Verkehr

Mit Linie 21 durch den Campus

Stadt und Universität bringen die Straßenbahn ins Neuenheimer Feld

Universitätsrektor Prof. Dr. Bernhard Eitel und Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner haben sich auf eine Straßenbahnerschließung für das Neuenheimer Feld geeinigt. Dies ist das Ergebnis eines Spitzengespräches von Ende März, an dem auch hochrangige Vertreter des Universitätsklinikums und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) teilgenommen haben.

Linie 21 soll künftig das Neuenheimer Feld bedienen. (Abbildung: Stadt Heidelberg)
Linie 21 soll künftig das Neuenheimer Feld bedienen. (Abbildung: Stadt Heidelberg)

Möglich wurde der Durchbruch, weil der neue Trassenverlauf alle geäußerten Bedenken berücksichtigt. Die Straßenbahn soll das Neuenheimer Feld ringförmig erschließen. Im Süden wird sie von der Berliner Straße abzweigend über Kirschnerstraße – Hofmeisterweg – Tiergartenstraße und die Straße Im Neuenheimer Feld zur Kopfklinik führen. Auf Wunsch der Universität schwenkt die Trasse östlich der Kopfklinik nach Norden und verläuft bis zur Wiedereinschleifung in die Berliner Straße südlich des Klausenpfades. Dadurch wird einer zukünftigen universitären Entwicklung im Bereich zwischen der Straße Im Neuenheimer Feld und dem Klausenpfad Rechnung getragen.

Mit Rücksicht auf die empfindlichen Messeinrichtungen einiger Universitätsinstitute und des DKFZ sollen Straßenbahnen mit der sogenannten Supercap-Technik eingesetzt werden, die die HSB/RNV kürzlich bestellt hat. Die Technik ermöglicht den Fahrzeugen im Bereich der empfindlichen Messgeräte einen Betrieb ohne Strom aus der Oberleitung und reduziert so die elektromagnetische Strahlung auf ein Minimum.

Stadt und Universität möchten auch mit Blick auf die mit der Einführung des Job-Tickets gestiegene ÖPNV-Nachfrage nun möglichst rasch ein attraktives und leistungsfähiges Verkehrssystem für die über 25.000 Beschäftigten, Patienten, Besucher und Studierenden im Neuenheimer Feld anbieten. Dabei hat die Straßenbahn gegenüber der heutigen Buserschließung den Vorteil, dass sie einen größeren Komfort für die Fahrgäste bietet.

Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, dass dies zu weiteren Fahrgaststeigerungen führen wird. Zudem ist eine Straßenbahnerschließung deutlich kostengünstiger, wie die ebenfalls anwesende Rhein-
Neckar Verkehrsgesellschaft nochmals anhand von Berechnungen verdeutlichte. Über Sinn und Realisierbarkeit der Straßenbahnerschließung bestand deshalb schon vorab Übereinstimmung. Nach knapp zwei Stunden intensiver Gespräche war dann die Lösung gefunden.

Gemeinsam für die Straßenbahn

Rektor Prof. Dr. Bernhard Eitel, der Leitende Ärztliche Direktor des Klinikums Prof. Dr. Jörg Rüdiger Siewert, die Kaufmännische Direktorin des Klinikums Irmtraut Gürkan, der Vorstandsvorsitzende und Wissenschaftliche Vorstand des DKFZ Prof. Dr. Otmar D. Wiestler und der administrativ-kaufmännische DKFZ-Vorstand Dr. Josef Puchta werden nach der Zustimmung des Gemeinderates gemeinsam mit der Stadt beim Land Baden-Württemberg für eine schnelle Realisierung und Finanzierung des Straßenbahnprojektes eintreten.

Alle Beteiligten hoffen, dass der Gemeinderat endgültig der ausgehandelten Variante zustimmt, die auf alle Bedenken entsprechend eingeht. (amb)