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29. November 2023 STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT Bündnis 90/Die Grünen Dr. Marilena Geugjes Gewalt gegen Frauen geht alle an Am Samstag war „Orange Day“ - Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen. Die Farbe steht für eine gewaltfreie Zukunft für Frauen und Mädchen. Bittere Notwendigkeit, denn die Zahl der Femizide weltweit ist so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr. In Deutschland tötet jeden dritten Tag ein Mann seine (Ex-)Partnerin, jede dritte Frau erlebt in Deutschland mindestens einmal im Leben physische und/oder sexualisierte Gewalt. Gewalt gegen Frauen beschränkt sich aber nicht nur auf den privaten Raum. Laut einer Studie sind Einschränkungen der Bewegungsfreiheit fester Bestandteil des Alltagslebens vieler Frauen. Mehr als jede Zweite gab an, abends und nachts „häufig“ oder „sehr oft“ Fremden nach Möglichkeit auszuweichen, bestimmte Orte oder nachts den ÖPNV zu meiden. Dies gilt auch hier bei uns. Eine Befragung des Youth Think Tank unter Heidelberger Jugendlichen im letzten Jahr ergab: Jede*r vierte Befragte fühlt sich abends unterwegs „selten“ oder „nie“ sicher. Dieses Gefühl verstärkt sich, wenn Jugendliche eine Migrationsbiografie haben oder sich als queer identifizieren. Das Heidelberger Sicherheitsaudit bestätigt: Frauen zwischen 30 und 40 Jahren fühlen sich nachts in Heidelberg am unwohlsten. Wie können wir dafür sorgen, dass sich Frauen nachts sicher und angstfrei in unserer Stadt bewegen und gleichberechtigt am öffentlichen Leben teilnehmen können? Um auf diese Fragen Antworten zu finden, organisierte ich mit der frauenpolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion Johannah Illgner und dem Zwinger X letzte Woche eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Safe at Night“. Wir haben Betroffene gehört, aber auch Lösungsansätze diskutiert mit Catcalls of HD, der Polizeivizepräsidentin Ulrike Schäfer, dem Leiter des Ordnungsamts Bernd Köster und mit MiriamOtt vom Frauennotruf. Heidelberg ist schon sehr gut aufgestellt, vor allemwas die Anlaufstellen für von Gewalt betroffene Frauen angeht. Dem Wunsch, die Angebote besser zu vernetzen und darüber zu informieren, sollten wir als Stadt nachkommen. Schwierig ist, dass die meisten Übergriffe nicht zur Anzeige gebracht werden und deshalb auch nicht in der Statistik vorkommen. Die Polizei ermutigt deshalb Frauen zur Anzeige. Aus dem Publikum kam die Aufforderung an die Polizei, noch mehr dafür zu tun, dass sich Frauen zur Meldung trauen und sich auf der Wache gut aufgehoben und ernst genommen fühlen. In einem war man sich einig: Gewalt, Belästigungen etc. sind inakzeptabel und dies muss auch öffentlich so benannt werden, z.B. ist Catcalling kein Kompliment, sondern Belästigung und verbale Gewalt. Wir müssen alle zusammenarbeiten, um dafür zu sorgen, dass sich Frauen und Mädchen in Heidelberg sicher fühlen. 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de Im Zwinger diskutierte zum Thema „Sicherheit von Frauen“ Stadträtin Dr. Marilena Geugjes mit der Polizeivizepräsidentin Ulrike Schäfer, dem Leiter des Ordnungsamts Bernd Köster und mit Miriam Ott vom Frauennotruf.“ (Foto Reichardt) 2 Die Heidelberger Matthias Fehser VerkehrsversuchMittermaierstraße Der Gemeinderat soll darüber entscheiden, ob in der Mittermaierstraße in einem 6-monatigen Verkehrsversuch ein oder zwei Spuren des MIV umgewidmet werden – ohne dass zuvor die Träger öffentlicher Belange wie Polizei, Feuerwehr, DRK, VRN usw. eingebundenwurden. Wir halten es für unverantwortlich, auf einer Hauptachse für Rettungsdienste und Krankentransporte – die zu Stoßzeiten bereits jetzt überlastet ist – Änderungen vorzunehmen, ohne die Folgen kritisch zu hinterfragen. Wir haben deshalb eine Vertagung der Beschlussfassung beantragt, bis die entsprechenden Stellungnahmen vorliegen. Eine knappe Mehrheit sieht das jedoch anders und meint, „man müsse auch mal mutig sein“. Da fehlen uns die Worte … info@dieheidelberger.de Arbeitsgemeinschaft GAL/FWV Judith Marggraf 200 Bäume fällen damit die SRH ihrem Campus eine ‚Grüne Mitte‘ verschaffen kann? Das scheint mir ziemlich unverhältnismäßig! Es ist ja gut und begrüßenswert, wenn die SRH ihren Campus grüner und autofreier gestalten will. Wenn dafür aber bislang öffentliche Straßen entwidmet werden sollen, eine neue Straße gebaut werden soll, also die Allgemeinheit Aufwand und Kosten aufbringt, damit ein privates Unternehmen einen freundlichen Mehrwert erreicht – ist schon etwas schräg! Auf die Bedürfnisse und Anliegen der Ochsenkopf-Bewohner wurde hier auch kein Augenmerk verwendet ... Der Gutachweg fällt weg, sollen sie doch den längeren Umweg über die neue Straße nehmen ... diese Planung ist unausgegoren und muss aktualisiert werden! info@gal-heidelberg.de Die Linke Zara Kızıltaş Jüdisch-Muslimische Kulturtage – jetzt erst recht! Interreligiöse Verständigung braucht Bildungs- und Kulturangebote. Die Wichtigkeit der hierfür nötigen Begegnungsräume ist gerade jetzt vor demHintergrund des Nahostkonfliktes in besonderemMaße gegeben. Wie sich die Konflikte auch in Deutschland zwischen gesellschaftlichen Gruppen manifestieren können, haben wir in vielen anderen Städten gesehen; dem muss vor Ort entgegengewirkt werden. Wir sind froh, dass in Heidelberg die Jüdisch-Muslimischen Kulturtage schon seit Jahren zum interreligiösen Austausch beitragen. Um diesen gerade in den aktuellen stürmischen Zeiten aufrechtzuerhalten, beantragte unsere Fraktion einen Ausbau der finanziellen Mittel für die Veranstalter*innen der Kulturtage. gemeinderat@dielinke-hd.de FDP Karl Breer Eine fantastische Privatinitiative ... hilft jungen Flüchtlingen sowie der Heidelberger Wirtschaft. Das Projekt „cook for future“ wurde 2017 von Frank Nuscheler, Ursula Hummel und Gerd Schaufelberger gemeinsam mit der von der Stadt geförderten Jugendagentur ins Leben gerufen. Fernab jeder Bürokratie kochen hier Flüchtlinge mit erfahrenen Köchen und lernen ganz nebenbei Deutsch. Hieraus resultieren Ausbildungsverträge mit Restaurants oder Hotels, die sie dann zu Köchen oder Restaurantfachleuten ausbilden. EineWin-win-Situation, da die heimische Gastronomie und Hotellerie unter immensem Personalmangel leiden. Einfach unglaublich war impersönlichen Gesprächmit den hochmotivierten Jugendlichen zu erfahren, dass einige von ihnen, obwohl sie bereits im 3. Lehrjahr sind, eine Abschiebung befürchten müssen. breer@fdp-fraktion-hd.de

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