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stadtblatt  / 18. Juli 2018 2 CDU Otto Wickenhäuser Ausbau Neuenheimer Feld ImZuge der Diskussion umdenMas- terplan Neuenheimer Feld scheint einmal mehr die Stunde der Beden- kenträger und Gegner einer Weiter- entwicklung des Feldes geschlagen zu haben. Der Gegenwind, dem sich das Universitätsklinikum mit sei- nen Plänen ausgesetzt sieht, ist wie- der einmal heftig und aus meiner Sicht völlig unverhältnismäßig. Das Universitätsklinikum Heidel- berg zählt zu den besten und re- nommiertesten Kliniken Deutsch- lands. Es ist nicht nur hervorragend aufgestellt und hat einen weltweit einmaligen Ruf, sondern verbessert auch ganz konkret die Versorgung der Heidelberger Bürger.Dies gilt so- wohl quantitativ als auch qualitativ. Kaum irgendwo sonst genießen so wenige Bürger eine so gute Versor- gung. Für die Stadt bedeutet dies au- ßerdem, dass wir die Kosten für ein kommunales Krankenhaus einspa- ren und das Geld anderweitig inves- tieren können: in Schulen, Straßen und Kindergärten. Auch gehen die Argumente der Aus- baugegner an der Sache vorbei, da sie suggerieren, mit einer bloßen Nach- verdichtung und Auslagerung sei den Bedürfnissen des Klinikums Genü- ge getan. Beides steht in schroffem Gegensatz zu den Äußerungen von Klinikleitung und Mitarbeitern. Die- se arbeiten an der Kapazitätsgrenze, brauchen für eine Weiterentwick- lung von Forschungs- und Behand- lungskapazitäten zusätzlichen Raum. Eine Auslagerung – etwa auf die Kon- versionsflächen – ist nicht ohne Wei- teres oder gar nicht machbar, da dies die in sich geschlossene Infrastruk- tur des Feldes nicht erlaubt, ohne dass ein Lieferverkehr von giganti- schem Ausmaß anfiele. Die Kliniken sind über ein unterirdisches Tun- nelsystem miteinander verbunden. Würdeman einzelneTeile nun auf die Konversionsflächen auslagern,würde das die Versorgung der Kliniken er- heblich verschlechtern und zugleich den schon bestehenden Verkehrsin- farkt auf die ganze Stadt erstrecken. Im Gegenteil muss es beim Thema Verkehr und Anbindung ebenfalls zu einer nachhaltigen Verbesserung kommen. Es ist für Mitarbeiter, Pati- enten und Studierende eine Zumu- tung, tagtäglich einem beispiellosen Verkehrschaos ausgesetzt zu sein. Ich würde mir daher wünschen, dass wir die Rolle, die das Universitäts- klinikum für Heidelberg spielt, noch mehr zu schätzen wissen und uns als Heidelberger hinter die Uniklinik stellen.DieAusbaugegner sollten sich offen bekennen, damit man ihnen mit sachlichen Argumenten entge- gentreten kann. Es handelt sich hier schließlich nicht um einen Nachbar- schaftskonflikt, sondern um ein The- ma,das die ganze Stadt betrifft! 06221 58-47160 info@cdu-fraktion-hd.de Bündnis 90/Die Grünen Dr. Luitgard Nipp-Stolzenburg Neue Ideen im Städtebau Es gibt Veranstaltungen voller guter Ideen für Heidelberg – so der Abend von Theresia Bauer zu ökologischen, sozialen und innovativen Ansätzen im Städtebau. Sie hatte Prof. Sobek aus Stuttgart und Baubürgermeister Soehlke aus Tübingen eingeladen. Und die Zuhörer*innen erlebten ein Feuerwerk aus klugen Analysen, in- novativen Ideen und pragmatischen Tipps. Prof. Sobek stieg mit globalen Überlegungen ein. Beim Wachstum der Weltbevölkerung und dem der- zeitigen Materialverbrauch im Woh- nungsbau können die Menschen schon bald nicht mehr mit Wohnun- gen versorgt werden; der Planet gibt soviel Sand, Holz und Metall nicht her. Sobeks Lösung ist Leichtbauwei- se: Häuser,die nur 15 % des normalen Materialaufwands haben. Häuser, die fast vollständig aus Recycling-Mate- rial bestehen mit hoher ästhetischer Qualität. Häuser, die komplett recy- clingfähig sind.Und Häuser,die Ener- gie-Überschuss produzieren. Und da die energetische Sanierung von Alt- bauten oft ineffizient und architek- tonisch bedenklich ist, kann ein sol- ches Plus-Haus im Datenaustausch mit Altbauten einen energieneut- ralen Verbund bilden. Beim Ener- gie-Konzept für Hospital diskutieren wir derzeit über gute Alternativen zum