19. Juli 2023 STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT Bündnis 90/Die Grünen Anita Schwitzer Hitzeschutz Heidelberg ächzt unter 34 Grad, das Weltklima verzeichnet den bisher heißesten Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Die Gründe liegen auf dem Tisch, wir alle wissen, umwas es geht. Jede*r Einzelne kann die eigenen Alltagsroutinen überdenken und auf Nachhaltigkeit ausrichten: das Auto stehen lassen, ÖPNV nutzen oder zu Fuß gehen, online-Bestellungen reduzieren und wieder vor Ort einkaufen, den Schottergarten abschaffen und begrünen usw. Aber auch die Stadt muss sich den vielfältigen Problemen der gravierenden Klimaveränderung stellen. Besonders betroffen sind alte Menschen, (Klein-) Kinder, (chronisch) Kranke, Menschen mit Behinderungen, Menschen mit psychischen Erkrankungen. Viele haben ein niedriges Einkommen, so dass eine Klimaanlage nicht angeschafft werden kann. Die städtischen Angebote und Einrichtungen für diese Menschen müssen sich den neuen Erfordernissen stellen durch Schulungen und bauliche Maßnahmen. Eine Warn-App ist sinnvoll, aber reicht nicht, um die gefährdeten Gruppen zu erreichen. Ein Blick nach Frankreich, einer der Vorreiterstaaten in SachenHitzeschutz für die Bevölkerung, zeigt, was alles getan werden kann: groß angelegte Aufklärungskampagnen, ältere alleinstehende Menschen werden direkt von städtischen Mitarbeiter*innen besucht und auf Hilfsmaßnahmen gegen die Hitze angesprochen. Ein Konzept zu diesem Thema wird auch schon im Heidelberger Umland umgesetzt - vorgestellt auf der kürzlich stattgefundenen kommunalen Gesundheitskonferenz. Viele dort empfohlene Maßnahmen lesen sich wie eine Zusammenfassung der seit Jahren vor(an)gebrachten Forderungen grüner Politik: Entsiegeln von Flächen, versickerungsfähige Bodenbeläge – gerade im städtischen Raum, der sich durch Asphalt und Stein stärker aufwärmt und langsamer abkühlt –, intensive Fassadenbegrünung, Erhalt alten Baumbestandes, neue Baumpflanzungen. Geplante Trinkbrunnenmüssen zügig umgesetzt werden, ebenso Nebelduschen, begrünte Pergolen als Schattenspender, Sonnensegel – gerne in Regenbogenfarben. Es gibt vielfältige Möglichkeiten. Wir brauchen kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen, eine gute Beratung und Begleitung der Stadtgesellschaft. Hitzeschutz ist ein Querschnittsthema, das in der Gestaltung von Arbeitsbereichen ebenso mitgedacht werden muss wie bei der Stadtentwicklung und bei konkreten Baumaßnahmen. Hilfreich ist eine Identifikation von Hitzeinseln und eine Analyse der demographischen Struktur, um Gefährdungspotenziale der jeweiligen Stadtteile zu ermitteln. Ein erweitertes Konzept des Quartiersmanagements sollte unter Beteiligung der Bürger*innen klimaresiliente Quartiere schaffen, damit Heidelberg immer mehr eine grüne und im Sommer kühlere Stadt wird. 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de Mehr Grün in der Stadt sorgt für eine bessere Kühlung und damit für eine Abschwächung gesundheitsbelastender Hitze infolge des Klimawandels. (Foto Dan Carlson/unsplash) 2 Die Heidelberger Larissa Winter-Horn Verwaltung fit für die Zukunft – fordern wir im Haushalt! Das fängt bei einer auskömmlichen Personalausstattung an, geht über eine angemessene Bezahlung bis hin zumodernen Arbeitsweisen und -plätzen. Mit am wichtigsten ist aber ein „neue“ Denkweise: 1) Stichwort Ermöglichungskultur: Die Mitarbeitenden sind Botschafter für unsere Stadt. Wir erwarten von ihnen ein lösungsorientiertes Arbeiten für Bürger, Unternehmen und auch stadtintern. Der Ansatz muss sein, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, anstatt damit zu beginnen, was aus welchem Grund nicht möglich ist. 2) Ein neues Miteinander in der Verwaltung und bessere Verzahnung der Ämter: Schon die Dezernenten und Amtsleiter müssen vorbildlich zusammenarbeiten – dann funktioniert es auch bei den Mitarbeitenden! info@dieheidelberger.de Arbeitsgemeinschaft GAL/FWV Frank Georg Beisel Die Sommerferien nähern sich … Ende Juli nähern sich auch bei uns die Sommerferien. Viele unserer Heidelberger Kinder und Jugendliche können leider aufgrund verschiedener Gründe nicht in den Urlaub fahren. Da stellt man sich die Frage, was macht man in den 6 Wochen Ferien? Hier hat die Stadtverwaltung auch eine Lösung gefunden, den Heidelberger Ferienpass. Das städtische Sommerferienangebot für unsere städtischen Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 16 Jahren. Dieses Jahr gibt es wieder ca. 150 Angebote, um die Ferien mit Freude und Spaß zu gestalten. Ob Action oder doch etwas Ruhiges, für alle ist etwas dabei. Bei Fragen hilft Ihnen telefonisch unter 06221 58–38310 das Ferienpass-Team weiter. Ich wünsche Ihnen allen eine schöne Sommerzeit! fwv.beisel@web.de Die Linke Sahra Mirow Mieten-Preistreiberei Die geplante Neufassung der Mietensatzung für öffentlich geförderteWohnungen führt zu einem spürbaren Anstieg des Mietspiegels und trifft vor allem ärmere Haushalte. Während derzeit bei den betroffenenWohnungen Mietabschläge gegenüber dem Mietspiegel von 10 % bis 44 % vorliegen, soll der Abschlag künftig auf einheitlich 10 % gegenüber der ortsüblichen Vergleichsmiete festgelegt werden. Weder ist das gerechter noch dient eine erhöhte Miete als Anreiz, in eine kleinere und bedarfsgerechte Wohnung zu ziehen. Solche Wohnungen gibt es auf demMarkt faktisch nicht. Als LINKE Fraktion wollten wir die Mieten mindestens 20 % unter der Mietspiegelgrenze festsetzen. Wer bezahlbaren Wohnraum fordert, darf hier nicht schweigen! gemeinderat@dielinke-hd.de FDP Michael Eckert Heidelberg feiert Es ist wohltuend, dass es in Heidelberg auch Anlass zum Feiern gibt. Die Universität genießt ihr Sommerfest, die Altstadt feiert sich berechtigterweise selbst und die Oldtimer der Heidelberg Historic, die dank des Gründers Kuno Hug und dank der Organisation durch den ADAC Nordbaden u.a. mit Oberbürgermeister Prof. Würzner als Teilnehmer gezeigt hat, dass Umweltschutz auch Spaß machen kann. Oldtimer sind nachhaltiger Umweltschutz: sie müssen nicht produziert werden und benötigen keine umweltschädlichen Akkus. Neben zentralen Plätzen braucht die Stadt aber auch die vom Stadtrat diskutierte Ertüchtigung und Verschönerung der Plätze in den Stadtteilen. eckert@fdp-fraktion-hd.de
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