Stimmen aus dem Gemeinderat

GAL

Judith Marggraf

Freud und Leid bürgerschaftlichen Engagements

Judith Marggraf

„Wir freuen uns, dass die neue Eigentümerin im Thermalbad zu investieren beginnt und erstmals seit vielen Jahren Arbeiten durchgeführt wurden, die über die jährlichen „Notreparaturen“ hinausgehen und längerfristig angelegt sind“, schreibt die IG Thermalbad auf ihrer Homepage (www.thermalbad-heidelberg.de) anlässlich der Veränderungen in der Eigentümerstruktur der Heidelberger Bäder. Auch wenn ich das als Mitglied des Aufsichtsrates der Stadtwerke Heidelberg eigentlich nicht berichten darf: das Erschrecken bei der SWH nach der Übernahme der Bäder von der Stadt war groß. Der Sanierungs- und Optimierungsaufwand wird die Stadtwerke noch eine Weile über das ursprünglich kalkulierte Maß hinaus beschäftigen und belasten…Wäre ja schon interessant, was das ehemalige Sport- und Bäderamt dazu zu sagen hätte…

Zurück zur Interessengemeinschaft Thermalbad: Fast 300 Menschen fühlen sich dem Thermalbad so verbunden, dass sie sich in der IG zusammengefunden haben und seit Jahren konstruktiv für Verbesserungen und eine Aufwertung eintreten.

Engagement macht Druck und das ist auch richtig so. Ohne Druck keine Veränderungen – aber mit Druck natürlich auch Gegendruck: „Die nerven“, „Sollen sie doch das Bad in Eigenregie übernehmen“, „Die wissen alles besser“…Es ist immer eine schwierige Gratwanderung zwischen singulären Interessen und Verwaltung. Gut kann es gehen, wenn die beteiligten Menschen ein ähnliches Interesse teilen, schlecht läuft es sicher, wenn die Protagonisten nicht miteinander können.

In diesem Sommer hat die IG Thermalbad mit dem Betreiber eine super Idee umsetzen können: Eine Stunde früher schwimmen! Ich selbst habe das Angebot einige Male wahrgenommen und war begeistert! So früh, vor Arbeitsbeginn, unbehelligt von schwimmbrillenbewehrten Kampfkraulern meine Bahnen zu schwimmen war ein Genuss und ich würde mir und allen ThermalbadfreundInnen wünschen, dass es diese Möglichkeit auch im nächsten Jahr wieder gibt!

Nun gab es ein weiteres Anliegen der IG: Der Einbau eines behindertenfreundlichen Einstieges ins Schwimmerbecken. Ein Anliegen, das unserer Stadt gut zu Gesicht steht und eigentlich nichts wirklich Besonderes ist. Die Stadtwerke waren offen für das Anliegen, die IG hat Unterstützung versprochen…Nun erhalte ich einen Brief folgenden Inhaltes zur Kenntnis: „ Wie sie sicher wissen, haben wir den von Ihnen überwiesenen Betrag nicht angefordert und werden ihn in den nächsten Tagen wieder an Sie zurück überweisen.“ Schön für die IG, bleibt mehr Geld für weitere Projekte – aber geht man so mit Freunden und Förderern um!? Schon früh habe ich gelernt, dass der Ton die Musik macht – in diesem Fall gibt es deutliche Dissonanzen, wo eigentlich Harmonien angesagt wären –schade! Sollte man dran arbeiten!

Am 14. September präsentiert Prof. Dr. Caja Thimm ihre Antwort auf Investorenmodelle und Großprojekte: „Heidelbergs Neue Mitte. Intelligenter Verkehr und Einkaufsgenuss für die Altstadt“, Bibliothek im DAI, 20 Uhr.

Am 15. September lädt Prof. Dr. Caja Thimm ein zu einer Diskussion über Integrationspolitik für Heidelberg: „Viele Kulturen – Viele Sprachen – Eine Stadt“. Mit Yeo-Kyu Kang, Vorsitzende des Migrationsrates der Stadt Heidelberg und Herrn Scheuermann, Quartiermanager Jungbusch der Stadt Mannheim. Literaturcafé in der Stadtbücherei, 20 Uhr.

Am 16. September öffnet Caja Thimm ihr OB-Café! Fast schon beim Rathaus, in der Hauptstraße 166, ist sie und ihr Team ab dann präsent!