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13. November 2024 2 STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT In der Rubrik „Stimmen aus dem Gemeinderat“ kommen die Mitglieder des Gemeinderates zu Wort. Die Autorinnen und Autoren sind für den Inhalt ihrer Beiträge in vollem Umfang selbstverantwortlich, insbesondere auch in Bezug auf alle notwendigen Nutzungsrechte. GEMEINDERAT ONLINE www.gemeinderat.heidelberg.de SPD Adrian Rehberger Fastnacht Nun geht es also endlich wieder los mit der närrischen Zeit. Schaut man auf die Welt- oder Bundespolitik, beschleicht einen der Verdacht, dass der 11.11. dieses Mal schon deutlich früher im Jahr lag … Der Terminkalender in den nächstenWochen füllt sich jedenfalls zusehends mit Ordensbällen und ersten Prunksitzungen. Hinter all diesen Veranstaltungen stecken monatelange Vorbereitungen und ein nicht zu verachtender finanzieller Aufwand für die ausrichtenden Vereine. Jeder Programmpunkt auf der Bühne erfordert nicht selten eine bis zu zehnmonatige Vorbereitung und zeitintensives Training. Die Veranstaltung selbst umfasst nicht nur den Zeitraum des dargebotenen Programms. Eine tagelange Vorbereitung ist notwendig, bis alles bestellt und aufgebaut ist. Und direkt nach der Veranstaltung steht der Abbau an. Das alles im Ehrenamt. Und dennoch lassen sich die Fastnachtsverrückten nicht beirren und zaubern für ihr Publikum immer wieder ein tolles Programm auf die Bühnen der Stadt mit nur dem Applaus als Lohn. Nicht selten entstehen bei dieser Arbeit feste Freundschaften und für viele wird ihr Verein zu einer zweiten Familie. Die Stadt unterstützt die Brauchtumspflege auf vielfältige Weise. Unterstützen auch Sie unsere Vereine und besuchen Sie eine der zahlreichen Fastnachtsveranstaltungen in Heidelberg. Lassen Sie sich für kurze Zeit aus dem Alltag entführen. Es lohnt sich und die ehrenamtlich Engagierten werden es Ihnen danken. Es grüßt mit Ahoi und Hajo, Ihr Adrian Rehberger 06221 58-47150 geschaeftsstelle@spd-fraktion. heidelberg.de CDU Matthias Kutsch Mehr Raum für Kinder und Jugendliche Ein Lichtblick am Morgen nach den Wahlen in den USA: Die Kita Champini im Harbigweg 18/1 in Kirchheim wurde für 7,8Mio. Euro inweniger als einem Jahr Bauzeit im von unserem Hochbauamt entwickelten „Heidelberger Kita-Baukasten“ fertiggestellt. Lob und Dank an alle Beteiligten! Sport und Bewegung stehen imZentrumdes pädagogischen Konzepts. 70 Kinder können sich hier bald austoben. Gute Nachricht für alle Eltern: Es gibt noch freie Plätze. Am 18.11. findet von 16 bis 19 Uhr ein Tag der offenen Tür statt. Angesichts der angespannten Haushaltslage war es gut und richtig, dass wir in den letzten Jahren bereits viel Geld in den Ausbau der Betreuung, die Schulsanierung und Freizeit-Infrastruktur für unsere Kinder und Jugendlichen investiert haben. Beispielsweise werden das neue Haus der Jugend, das erweiterte Turnzentrum und neue Sportanlagen wie der Streetballplatz in Bergheim von den Kindern und Jugendlichen sehr gut genutzt. Das freut uns sehr. Unser politischer Einsatz und Mut, wichtige Projekte für Kinder und Jugendliche nicht den Corona-Sparzwängen zum Opfer fallen zu lassen, haben sich ausgezahlt. Einige Projekte wären heute nicht mehr oder nur noch äußerst schwierig zu realisieren. Wir setzen uns auch zukünftig für eine Stadtentwicklung ein, die Kinder und Jugendliche im Blick hat, ihre Sicherheit verbessert und Freiräume zur kreativen Entfaltung ihrer Persönlichkeit schafft. Dabei spielen die Jugendtreffs in den Stadtteilen eine wichtige Rolle. Hier gibt es vor allem in Neuenheim und Handschuhsheim einen Bedarf. Dies sehen auch Kinderbeauftragte und Jugendgemeinderat so, der unseren Antrag für ein Jugendzentrum im Heidelberger Norden letzte Woche einstimmig befürwortet hat. Wir bleiben dran. 06221 58-47160 info@cdu-fraktion-hd.de Bündnis 90/Die Grünen Frieda Fiedler Appell an die Menschlichkeit „Seid Menschen! Nichts weiter.“ – Das ist der Appell von Margot Friedländer an uns, ihre Zeitgenossen. Vor zwei Wochen hat die Holocaust-Überlebende zusammen mit dem Verein Zweitzeugen e.V. den Hermann-Maas-Preis erhalten. Die evangelische Kirche in Heidelberg verleiht ihn alle vier Jahre an Personen, die sich auf besondere Weise für den christlich-jüdischen Dialog und die Menschlichkeit einsetzen. Inzwischen ist Margot Friedländer 103 Jahre alt geworden, eine der wenigen noch lebenden Zeitzeuginnen. Damit die Botschaften und Geschichten der schon verstorbenen Holocaust-Überlebenden nicht aus dem Gedächtnis verschwinden, gibt es den Verein Zweitzeugen, der junge Menschen ermutigt, selbst zu sogenannten Zweitzeug*innen zu werden und gegen Ausgrenzung und Diskriminierung einzutreten. Am vergangenen Wochenende haben wir in Heidelberg der Reichspogromnacht vor 86 Jahren gedacht. Während der Gedenkstunde verlasen sechs junge Menschen, teilweise von der jüdischen Gemeinde, die Namen der ermordeten Heidelberger Jüdinnen und Juden. Jeder Name war die Erinnerung an ein Opfer des Nationalsozialismus. Jeder Name steht für eine Bürgerin oder einen Bürger unserer Stadt – mit Familie und Freund*innen. Jeder Name steht für einenMenschen. Veranstaltungen wie diese sind, gerade weil sie der Verbrechen gedenken, nicht nur in die Vergangenheit gerichtet – sie sind ein Auftrag an uns, nämlich den Appell „Nie wieder!“ täglich zu erneuern. Seit dem 7. Oktober 2023 hat es mehr Übergriffe auf Jüdinnen und Juden gegeben. Auch bei uns in Heidelberg nimmt die Anzahl antisemitischer Straftaten zu. Wir als Grünen-Fraktion stellen uns diesen Übergriffen entschieden entgegen. Heidelberg soll eine weltoffene, internationale und tolerante Stadt bleiben. Damit das gelingt, müssen wir uns alle mit Margot Friedländers Appell auseinandersetzen und ihn im öffentlichen Diskurs umsetzen. Als Stadträtin werde ich meinen Teil dazu beitragen. 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de „Seid Menschen! Nichts weiter.“ – Dieser Appell von Margot Friedländer muss uns ein ständiger Auftrag sein. (Foto Fraktion Bündnis90/Die Grünen)

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