidelberg)

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