Amtsanzeiger der Stadt Heidelberg 21.12.2022 / Jahresrückblick 2022 Jahresrückblick 2022 Interview mit OB Würzner S. 4/5 ›
stadtblatt / 21. Dezember 2022 2 Bündnis 90/Die Grünen Derek Cofie-Nunoo Was für ein Jahr! Was ist nicht alles passiert in diesem Jahr, der Ukraine-Krieg, die Proteste im Iran, die Energiekrise, eine hohe Inflationsrate, Material- und Personalmangel und immer noch Corona. Diese ganzen Miseren haben auch auf die ein oder andere Weise hier in Heidelberg Niederschlag gefunden. Aber nicht nur die politische Großwetterlage bestimmte die Heidelberger Kommunalpolitik. Einige bereits seit vielen Jahren diskutierte und geplante Projekte haben wir beschlossen, so zum Beispiel den Masterplan für das Neuenheimer Feld. Wir sehen damit die Weichen für eine zukunftsfähige Entwicklung des Campus gestellt. Die IBA beendete nach zehn Jahren Einsatz ihre Arbeit.Wir machen uns dafür stark, dass der Masterplan PHV in seinen von der IBA erarbeiteten Eckpunkten entsprechend umgesetzt wird. Der Karlstorbahnhof ist in sein neues Domizil in der Südstadt umgezogen. Die Übergabe des sanierten Hölderlin-Gymnasiums, die Inbetriebnahme des neuen Hauses der Jugend, die Freigabe des Projekts „Der Andere Park“ in der Südstadt sowie die Eröffnung der Ausstellung zur deutsch-amerikanischen Geschichte im Mark-Twain-Center sind weitere Meilensteine des Jahres 2022. Das Airfield war im Sommer partiell geöffnet. Auch wenn wir uns mehr Möglichkeiten und längere Öffnungszeiten gewünscht hätten, ließ sich schon erahnen, was dieses Areal für Potential enthält. Ein Jugendfördertopf steht bereit, um den jungen Menschen ihre eigenen Projekte zu ermöglichen. Das 3-EuroTicket wurde auf den Weg gebracht. Das Amt für Mobilität hat eine Liste mit Sofortmaßnahmen für den Radverkehr erarbeitet, die bis Ende 2023 umgesetzt werden sollen. Im November fand die Oberbürgermeisterwahl statt, leider gab es keine Mehrheit für unsere Kandidatin Theresia Bauer. Wir wünschen Eckart Würzner viel Erfolg.Wir werden nicht nachlassen in unseren Bemühungen um mehr Klimaschutz, Grün in der Stadt – als Grünfläche oder Fassadenbegrünung – und die Mobilitätswende.Die Notwendigkeit hierfür bestätigte leider ein weiterer unerträglich heißer Sommer in diesem Jahr.Weiteres Topthema ist der eklatante Mangel an erschwinglichemWohnraum.2022 beschloss der Gemeinderat die GGH-Strategie 2035 für ökologischen, sozialen und mehr bezahlbaren Wohnraum. Die Fortführung des Baulandprogramms und das wohnungspolitische Konzept für PHV werden Erleichterung bringen, aber das reicht noch nicht. Wir gedenken der ermordeten Studentin des Amoklaufs am 24. Januar. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, die derzeit unfassbares Leid erfahren müssen. Möge das neue Jahr Frieden bringen! Wir wünschen Ihnen Frohe Festtage und ein gutes Neues Jahr! Ihre Grüne Gemeinderatsfraktion mitsamt Büroteam 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT – JAHRESRÜCKBLICK Die Heidelberger Larissa Winter-Horn Ein Jahr mit vielen Herausforderungen... liegt hinter uns: Zu Beginn des Jahres war das gesellschaftliche Leben noch völlig von der Pandemie lahmgelegt, eine Amoktat erschütterte Heidelberg und ein Krieg wurde begonnen mit Auswirkungen auf die ganze Welt. Wir haben großes Glück, dass in Heidelberg viele Krisen erfolgreich gemeistert werden konnten und sind sehr froh darüber, dass auch in den nächsten Jahren ein erfahrener Kapitän die Geschicke der Stadt lenken wird. Das