12 SONDERAUSGABE 23. Oktober 2024 „Mach dein Ding für deinen Stadtteil“ Mit den Stadtteil- budgets können Bürgerinnen und Bürger Projekte umsetzen H eidelbergerinnen und Heidelberger haben seit Juli 2023 die Möglichkeit, über „Stadtteilbudgets von der Stadt finanzielle Unterstützung für die Umsetzung ihrer Ideen im Stadtteil zu erhalten. 200 Projekte erhielten bereits eine Förderung von zusammen rund 317.000 Euro – von Nachbarschaftsfesten über Mobilitätstraining für Senioren, von Kinderdisko über Rohrbacher Weinberglauf bis zu kulturellen Veranstaltungen. „Dank der Stadtteilbudgets werden die Stadtteile noch lebenswerter und attraktiver“, sagt Oberbürgermeister Eckart Würzner. Unter dem Motto „Mach dein Ding für deinen Stadtteil“ stehen mit den Stadtteilbudgets – von bestehenden Förderungen unabhängige – Fördertöpfe für die 15 Stadtteile bereit, die für bürgerschaftliche Projekte mit Stadtteilbezug verwendet werden können. Für 2023/24 stehen insgesamt 560.000 Euro zur Verfügung. Gefördert werden Projekte von der Bürgerschaft für die Bürgerschaft, die zum Beispiel die Identifikation mit dem Stadtteil fördern, Begegnungen im Quartier ermöglichen, nachbarschaftliche, interkulturelle oder generationenübergreifende Kontakte stärken, zur Belebung der Kultur beitragen, Sport und Gesundheit fördern oder Natur-, Umwelt- und Klimaschutz stärken. Eine Förderung kann durch Initiativen, Vereine, Nachbarschaften, Schulklassen, Kindergartengruppen und Einzelpersonen beantragt werden. Über die Förderung entscheidet in jedem Stadtteil ein Gremium, bestehend aus drei Bezirksbeiräten, drei Vereinsvertreterinnen und -vertretern sowie sechs Zufallsbürgerinnen und -bürgern. chb Antragstellung unter www.heidelberg.de/ stadtteilbudgets Neun Jugendliche gestalteten im September ein Trafohäuschen in Rohrbach dank Förderung durch das Stadtteilbudget neu. (Foto Stadt Heidelberg) „Die Verwaltung als Partner im Quartier“ Stadtteil- und Quartiersentwicklung heißt: Zuhören, Lösungen finden, Maßnahmen umsetzen Ein neues Team imAmt für Stadtentwicklung und Statistik kümmert sich um Stadtteil- und Quartiersentwicklung. Ein Gespräch mit Abteilungsleiter Gabriel Höfle. Welche Aufgaben hat das neue Team? Gabriel Höfle Wir haben zwei Aufgabenschwerpunkte: Zum einen koordinieren wir die Quartiers- und Stadtteilmanagements in den Stadtteilen Boxberg, Emmertsgrund, Rohrbach-Hasenleiser und westliches Bergheim. Gemeinsamdefinierenwir Ziele und setzen konkrete Maßnahmen um. Dabei binden wir Bürgerschaft und Gewerbetreibende ein. Zum anderen sind wir direkte Ansprechpartner für die Stadtteile ohne Quartiersmanagement und übernehmen eine Art Kümmerer-Funktion. Wir greifen aktuelle Themen auf und unterstützen die Engagierten vor Ort. Gibt es so etwas wie ein Leitmotiv Ihrer Arbeit? Höfle Wir wollen vermitteln, dass die Verwaltung Partner der Menschen im Quartier ist. Deshalb sind die Merkmale unserer Arbeitsweise: › Hinhören und zuhören › Die Stimmung im Stadtteil erfassen › Bedarfe identifizieren › Bislang verborgene Potenziale und Missstände sichtbar machen › Lösungen erarbeiten › Maßnahmen umsetzen › Ergebnisse an die Bewohnerschaft zügig zurückmelden Und wie erreichen Sie die Menschen vor Ort konkret? Höfle Wir laden zu Quartiersgesprächen ein, beobachten die Stimmung vor Ort, kommen in den Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern. So gewinnen wir wichtige Erkenntnisse über die Lebenswirklichkeit und die jeweiligen Bedürfnisse - und ganz wichtig: können viele Fragen direkt beantworten. Wenn das mal nicht sofort möglich ist, nehmen wir offene Fragen mit und klären das weitere Vorgehen mit Kolleginnen und Kollegen in den Fach- ämtern. Rückmeldungen tragen wir zügig zurück – bei einem der folgenden Treffen oder unmittelbar an unsere Kontaktpersonen. Was sind die Stärken Ihres Teams? Höfle Das ist zweifellos die inter- disziplinäre Besetzung, die viele Blickwinkel berücksichtigt. Wir sind: Geografin, Wirtschaftsingenieur, Betriebswirt, Stadtentwicklerin und Stadtplanerin. Handlungsorientiert setzen wir unser Können dafür ein, dass in den Stadtteilen Projekte verwirklicht werden und arbeiten dabei eng mit den Fachämtern zusammen. Gibt es bereits erste Erfolge? Höfle Es freut uns, dass wir durch intensive Netzwerkarbeit mit VorOrt-Gestaltern, wie etwa den Kinderbeauftragten, den Kirchen oder den Vereinen und Initiativen, bei Projekten mit einbezogen werden und mitgestalten können. Ein gutes Beispiel dafür ist Rohrbach. Hier unterstützen wir die Kinderbeauftragten bei der Erstellung eines Kinderstadtplans. Dieser ist für die Selbstständigkeit der Kinder vor Ort wichtig und gibt uns wertvolle Hinweise für die Quartiersentwicklung. Weitere konkrete Projekte sind der Urbane Garten im Hasenleiser oder der Emil-Maier-Park in Bergheim. red Ansprechpartnerinnen und -partner für die Menschen in den Stadtteilen (v.l.): Sara Ehrlich, Cedric Coultice, Clara Oberbeckmann, Gabriel Höfle, Alena Fischer (Foto Buck)
RkJQdWJsaXNoZXIy NDI3NTI1