2. April 2025 2 STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT In der Rubrik „Stimmen aus dem Gemeinderat“ kommen die Mitglieder des Gemeinderates zu Wort. Die Autorinnen und Autoren sind für den Inhalt ihrer Beiträge in vollem Umfang selbst verantwortlich, insbesondere auch in Bezug auf alle notwendigen Nutzungsrechte. GEMEINDERAT ONLINE www.gemeinderat.heidelberg.de SPD Daniel Hauck FamilienundKinder imFokus behalten Als SPD setzen wir uns entschieden dafür ein, Familien und Kinder imDoppelhaushalt 25/26 stärker in denMittelpunkt zu rücken. Der vorgelegte Entwurf des Oberbürgermeisters sieht dies nicht vor. Gerade in Zeitenwirtschaftlicher Herausforderungen dürfen die sozialen Angebote nicht eingefroren werden. Stattdessen müssen wir sie stärken und ausbauen – allen voran die Schulsozialarbeit, die für viele Kinder und Jugendliche unverzichtbar ist. Sie leistet einenwertvollen Beitrag zur Unterstützung in schwierigen Lebenslagen und ist ein unverzichtbares Element in unseremBildungssystem. Die sozialen Dienste stärken nicht nur Kinder, sondern auch ihre Familien. Familien sind überproportional stark durch Erhöhungen von Miet- und Lebenshaltungskosten betroffen und stoßen oft an ihre Grenzen. Daher dürfen die Gebühren für Kitas und andere Betreuungsangebote nicht nochweiter steigen. Heidelberg muss eine Stadt bleiben, in der niemand aufgrund finanzieller Zwänge auf notwendige Betreuungsangebote verzichten oder die Stadt verlassen muss. Investitionen in Kinder sind Investitionen indie Zukunft unserer Stadtgesellschaft. Wir haben daher entsprechende Anträge zur Stärkung der Schulsozialarbeit sowie zur Neustrukturierung der Kita-Gebühren vorbereitet. Die Anträge sind mit einem Finanzierungskonzept hinterlegt undwerden imDoppelhaushalt von uns eingebracht. Wir setzen uns dafür ein, dass HD auch in Zukunft eine familienfreundliche Stadt bleibt! Ihr Stadtrat Daniel Hauck 06221 58-47150 geschaeftsstelle@spd-fraktion. heidelberg.de CDU Prof. Dr. Nicole Marmé und Yasmin Sedighi Renani Von Wien lernen – Smart City als strategischer Kompass Wien rangiert seit Jahren an der Spitze internationaler Rankings zur Lebensqualität. Für uns als CDU-Fraktion war das Anlass, imRahmen einer Exkursion vor Ort zu analysieren, woran das liegen könnte und welche Impulse wir für die Weiterentwicklung Heidelbergs mitnehmen können. Im Zentrum unseres Besuchs stand die Smart-City-Rahmenstrategie 2019– 2050 der Stadt Wien. Sie verknüpft ökologische, soziale und technologische Ziele zu einem übergeordneten Leitbild: hohe Lebensqualität für alle – bei gleichzeitiger Ressourcenschonung und gezielter Innovationsförderung. Stadtentwicklung wird dabei nicht als Aneinanderreihung einzelner Projekte verstanden, sondern imZusammenhang ihrer Wirkungen gedacht. Sämtliche Maßnahmen werden auf Zielkompatibilität überprüft, Zwischenziele verbindlich definiert und Fortschritte regelmäßig evaluiert. Der Strategieansatz ist langfristig angelegt und setzt auf sektorübergreifendes Handeln. Wie wirkungsvoll dieses Denken ist, zeigt sich in der Praxis: Ein leistungsfähiger öffentlicher Nahverkehr, ein hoher Grünflächenanteil trotz Verdichtung und eine ressourcenschonende Abfallwirtschaft tragen messbar zur Lebensqualität bei. Auch im sozialen Wohnungsbau und im Bereich Open Data nimmt Wien europaweit eine Vorreiterrolle ein. Heidelberg undWien eint eine außergewöhnlich hohe Zufriedenheit der Bevölkerung – und die gemeinsame Entschlossenheit, diese Lebensqualität zu sichern und weiterzuentwickeln. Gute Stadtentwicklung braucht dafür nicht nur operative Exzellenz, sondern eine strategische Klammer, die Orientierung gibt und politisches Handeln bündelt. 06221 58-47160 info@cdu-fraktion-hd.de Bündnis 90/Die Grünen Christoph Rothfuß Radstrategie 2030 – Mehr Platz für Radfahrende 2021 hatte der Radentscheid – eine Bewegung fahrradinteressierter Bürger*innen – eine Unterschriftenkampagne gestartet, welche es sich zum Ziel setzte, den Radverkehr in Heidelberg grundlegend zu verbessern. Im September 2021 konnten über 10.000 Unterschriften an die Stadtverwaltung übergeben werden. Der Gemeinderat hat daraufhin das holländische Büro Mobycon beauftragt, die Situation in Heidelberg grundlegend zu analysieren und ein Konzept vorzulegen. Dieses Konzept spricht dem Radverkehr den notwendigen Raum zu und unterteilt in ein Plus-, Haupt- und Nebennetz. Ein wachsendes Radverkehrsaufkommen (33 % der innerstädtischenWege werden mit dem Rad zurückgelegt) benötigt mehr Platz, und wenn dieser dann geschaffen wurde, wächst das Radverkehrsaufkommen nochmals deutlich. Dies hat sich in Paris anschaulich gezeigt. Nachdem dort bereits die Hälfte der 140.000 Parkplätze weggefallen sind, sollen im nächsten Schritt weitere 10.000 Parkplätze umgewidmet und 500 Straßen autofrei werden. Auch in unserer Stadt ist durch die enge Stadtbebauung die Ausweitung des Radverkehrs nur durch Rücknahme des ruhenden und fließenden Autoverkehrs möglich. Die Messstellen in Heidelberg melden hierfür ohnehin einen deutlichen Rückgang in den letzten 20 Jahren. Die 112 erarbeitetenMaßnahmen von Mobycon sind nach Priorität (Verkehrssicherheit 60 %, Nutzen/Kosten 40 %) gelistet – die wichtigsten Maßnahmen, welche angegangen werden müssen, sind u.a.: Korridor Hauptbahnhof/Pfaffengrund/Eppelheim, Korridor Hauptbahnhof/Hans-ThomaPlatz (via Berliner Straße), Korridor Hauptbahnhof/Bahnhof WeststadtSüdstadt und Römerstraße-Karlsruher Straße. Wichtig ist nun: Auch die besten Konzepte benötigen Geld und Personal – in diesem Bereich darf deshalb nicht gespart werden. Die Umsetzung der Radstrategie muss jetzt Fahrt aufnehmen, damit Sicherheit und Attraktivität des Radverkehrs deutlich gesteigert werden können. 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de Die Umsetzung der Radstrategie muss nun Fahrt aufnehmen für mehr Sicherheit und Attraktivität des Radverkehrs. (Foto Grünen-Fraktion Heidelberg)
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