versetzt uns in die Lage, als Vorreiter voranzugehen und Länder, Städte und Menschen zu unterstützen, die in einer schwierigeren Situation sind. Deshalb blicken wir zuversichtlich in die sicherlich nicht einfache Zukunft und wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2023! info@dieheidelberger.de Arbeitsgemeinschaft GAL/FWV Judith Marggraf, Michael Pfeiffer Wir wollen Ihnen nur mal Danke sagen Danke an alle Beschäftigten der Stadtverwaltung Heidelberg, beginnend bei der Abfallwirtschaft bis zum Verkehrsmanagement, heute Amt für Mobilität, die mit hohem Einsatz dafür gesorgt haben, dass in unserer Stadt so vieles für uns weiterhin so selbstverständlich war. Danke auch an alle Menschen, die sich sowohl im Ehrenamt als auch beruflich für das Wohl ihrer Mitmenschen eingesetzt haben. Erinnern möchten wir uns zum Jahreswechsel an unseren Fraktionskollegen Raimund Beisel und unsere sehr geschätzte Altstadträtin Gabi Faust-Exarchos.Von beidenmussten wir uns für immer verabschieden. Bleiben wir gemeinsam zuversichtlich und freuen wir uns auf ein gutes, gesundes und fröhliches 2023! info@gal-heidelberg.de Die Linke Sahra Mirow Jahresrückblick 2022 2022 war ein herausforderndes Jahr, in vielerlei Hinsicht. Auf der einen Seite sind wir in das gesellschaftliche Leben eingetaucht,konnten einander wieder sehen und in Präsenz erleben – das war schön und befreiend. Doch gleichzeitig ist 2022 das Jahr, in dem die Ukraine angegriffen und ein furchtbarer Krieg gestartet wurde. Die Inflation trieb die Preise für fast alles in die Höhe, oft kaum zu stemmen für Menschen und Familien mit wenig Einkommen.Währenddessen tobte in Heidelberg der OB-Wahlkampf. Als LINKE erinnern wir uns noch sehr gut an alles, was da an sozialen Verbesserungen versprochen wurde und werden daran erinnern. 2022 zeigte uns die Vielzahl an Krisen, in der wir uns befinden. Nun heißt es Handeln. gemeinderat@dielinke-hd.de FDP Karl Breer Das Jahr 2022 ... ... wurde von der Oberbürgermeisterwahl dominiert. Wir sind sehr froh, dass diese kommunalpolitisch eher lähmende Phase nun überwunden ist und wir einen eindeutigen Sieg des von uns unterstützten Kandidaten OB Prof. Dr. Eckhard Würzner feiern konnten. Endlich können wir uns wieder konzentriert um die dringendsten Themen in Heidelberg, wie der Linderung der massiven Personalknappheit in Handwerk, Gastronomie, Hotellerie und vielen anderen Branchen sowie der weiteren Schaffung von günstigem Wohnraum in Heidelberg kümmern. Wir wünschen Ihnen fröhliche und entspannte Weihnachtstage und hoffen, dass ein wichtiger Teil der Weihnachtsbotschaft, nämlich „Frieden auf Erden“ bald Wirklichkeit wird. Ihre FDP Fraktion info@fdp-fraktion-hd.de Die Grünen-Fraktion wünscht Ihnen Frohe Festtage und einen guten Start ins Neue Jahr. (Foto Schmitt/KontextKom)
stadtblatt / 21. Dezember 2022 3 In der Rubrik „Stimmen aus dem Gemeinderat“ kommen die Mitglieder des Gemeinderates zu Wort. Die Autorinnen und Autoren sind für den Inhalt ihrer Beiträge in vollem Umfang selbst verantwortlich, insbesondere auch in Bezug auf alle notwendigen Nutzungsrechte. GEMEINDERAT ONLINE Aktuelle Meldungen aus dem Gemeinderat und den Ausschüssen stehen unter www.gemeinderat.heidelberg.de. STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT – JAHRESRÜCKBLICK CDU Dr. Jan Gradel Jahresrückblick 2022 Liebe Heidelbergerinnen, liebe Heidelberger, das Jahr 2022, ein Jahr welches durch den Ukraine-Krieg, hoher Inflation und