Kultur

Kultur im Alten Hallenbad

Hans-Jörg Kraus kündigt kulturelle und kommerzielle Zwischennutzung bis zum Baubeginn im Herbst an

Mit einer Mischung aus Kultur und Kommerz will der neue Eigentümer des Alten Hallenbades, der Heidelberger Unternehmer Hans-Jörg Kraus, die nächsten Monate nutzen, bis im dritten Quartal dieses Jahres der Umbau zur Markthalle beginnt.

Hans-Jörg Kraus im Alten Hallenbad
Hans-Jörg Kraus öffnet das Alte Hallenbad bis zum Umbau für 
Veranstaltungen aller Art. (Foto: Rothe)

„Ich fand die Zeit zu lang, um das Alte Hallenbad nochmals ein halbes Jahr leer stehen zu lassen“, so Kraus in der vergangenen Woche auf einer Pressekonferenz. Mit den kommerziellen Veranstaltungen möchte Kraus einen Teil der Kosten für das Provisorium hereinholen, um Künstlern das Hallenbad preisgünstig anbieten zu können. Genutzt werden sollen Herren- und Damenbad. Ein Holzboden ist schon eingebaut, ebenso ein Bühnenpodest. Eine Heizung und Toiletten folgen noch.

Um die Veranstaltungen und die Bühnentechnik kümmert sich Axel Kappey, Geschäftsführer der Heidelberger Event-Agentur „Akt zwei“. „Wir wollten helfen, diese Perle aus dem Dornröschenschlaf zu wecken“, begründet Kappey sein Engagement. Er sei „für alles und jeden offen, wer Interesse hat, soll sich bei uns melden.“ Und er verspricht: „Nicht kommerzielle Künstler müssen keine Miete bezahlen.“

Gestartet wird im Februar. Erstes Großprojekt, das schon feststeht, ist die „Lange Nacht der Museen“ am 21. März mit einer Fotoausstellung und einer Videoinstallation von 
Luigi Toscano. Die Jugendkunstschule wird mit Live-Malerei dabei sein. Kappey kann sich vorstellen, dass das Alte Hallenbad in diesem Jahr zum Ausgangspunkt und zur zentralen Anlaufstelle der „Langen Nacht“ wird.

Das Programm ist erst noch im Entstehen, die Hallenbad-Macher sind im Gespräch mit zahlreichen Kulturschaffenden, darunter das Stadttheater und der Heidelberger Frühling. So seien Theateraufführungen denkbar, die ohne großes Bühnenbild auskommen. Montags soll im Damenbad eine Plattform für regionale Bands entstehen. Für den Barbetrieb sorgt das „Nectar“, an der Alten Brücke, ehemals „Tränktor“.

In Kürze wollen Kraus und Kappey zu einer Eröffnungsparty bei freiem Eintritt laden, die allen Interessierten Gelegenheit gibt, das architektonische Juwel von innen zu erleben. (rie)