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Zum Volkstrauertag 2010

Jedes Jahr im November – immer zwei Sonntage vor dem 1. Advent, in diesem Jahr am 14. November – erinnern sich die Menschen am Volkstrauertag in Deutschland und vielen anderen Ländern an die Schrecken aller Kriege sowie an all die Toten, die Krieg und Gewalt bis heute weltweit gefordert haben.

Der Volkstrauertag wurde 1919 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge als Gedenktag vorgeschlagen. Bis heute pflegt der Volksbund Gräber gefallener Soldaten in Deutschland und in anderen europäischen Ländern.

Der Volkstrauertag ist heute ein Tag der Solidarität zwischen den Generationen und über Ländergrenzen hinweg. Am Volkstrauertag erinnern Angehörige einst verfeindeter Länder gemeinsam in vielen Städten und Gemeinden an die Opfer und das Leid der Hinterbliebenen aller Kriege weltweit.

Erinnerung braucht Menschen, die sich erinnern, und Orte, an denen Trauer und Gedenken in einem würdevollen Rahmen möglich sind. Der französische Schriftsteller Marcel Proust, vornehmlich bekannt durch seinen Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“, sagte einmal: „Gemeinsame Erinnerungen sind manchmal die besten Friedensstifter“.

Wir sollten den Volkstrauertag ganz bewusst als „Friedenssonntag“ und als „Tag gegen das Vergessen“ wahrnehmen. Der Volkstrauertag ist ein Tag des stillen Gedenkens an alle Opfer von Krieg und Gewalt und zugleich ein Tag der Besinnung, was wir heute für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit bei uns und in der Welt tun können. Wann und wo immer wir heute helfen können, unseren Beitrag zu leisten um Versöhnungsprozesse voranzutreiben, dann sollten wir nicht wegschauen.

Zugleich wollen wir aber auch den Blick nach vorne lenken, in der tiefen Hoffnung, dass ein friedliches Miteinander aller Menschen, gleich welcher Nationalität und Religion, mächtiger sein wird als jede Zwietracht und jeder politische Machtkampf in dieser Welt. Wir trauern um die Toten aus Verantwortung für die Lebenden und für die Zukunft unserer Kinder.

Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister

Bernd Stadel, Erster Bürgermeister,
Vorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Heidelberg

Dr. Joachim Gerner, Bürgermeister

Wolfgang Erichson, Bürgermeister