Energiekrise geprägt war, neigt sich dem Ende zu. Gönnen Sie sich ein paar Tage der weihnachtlichen Ruhe und Besinnlichkeit im Kreise ihrer Lieben. Es war ein Jahr, welches wir noch lange in Erinnerung behalten werden, denn die Bedrohung durch einen Krieg ist auch für Deutschland eine direkte Erfahrung geworden. Auch für unser Heidelberg war das Jahr 2022 entscheidend. Der von uns unterstützte OB Eckart Würzner wurde zum 3. Mal wieder gewählt. Das ist für eine Großstadt etwas Besonderes und zeigt in welch hervorragender Weise Eckart Würzner die Stadt vertritt und wie stark die Bürger Heidelbergs seine anpackende aber auch integrierende Arbeit honorieren. Wir freuen uns weiterhin auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit, damit unsere schöne Stadt in den Bereichen Wissenschaft,Wirtschaft,Familie,Schule, Umwelt, Klima, Kultur und Sport weiterhin gut aufgestellt ist. Ganz besonders freuen wir uns für unseren Stadtratskollegen und CDUKreisvorsitzenden Alexander Föhr, der imOktober die Nachricht erhielt, dass er im Februar 2023 in den deutschen Bundestag nachrücken wird. Es ist gut, dass Heidelberg in Berlin zukünftig wieder direkt mit einer Christdemokratischen Stimme vertreten sein wird. Wir danken allenMenschen,die sich in jeglicher Hinsicht politisch,sozial oder ehrenamtlich für das Gemeinwohl unserer Stadt eingesetzt haben und einsetzten. Wir wünschen Ihnen, liebe Heidelbergerinnen und Heidelberger, ein schönes, gesegnetes und frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein hoffentlich gutes neues Jahr 2023! Herzliche Grüße Ihr Dr. Jan Gradel 06221 58-47160 info@cdu-fraktion-hd.de SPD Prof. Dr. Anke Schuster Heidelberg hilft gerne! der Jahresrückblick im Stadtblatt ist i.d.R. dafür da, Bilanz über die kommunalpolitische Arbeit in Heidelberg zu ziehen. Aber 2022 ist kein normales Jahr! Es ist das Jahr, in dem wieder Krieg in Europa herrscht. Fast täglich fallen Bomben in der Ukraine, Menschen sterben, andere müssen unter unmenschlichen Bedingungen in ihren Häusern ausharren.Der Winter verschärft die Situation nochmals, daher sind weiterhin viele auf der Flucht. Sie kommen auch zu uns nach Heidelberg – manchmal nur mit dem Nötigsten, aber zufrieden, in Sicherheit zu sein. Viele Heidelberger Familien haben spontan Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen und ihnen ein Zuhause geboten. Deshalb ist 2022 auch ein Jahr der Solidarität. Heidelberg hilft gerne – das spürt man an vielen Stellen. Kirchen, soziale Organisationen, Betriebe, städtische Einrichtungen, wie das Theater, aber v.a. zahlreiche Bürger:innen engagieren sich, um Geflüchteten ein Gefühl des Willkommenseins, der Normalität zu geben. Für dieses Engagement, für diese Hilfsbereitschaft, für die vielen Beweise der Mitmenschlichkeit möchten wir uns als SPD-Fraktion bei Ihnen allen ganz herzlich bedanken. Sie machen mit ihrem Engagement Heidelberg zu einer toleranten, solidarischen Stadt.Tausend Dank! Die Geflüchteten,v.a. die, die imAnkunftszentrum untergebracht sind, brauchen auch 2023 unsere Hilfe. Dringend benötigt werden Spenden in Form von (Bunt-) Stiften, Kugelschreibern, Heften, Malbüchern, damit z.B. Kinder ihre Hausaufgaben machen können. Außerdem besteht Bedarf an Thermoskannen und Kaffeetassen. Wer helfen möchte, wendet sich bitte an Frau Zweygart-Pérez: sigrid.zweygart-perez@ekihd. de. Auch wir werden unterstützen, denn Heidelberg hilft gerne! 