Stadt & Leute

Heidelberger Aktionsgruppe

Eine Neuerscheinung zur Heidelberger Nachkriegsgeschichte von Katharina Hausmann

„Wenige Städte haben ihre Geschichte in der Zeit unmittelbar nach 1945 so ausführlich dokumentiert wie Heidelberg.“ Zu diesem Schluss kam der Historiker Prof. Dr. Eike Wolgast von der Universität Heidelberg jetzt bei der Präsentation des neuen Buches „Die Chance, Bürger zu werden“.

Präsentation des Buches „Die Chance, Bürger zu werden“
Präsentation des Buches „Die Chance, Bürger zu werden“ mit (v.l.) Prof. Dr. Frank Engehausen, Prof. Dr. Eike Wolgast, Dr. Peter Blum (Leiter des Stadtarchivs), Oberbürgermeisterin Beate Weber, Autorin Katharina Hausmann und Jürgen Weis vom Verlag Regionalkultur. (Foto: Rothe)

Oberbürgermeisterin Beate Weber stellte die als Heft 8 in der Schriftenreihe des Stadtarchivs Heidelberg erschienene Publikation in ihrem Büro im Rathaus vor. Die Stadt Heidelberg habe bei ihren Bemühungen, ihre Geschichte während des Umbruchs und Neubeginns nach dem zweiten Weltkrieg lückenlos zu erfassen gute Partner: das eigene Stadtarchiv ebenso wie die Universität.

Das Buch „Die Chance, Bürger zu werden“ mit dem Untertitel „Deutsche Politik unter amerikanischer Besatzung: Die ‚Heidelberger Aktionsgruppe 1946-47’“ ist die Magisterarbeit von Katharina Hausmann. Begleitet wurde sie von den Historikern Prof. Wolgast und Prof. Dr. Frank Engehausen, die deshalb beide bei der Buch-Präsentation anwesend waren.

Nach 1945 wurden in Deutschland unterschiedliche Konzepte eines politischen Neuanfangs diskutiert. Auch in der „Heidelberger Aktionsgruppe“, in der Intellektuelle wie Alfred Weber, Alexander Mitscherlich und Carlo Schmid eine Gesellschaft selbstverantwortlicher Bürger anstrebten. Auf Carlo Schmid, der die Deutschen ermunterte „die Chance, Bürger zu werden“ zu nutzen und auf eine selbstgestaltete Zukunft hinzuwirken, geht der Titel dieser Arbeit von Katharina Hausmann zurück.

In Heidelberg war also, betonte Beate Weber, durch die hier wirkenden Persönlichkeiten die Voraussetzung gegeben die Demokratie mitzugestalten. Dass – nicht nur in Heidelberg – viele Menschen dieses nicht erkannten, lag daran, dass sie in jener Zeit mit vielen anderen alltäglichen Sorgen und Problemen zu kämpfen hatten.

Das Heft 8 der Schriftenreihe des Stadtarchivs Heidelberg (Herausgeber: Dr. Peter Blum im Auftrag der Stadt Heidelberg) ist in der Edition Guderjahn im Verlag Regionalkultur (Ubstadt-Weiher) erschienen (ISBN-10: 3-89735-446-2). Katharina Hausmanns „Die Chance, Bürger zu werden“ umfasst 128 Seiten mit 31 Schwarz-Weiß-Abbildungen und ist im Buchhandel für 14,90 Euro erhältlich.  (br.)