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stadtblatt  / 13. Dezember 2017 5 AKTUELLES Ehrenbürgerrecht für Prof. zur Hausen Der Wissenschaftler entwickelte das DKFZ zu einem weltweit anerkannten Forschungszentrum H eidelbergs neuer Ehrenbürger und Medizin-Nobelpreisträ- ger Prof. Dr. Harald zur Hausen ent- wickelte von 1983 bis 2003 als Vor- sitzender und wissenschaftliches Mitglied des Stiftungsvorstandes das 1964 gegründete DKFZ zu einem renommierten Forschungszentrum weiter. Bei der Verleihung der Eh- renbürgerschaft würdigte Laudator Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein die „entscheidende Aufbauarbeit zum europaweit führenden onkologi- schen Forschungsstandort und kli- nischen Tumorzentrum“. Prof.zurHausen stärkte die klinische Anbindung des DKFZs an das Uni- versitätsklinikum Heidelberg, um die Forschungsergebnisse schnel- ler auf die Patienten übertragen zu können. Mit dem Krebsinforma- tionsdienst schuf er ein wichtiges Informationsangebot für Patienten und Angehörige. Richtungweisend wurde daneben unter anderem auch seine besondere Förderung der For- schung auf dem Gebiet der Tumor- virologie (siehe Kasten rechts). Prof. zur Hausen brachte zudem das 2004 gegründete Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg – ein Kooperationspro- jekt von DKFZ,Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberger Thoraxkli- nik und Deutscher Krebshilfe – maß- geblich mit auf den Weg. Der 81-Jäh- rige ist Träger zahlreicher nationaler und internationaler Preise. Ehrenbürgerrecht Zuletztwar 2012 die langjährige Ober- bürgermeisterinBeateWeber-Schuer- holz als Ehrenbürgerin geehrt wor- den. Sie und Prof. zur Hausen sind die einzig lebenden Ehrenbürger der Stadt Heidelberg. Geehrt werden Per- sonen, „die sich in hervorragender und beispielhafter Weise um ihre Mitmenschen, um das Gemeinwohl, um unsere Stadt und ihr Ansehen verdient gemacht haben“. chb Prof. Dr. Harald zur Hausen arbeitet auch heute noch im DKFZ. ( Foto dpa) Heidelberg wird „Waldhauptstadt“ 2018 Unabhängige Organi- sation würdigt nach- haltige Bewirtschaf- tung des Stadtwalds D ie Stadt Heidelberg darf sich im Jahr 2018 „Waldhauptstadt“ nennen. Die Organisation PEFC ver- leiht der Stadt diesen Titel für ihr vorbildliches Engagement bei der Bewirtschaftung des Stadtwaldes. PEFC ist die größte Institution zur Sicherstellung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Das weltweit anerkannte Gütesiegel wurde Hei- delberg bereits 2001 verliehen. 2015 kam noch die Zertifizierung als „Er- holungswald“ hinzu. Heidelberg überzeugte die Jury vor allem durch das Veranstaltungspro- gramm, das als PEFC-Waldhaupt- stadt in Angriff genommen werden soll. Neben dem Titel stiftet PEFC auch 1.000 Forstpflanzen. Heidelberg bewirtschaftet den Stadtwald seit vielen Jahren nach nachhaltigen Kriterien. Dafür er- hielt sie auch das Gütesiegel des „Forest Stewardship Council“ (FSC). PEFC und FSC bescheinigen einen verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und Natur. cca Der Stadtwald wird seit vielen Jahren nachhaltig bewirtschaftet. ( Foto Anspach) Für Bürger- meister Wolfgang Erichson ist „die Aus- zeichnung als Wald- hauptstadt eine tolle Anerkennung für unsere kontinuierliche Arbeit.Rund 40 Prozent der Heidelberger Gemarkungsflä- che bestehen aus Wald.Das ist ein Schatz, den wir sehr gewissenhaft pflegen.Der Stadtwald ist ein ökologi- sches Reservoir, Freizeit- und Erholungsraum und als Holzlieferant auch ein wirtschaftlicher Faktor.“ „Das ist ein Schatz“ In den 80er Jahren erkannte Prof.Harald zur Hausen,dass Gebärmutterhalskrebs durch Virusinfektionen ausgelöst wird.Seine Forschung ermöglichte es,einen Impf- stoff gegen diese Krebserkran- kung zu entwickeln.Seit 2006 bietet die Impfung gegen die „Humanen Papillomviren“ (HPV) – sie können Gebärmut- terhalskrebs auslösen – die Chance,Infektionen mit verschiedenen HPV-Typen zu verhindern.Diese sind für circa 90 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs verant- wortlich. Es wird erwartet,dass bei geimpften Frauen die Rate dieser Krebserkrankung in den kommenden Jahren deutlich zurückgeht.In Deutschlandwurde 2016 bei rund 4.600 Frauen Gebärmut- terhalskrebs diagnostiziert. Jede dritte Erkrankung endet tödlich.Empfohlenwird eine Impfung bei Mädchen aber auch bei Jungen. Forscher gegen den Krebs

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