06221 58-47150 geschaeftsstelle@spd-fraktion. heidelberg.de AfD Timethy Bartesch 2022 war ... ... das Jahr der politmedialen Hetze gegen Ungeimpfte. Viel zu viele, auch in Heidelberg, haben mitgemacht. Hoffentlich hat dieser Hass ihre Familie und ihren Freundeskreis nicht unwiderruflich zerrissen. 2022 war das Jahr der Demos und Spaziergänge gegen Grundrechtseinschränkungen. Viel mehr in Heidelberg hätten dabei sein müssen. 2022 war auch das zweite Jahr der Impfschäden. Die Impfkampagnen der Stadt Heidelberg sind davon unbeeindruckt und immer noch auf Kurs Lauterbach.Wird 2023 das Jahr der Aufarbeitung, Konsequenzen und Rücktritte? timethy.bartesch@afd-bw.de Bunte Linke Hildegard Stolz 2022 geht und 2023 kommt Was habenwir nicht alles erlebt: Immer noch Corona,dazu Ukrainekrieg mit Inflation und Energieknappheit, überdurchschnittlich heißer Sommer. In Heidelberg: viele Diskussionen zu den üblichen wiederkehrenden Fragestellungen aus Sozialem und Kultur, Stadtentwicklung, Umwelt- und Klimaschutz, Verkehr, usw. Die bevorstehende OB-Wahl beeinflusste fast jeden Satz. Vorbei und vergessen, jetzt kommt 2023 und alles wird neu! - Oder fängt es nur von vorne an? Die Bunte Linkewünscht besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch. h_stolz@gmx.de HD in Bewegung (HiB) Waseem Butt Danke für dieses spannende politische Jahr,… … dessen Höhepunkt mit Sicherheit die OB-Wahl war. Mit wenigen Möglichkeiten haben wir dort unsere Überzeugungen erfolgreich eingebracht. Die gestiegene Wahlbeteiligung ist ein positives Zeichen. Wahljahre sind für alle Beteiligten anstrengend, leider bleiben oftmals einige Projekte auf der Strecke. Wir werden uns auch im kommenden Jahr für Ihre Belange einsetzen und hoffen, dass Heidelberg durch gemeinsames Handeln vorankommt. Genießen Sie die Weihnachtszeit und starten Sie gut ins neue Jahr! stadtrat@waseembutt.de Nachstehende Sitzungen können im Rathaus,Marktplatz 10, verfolgt werden. Für die Öffentlichkeit werden begrenzt Besucherplätze vor Ort angeboten. Stadtentwicklungs- und Bauausschuss: Dienstag, 17. Januar 2023, 17 Uhr Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität: Mittwoch, 18. Januar, 17 Uhr Ausschuss für Kultur und Bildung: Donnerstag, 19. Januar, 17 Uhr Stadtblattpause: Am 27.Dezember und 4. Januar erscheint kein Stadtblatt. www.gemeinderat. heidelberg.de Nächste öffentliche Sitzungen
stadtblatt / 21. Dezember 2022 4 „Es ist wie in einem Ruderboot: Wir brauchen jede Hand“ Interview mit Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner Herr Oberbürgermeister, im November sind Sie für eine dritte Amtszeit gewählt worden – haben Sie sich vomWahlkampf schon erholt? Prof. Dr. Eckart Würzner: Es war tatsächlich eine intensive Zeit und ich habe mir danach auch ein paar Tage freigenommen. Aber die Erfahrung war wieder sehr wertvoll: Ich habe auf tausende Klingeln gedrückt, unzählige Gespräche geführt und hatte beide Ohren sehr nahe an den Anliegen der Menschen. Und was haben Sie gehört? Würzner: Zunächst sehr viel Dankbarkeit und Zuversicht. Den Menschen ist bewusst, dass sie in Heidelberg in einer sicheren und wohlhabenden Stadt leben, wo demokratische Werte und Toleranz herrschen. Das war ein angenehmer Kontrast zu den wenigen, aber dafür sehr lauten Schwarzmalern. Leider beherrschen die zu oft die öffentliche Debatte. Ich habe mir vorgenommen, künftig stärker auf die leiseren Stimmen zu hören und deren Probleme mehr in den Fokus zu nehmen. Projekte in den Stadtteilen angehen Wie wollen Sie das