Umwelt

Unbelastet zurück in die Tiefe

An der Hardtstraße entzieht eine Anlage dem Grundwasser chlorierte Kohlenwasserstoffe

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner hat am 7. April in Anwesenheit des Vertreters des Regierungspräsidiums Karlsruhe, Referatsleiter Sebastian Schnitzler, eine Grundwassersanierungsanlage in Betrieb genommen.

OB Dr. Eckart Würzner und Sebastian Schnitzler vom Regierungspräsidium (von links) vor der Sanierungsanlage
OB Dr. Eckart Würzner und Sebastian Schnitzler vom Regierungspräsidium (von links) vor der Sanierungsanlage (Foto: Rothe)

Sie steht auf dem Gelände des Amtes für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung in der Hardtstraße (Zentralbetriebshof) und fördert nun stündlich 125 Kubikmeter belastetes Grundwasser, filtert mit Hilfe von Aktivkohle leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) heraus und leitet das aufbereitete Nass wieder zurück in den Grundwasserleiter. So soll die Verbreitung der teilweise gesundheitsgefährdenden Kohlenwasserstoffe im Grundwasser endgültig gestoppt werden.

Die Belastung an leichtflüchtigen CKW wurde in den Achtzigerjahren im Kirchheimer Grundwasser nachgewiesen, ihr Ursprung wurde im Bereich Kirchheim/Rohrbach vermutet. Nach verschiedenen Analysen gelang schließlich auch der Nachweis des Verursachers: eine im Bereich von Brechtelstraße und Lindenweg gelegene ehemalige chemische Reinigung. Seit Juni 1999 entfernten dort zwei Bodenluftabsauganlagen bisher rund 3.600 Kilogramm CKW aus dem Erdreich, wobei zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung der Anwohner bestand.

Die Komplexität der Ausbreitung von CKW im Grundwasser erschwerte die Suche nach einem geeigneten Standort für die Grundwassersanierung. So waren unter anderem mehrere umfangreiche Erkundungsphasen mit Messungen im betroffenen Bereich notwendig. Nach Vorlage der Ergebnisse entschieden sich externe Gutachter, Vertreter des Regierungspräsidiums Karlsruhe, des Landesamts für Geologie, Bergbau und Rohstoffe Baden-Württemberg, der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) sowie des Amts für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie für die Sanierung in Höhe der Hardtstraße.

Diese wird zu 75 Prozent aus Mitteln des Altlastenfonds Baden-Württemberg gefördert. Bisher fielen für durchgeführte Arbeiten Kosten in Höhe von rund 750.000 Euro an. Die Investitionskosten der Anlage einschließlich der erforderlichen Tiefbauarbeiten und des Baus der Brunnen beliefen sich auf ebenfalls rund 750.000 Euro. Dazu kommen jährliche Betriebskosten von geschätzten 140.000 Euro.  (sei)