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Christian Weiss

Kultur und Gewerbe für die Jugend

Christian Weiss

Da Kulturpolitik in einem Wahlkampf um Tunnels und Einkaufszentren schnell einmal zu kurz kommt, möchte ich kurz zusammenfassen, welche Impulse ich mir von Caja Thimm verspreche, falls sie am 22. Oktober Oberbürgermeisterin Heidelbergs werden sollte:

Der Hauptschwerpunkt liegt bei unseren Jugendlichen: Junge Menschen brauchen Räume, um sich auszuleben, die Halle_02 oder die Villa Nachttanz reichen uns aber nicht aus. Abgesehen davon, dass die Halle_02 in wenigen Jahren aufgrund der Entwicklung der Bahnstadt den Betrieb einstellt. Junge Menschen mit kreativen Ideen und innovativen Konzepten verlassen die Stadt, weil sie keinen Platz haben, sich zu entfalten. Wir wollen daher in der im Juli 2007 frei werdenden Feuerwache am Czernyring einen Jugendgewerbepark einrichten. Es gibt dort einen Veranstaltungsort für größere Konzerte aber genauso kleinere, bezahlbare und unbürokratisch vermietete Konzert-, Party- und Proberäume. Auch an diesen gibt es in dieser Stadt einen großen Mangel. Aber es geht um mehr als Party und Konzerte. Im Bürotrakt der Feuerwehr könnten junge Menschen billig Räume anmieten, um eine eigene Existenz aufzubauen. Dabei sind sie gleich in ein Netzwerk mit anderen Jungunternehmer/innen, jungen Musiker/innen und anderen Künstlern eingebunden, die Tür an Tür mit ihnen ihre Ideen verwirklichen. Webdesigner/innen sitzen neben PR-Profis, Künstler neben Tontechniker/innen. Hier entstehen Synergien, die man in Heidelberg bisher vergeblich sucht. In einem solchen Umfeld öffnen sich ganz neue Möglichkeiten, weil sie Menschen zusammenbringt, die dieselben Ziele verfolgen, aber bisher nichts von einander mitbekommen. Auch Schülerfirmen oder kurzfristige Projekte finden hier Platz.

Weitere Defizite sehen wir in der fehlenden Profilierung als Literaturstadt, einem fehlenden Domizil für die Kleinkunst und mehr reaktivem Raum für die Kunst: der Erhalt der Halle in der Bahnstadt als „Art Factory“ und weitere Räume sind hierzu nötig. Ganz besonders auch für das Unterwegstheater, es braucht endlich verlässliche Strukturen.