erreichen? Würzner: Indem ich als Oberbürgermeister und auch die Verwaltung noch stärker auf die Menschen zugehen – in die Stadtteile, in die Quartiere. Die großen Themen, die politisch „heiße Eisen“ sind, gehen an der Lebenswirklichkeit der Leute nämlich oft einfach vorbei. Haben Sie ein Beispiel? Würzner: Sehr viele – und sie sind von Stadtteil zu Stadtteil anders. Da geht es um eine fehlende Busverbindung, einen geschlossenen Lebensmittelladen oder zuwenig überdachte Fahrradständer. Was nutzt einer älteren Dame im sechsten Stock, die keine Treppen mehr steigen kann, das schönste Konzept zur Barrierefreiheit im Zukunftsstadtteil PHV, wenn hier und heute der Aufzug in ihrerWohnanlage ständig kaputt ist. Das wird für sie zu einem existenziellen Problem. Sie kommt nicht zum Einkaufen, sie kommt nicht zum Arzt. Das sind oft kleine Dinge und die hört man nur,wenn man auf die Menschen vor Ort zugeht. Welche Formate haben Sie da im Kopf? Würzner: Ich möchte das genauso weiterführen wie in meinem Wahlkampf: Locker, für jeden offen, auf Augenhöhe, in einer entspannten Atmosphäre. Im Wahlkampf habe ich das „Espresso mit Eckart“ genannt. Ich habe mich mit Leuten in einem netten Café getroffen und einfach zugehört. Natürlich ist auch digital eine Menge möglich. Wir brauchen Beteiligungsformate, zu denen die Menschen gerne hingehen und sich mitgenommen fühlen. So erhalten wir auch das Vertrauen in die Politik, in die Verwaltung. Sie haben im Wahlkampf die Bedeutung eines guten sozialen Miteinanders betont.Was meinen Sie damit? Würzner: Ich bringe es mal auf die Formel: Umeinander kümmern, miteinander gestalten. Die Pandemie hat uns ganz klar gezeigt, dass wir in Heidelberg eine solidarische Stadtgesellschaft haben. Das zu fördern und zu erhalten, ist der Kern meiner Arbeit. Dieses soziale Miteinander trägt die Stadt und ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass wir die großen Herausforderungen unserer Zeit lösen können. Es ist wie in einem Ruderboot: Wir brauchen jede Hand. Jede und jeder, der mit anpackt, trägt dazu bei, dass wir das notwendige Tempo aufnehmen. Heidelbergs Innovationskraft weiter stärken Und was braucht es noch? Würzner: Vieles. Ein Stichwort ist mir besonders wichtig: Innovationskraft.Heidelberg ist das,was man international eine „knowledge pearl“ nennt – eine Perle des Wissens. Wir haben hier auf engstem Raum weltweit herausragende Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen. Dort entstehen neue Techniken, Produkte und Lösungen für die Welt von morgen. Dafür müssen wir gute Rahmenbedingungen und Möglichkeiten für Wachstum bieten. Dafür ist der Platz in Heidelberg extrem begrenzt … „Wir haben hier herausragende Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen. Dort entstehen Lösungen für die Welt von morgen.“ Im Heidelberg Innovation Park (hip) finden Unternehmen aus den Bereichen IT, Biotechnologie und digitale Medien ein neues Zuhause. (Foto Venus) Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner wählte das junge Restaurant Earth Bowls in der Altstadt als Ort für das Jahresinterview 2023 (Foto Dittmer) JAHRESRÜCKBLICK 2022