Passivhaus-Standard. Wenn man die graue Energie, die bereits in der Produktion der Baumaterialien steckt,in die Bilanz einbezieht,klingt Leichtbauweise nach einemwirklich innovativenAnsatz. Im zweiten Teil berichtete BM Soehl- ke über die Tübinger Strategie, auf den Konversionsflächen lebendige und architektonisch vielfältige Quar- tiere zu entwickeln. Es wurde relativ dicht gebaut mit klug definierten Freiflächen.Die Grundstückewurden kleinteilig vergeben unter Einbezie- hung vieler Partner, auch vieler pri- vater Baugemeinschaften. Letztere bauten 25–30 % billiger als Bauträger und lieferten eine große Bandbrei- te an Konzepten. Die Gruppen brin- gen eine hohe Identifikation der Bewohner*innen ins Quartier und sorgen für gute soziale Mischung. Die Grundstücke wurden zum Fest- preis ausgeschrieben; den Zuschlag bekam das beste Konzept. Und dabei wurde sehr auf Nutzungsmischung im Quartier geachtet. In Heidelberg wurden die Bahnstadt und die Kon- versionsflächen bisher großflächig entwickelt – und leider sieht man das den Quartieren auch an. Für die wei- teren Planungen brauchen wir den Mut, auch ungewöhnliche Wege zu gehen.Wenn wir die Konversionsflä- chen weiterhin im derzeitigen Stan- dard bebauen,verschwenden wir viel Material und erhalten nicht wirklich gemischte Quartiere.Und Heidelberg wird auf Jahrzehnte von großen wei- ßenWürfeln umgeben sein. Terminhinweis: Sa., 21. Juli, 14 Uhr Begehung Villa Braunbehrens (An- meldung erforderlich) 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.d e SPD Irmtraud Spinnler Aufgabenstellung für den Master- plan ImNeuenheimer Feld definiert Die Aufgabenstellung für das Pla- nungsatelier zum Masterplan Im Neuenheimer Feld/Neckarbogen ist eine wesentliche Weichenstellung für die Zukunft. Die SPD-Fraktion bedankt sich bei der Bürgerschaft für die engagierte Mitwirkung, denn gerade diese intensive Beteiligung am Masterplanverfahren ist von Be- ginn an entscheidend wichtig für die Erfolgsaussichten des Gesamt- projektes. Für alle Fraktionen des Gemeinderats der Stadt Heidelberg ist klargestellt: Herr des Verfahrens ist und bleibt der Gemeinderat. Auf- tragsvergaben und Vertragsabschlüs- semit Planungsbüros unterliegen bei inhaltlichen Punkten dem Vorbehalt bestehender und künftiger Beschlüs- se des Gemeinderates, der über den Fragenkatalog zur Aufgabenstellung abstimmt. Die SPD-Fraktion hat im vergangenen Stadtentwicklungsaus- schuss deutlich hervorgehoben: Mo- bilitätsentwicklung hat den Master- plan 100% Klimaschutz zu beachten, die Planungsbüros sollennachhaltige Maßnahmen prüfen und den Schutz des Handschuhsheimer Felds und das europäische Naturschutzgebiet Altneckar beachten. Selbstverständ- lich ist für uns auch die Prüfung einer Straßenbahn auf zielnaher Trasse,die durchÄnderung des Bebauungsplans realisiert werden kann. Die Impulse kamen von den Forumsmitgliedern Masterplan INF und spiegeln darum die unterschiedlichen Interessen der Akteure und Nutzer des Neuen- heimer Feldes und die Vielfalt der gesamtstädtischen Gesellschaft wi- der. Die Ergebnisse aus der Bürger- beteiligung sind dokumentiert und werden,wie vom Bezirksbeirat Wieb- lingen beantragt, am 21. Juni 2018 in einer Sondersitzung zusammen mit Handschuhsheim, Neuenheim und Bergheim erörtert. Für die fachliche Begleitung beantragte die SPD-Frak- tion neben Prof. Michael Braum Die- ter Teufel, Leiter des Umwelt-und Prognose-Instituts (UPI), als lokalen Experten zu benennen. Handeln! Aktuell halten wir eine Bus-Direktverbindung zwischen Bis- marckplatz und Sportzentrum Nord für dringlich. Und an Ampelanlagen und Schranken muss gelten: Vorrang für öffentliche Verkehrsmittel. 06221 58-4715-0/-1 geschaeftsstelle@spd-fraktion. heidelberg.de Fraktionsgemeinschaft GAL/HDp&e Michael Pfeiffer Keinerlei Unterstützung ... ... seitens der Stadtverwaltung, der Presse (RNZ) und der Politik. Wie mussten sich die ca. 80 Kinder und STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT

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