stadtblatt / 21. Dezember 2022 5 Würzner: Wir haben für das Neuenheimer Feld ein gutes Zukunftspaket mit Erweiterungspotenzialen geschnürt und verfügen mit den Konversionsflächen der US-Army noch über einige Möglichkeiten. Und wir müssen auch mal ehrlich die finanzielle Seite ansprechen: Heidelberg ist eine wohlhabende Stadt, aber irgendwer muss den Wohlstand auch erwirtschaften. Die Unternehmen brauchen dazu Wachstumspotenziale. Ich stehe gleichzeitig klar zu der Aussage, dass der Grüngürtel um Heidelberg herum nicht angetastet werden darf – das wäre für mich selbst ohne Klimawandel nicht verhandelbar. Deshalb müssen wir bereit sein, ausgewiesene Gewerbeflächen auch wirklich für Gewerbe zu nutzen. Klimaschutz braucht entschlossenes Handeln Wird der Kampf gegen den Klimawandel das große Thema ihrer dritten Amtszeit? Würzner: Das ist schon mein Thema, seit ich vor über 30 Jahren als Umweltfachberater bei der Stadt angefangen habe.Wir alle müssen unsere Anstrengungen im Kampf gegen die Klimakatastrophe deutlich hochfahren. Wir brauchen hier entschlossenes Handeln auf allen Ebenen – von kommunal bis global. Welche Ziele haben Sie hier für Heidelberg im Blick? Würzner: Meine Amtszeit geht bis 2030. Bis dahin will ich, dass wir in unseren kommunalen Strukturen – also von Kitas, Schulen, Sporthallen bis zur Müllabfuhr – komplett klimaneutral sind. Wir sind hier mit riesigen Schritten unterwegs. Unsere Stadtwerke beteiligen sich gerade am Bau riesiger Solar- und Windanlagen und stellen die Fernwärme in den kommenden Jahren komplett auf CO2-neutrale Energieerzeugung um. Bis 2040 soll ganz Heidelberg klimaneutral sein, also auch im BereichvonUniversität,Unternehmen, Kliniken oder privaten Haushalten. Dafür müssen auch diese Partner voll mitziehen. Das gilt vor allem für Bund und Land. Die Kommunen können die Investitionen nicht aus eigener Kraft stemmen. Wir brauchen eine Förderung von Bund und Land. Und natürlich muss das Land als einer der größtenAkteure bei uns in Heidelberg auch seine eigene Einrichtungen in die Klimaneutralität führen. Welche konkreten Schritte sind dafür nötig? Würzner: Die größten Hebel sind Mobilität, Energie und Sanierung. In allen Sektoren gibt es enorm viel Handlungsbedarf.Der Ukraine-Krieg hat bewiesen, dass wir auf eine Zukunft ohne fossile Brennstoffe denkbar schlecht vorbereitet sind. Der Ausbau der erneuerbaren Energien muss deutlich beschleunigt werden. Vor allem die Solarenergie hat bei uns großes Potenzial – die Devise muss sein: auf jedes Dach eine Anlage. Und für Geothermie gibt es in Deutschland fast nirgendwo so gute Voraussetzungen wie hier im Oberrheingraben. Aber auch sehr viele Vorbehalte dagegen … Würzner: Da sind wir wieder bei dem Punkt, dass wir die Menschen mitnehmen müssen. Ich habe bei meinen vielen Gesprächen eine große Offenheit für Veränderungen bemerkt. Man muss sie richtig erklären, auf Sorgen hören und auf Augenhöhe miteinander sprechen. Dann erreicht man gemeinsam gute Lösungen – für Heidelberg, für Bürgerinnen und Bürger, für alle – dafür werde ich mich starkmachen. E ine Video-Fassung des Interviews mit dem Oberbürgermeister ist im Internet zu sehen. Wir danken Odai Alshumri vom Earth Bowls in der Altstadt, wo das Gespräch aufgezeichnet wurde. www.youtube.com/ StadtHeidelberg „Die Pandemie hat uns ganz klar gezeigt, dass wir in Heidelberg eine solidarische Stadtgesellschaft haben. Das zu fördern und zu erhalten, ist der Kern meiner Arbeit.“ Was sind die Aufgaben eines Oberbürgermeisters? Am Kindertag bekommen Kinder einen Einblick (Foto Dittmer) „Der Ausbau der erneuerbaren Energien muss beschleunigt werden. Vor allem die Solarenergie hat bei uns großes Potenzial – die Devise muss sein: auf jedes Dach eine Anlage.“ Auch landwirtschaftliche Betriebe eignen sich für PV-Anlagen (Foto Dittmer) JAHRESRÜCKBLICK 2022
stadtblatt / 21. Dezember 2022 6 Neues Haus der Jugend Heidelbergs größte Freizeiteinrichtung für Kinder, Jugendliche und Familien feiert im Juli den Neustart mit einem großen Sommerfest. Mit einer Gesamtinvestition von 9,4 Millionen Euro hat die Stadt ein Haus geschaffen, das einen einzigartigen Raum für die Jugendarbeit der Zukunft bietet. Das Passivhaus aus Holz birgt großzügige Gemeinschafts- und Funktionsräume. www.youtube.com/ StadtHeidelberg JAHRESRÜCKBLICK 2022 Vitale, neue Quartiere Auf den ehemaligen US-Army-Flächen entstehen Wohnungen, Parks und Kulturhäuser Die Sonne lacht, als am 14. Mai DER ANDERE PARK und das Mark Twain Center in der neuen Südstadt eröffnet werden – und Hunderte Menschen strömen zur Eröffnung. Mit dem großen Freiraumprojekt ist ein Meilenstein der Quartiersentwicklung im ehemaligen ArmyViertel „Mark-TwainVillage/Campbell Barracks“ erreicht: Der rund sieben Hektar große Park bietet neue Anknüpfungspunkte, ohne die frühere militärische Nutzung zu überbauen. Begegnungsflächen verbinden Kultur- und Bürgerzentren, Spiellandschaften, grüne Oasen und Plätze stehen offen. Die Südstadt wächst In der neuen Südstadt entstehen rund 1.500 Wohnungen, als Neubau oder im Bestand – 70 Prozent davon im preisgünstigen oder geförderten Segment.Rund 1.300 Menschen leben 2022 bereits dort.ImOktober erhalten die Bewohnerinnen und Bewohner einen neuen Anziehungspunkt, der weit über das Quartier hinaus strahlt: Der neue Karlstorbahnhof öffnet und lockt schon mit den ersten Veranstaltungen ein breites Publikum. Innovationen im hip Innovative Unternehmen aus den Branchen IT, Biotechnologie und digitale Medien finden auf dem Heidelberg Innovation Park (hip) an der Speyerer Straße eine neue Heimat. Fast 30 Firmen mit rund 450 Beschäftigten arbeiten bereits dort. Anfang 2022 bezieht die IT-Beratungsfirma ERNW als erstes Unternehmen einen eigenen Neubau. Im März lädt die Heidelberger Energiegenossenschaft zum Spatenstich und im Sommer feiert BioLabs,ein international renommiertes Unternehmen zur Förderung von Start-ups, sein Richtfest – neben dem SNP dome und dem fast fertiggestellten neuen Parkhaus. Hospital und PHV – großes Potenzial Auf zwei weiteren Army-Flächen stehen Neueinzüge noch bevor: Auf dem ehemaligen Hospital-Areal entsteht unter Federführung der Wohnungsbaugesellschaft GGH ein Quartier mit einem ausgeklügelten Konzept,das bezahlbaren Wohnraum bietet und die sozialen, ökologischen und ökonomischen Anforderungen in ein Gleichgewicht bringt. Bei Heidelbergs größter ehemaliger US-Fläche, dem Patrick-Henry-Village, ist der Startschuss zur Entwicklung erfolgt. Die ersten Wohneinheiten realisiert die aktuelle Eigentümerin, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Laut des dynamischen Masterplans PHV entsteht auf dem rund 100 Hektar großen Areal ein Zukunftsquartier mit Platz für 10.000 Menschen und 5.000Arbeitsplätze. tir 1.500 neue Wohnungen entstehen in der Südstadt 5.000 Arbeitsplätze in PHV erwartet 1 2 3 1 Moderner Passivhaus-Bau: Das neue Haus der Jugend (Foto Rothe) 2 Klettern, toben, spielen im ANDEREN PARK (Foto Dittmer) 3 Der neue Karlstorbahnhof am Marlene-Dietrich-Platz (Foto Pohl) 4 Bürgerinnen und Bürger können im Mai den Rohbau des Konferenzzentrums besichtigen. (Foto Buck) 5 Dank großzügiger Spende kann die Stadthalle saniert werden. (Foto Buck) 6 1.193 Bäume strecken ihre Wurzeln in der Bahnstadt aus. (Foto Buck) März Eröffnung des neuen Hauses der Jugend Juni Großes Sommerfest Haus der Jugend Mai Eröffnung des Zentrums für transatlantische Beziehungen in der Südstadt Mark Twain Center Genera in der A Hö Gy Heidelberger Energiegenossenschaft feiert auf dem hip Spatenstich für Modell- Bauprojekt e+KUBATOR Eröffnung des neuen Parks und Spielplatzes in der Südstadt Mai DER ANDERE PARK Richtfest im neuen Konferenzzentrum Mai Heidelberg Congress Center Meilen
stadtblatt / 21. Dezember 2022 7 JAHRESRÜCKBLICK 2022 Orte der Begegnung 2022 schreiten mehrere Großprojekte entscheidend voran Heidelberg hat auch 2022 mit verschiedenen Großbauprojekten seine Zukunftsfähigkeit als Wissenschaftsstadt weiter gefestigt und mehrmals bewiesen. Europaplatz – Verbindung zwischen Innenstadt und Bahnstadt Der südlich des Hauptbahnhofs gelegene, 8.800 Quadratmeter große Europaplatz wird der neue Dreh- und Angelpunkt Heidelbergs. Er verbindet die Bahnstadt mit der Heidelberger Innenstadt sowie den Hauptbahnhof mit dem Konferenzzentrum. Rund um den zweitgrößten Platz Heidelbergs entsteht ein bunter Mix aus Wohnen und Arbeiten, Geschäften und Gastronomie. Im jungen Passivhaus-Stadtteil Bahnstadt gelegen,werden auch diese nach dem strengen Energieeffizienz-Standard „Passivhaus“ errichtet.Die Stadt hat imOktober 2022 die Arbeiten an der Platzfläche selbst begonnen. Ende 2023 soll der Platz fertiggestellt werden. Konferenzzentrum – neues Wahrzeichen für die Bahnstadt Zum Ende der Rohbauarbeiten lädt im Mai die GGH-Tochter BSG zum Richtfest mit allen Projektpartnern in das moderne Konferenzzentrum Heidelberg Congress Center ein. Das zukünftige Gebäude verfügt über ein flexibles Raumkonzept auf drei Ebenen, zu dem neben dem Großen Saal ein weiterer Saal und zehn Tagungs- und Konferenzräume mit insgesamt rund 3.800 Sitzplätzen gehören. Alle Räume werden mit modernster Kommunikationstechnik ausgestattet. Ein komplett eingerichtetes Studio ermöglicht Videoproduktionen sowie das Streaming von Tagungen und Kongressen. Stadthalle – großzügige Spende Der Heidelberger Unternehmer Wolfgang Marguerre weitet im Mai seine großzügige Unterstützung für die Sanierung der Stadthalle nochmals erheblich aus. Gemeinsam mit seiner Familie erhöht er seine Spenden um 10,9 Millionen Euro. Er stellt damit 43,8 Millionen Euro zur Verfügung und deckt somit auch nach den jüngsten Kostensteigerungen weiterhin in vollem Umfang die gesamten Kosten der Sanierung. Zugleich gehen die Bauarbeiten voran: Der Erd- und Spezialtiefbau ist abgeschlossen, so dass die Rohbauarbeiten an der Technikzentrale erfolgen können, die Gewerke im Innern des Gebäudes laufen bereits. Internationale Bauausstellung (IBA) Die IBA feiert vonApril bis Juli ihr großes Finale nach zehn Jahren. Das Interesse an der Abschlusspräsentation ist groß: Mehr als 7.000 Menschen besuchen die Ausstellung im neuen Karlstorbahnhof. An den über 50 Veranstaltungen des Begleitprogramms nehmen rund 4.500 Interessierte teil. Von der IBA bleiben viele neue Impulse für die Stadtentwicklung. Einige der 23 Projekte sind bereits fertiggestellt, andere wie der Energie- und Zukunftsspeicher und PHVision sind in der Entstehung. chb/ls 4 5 6 10 Jahre Bahnstadt Vor zehn Jahren sind die ersten Bewohnerinnen und Bewohner in die Bahnstadt gezogen. Heute wohnen rund 5.800 Menschen in der Bahnstadt, darunter zahlreiche Familien und Studierende. Die Bahnstadt ist DER Wohnungslieferant für Heidelberg: Die Hälfte aller Heidelberger Neubauten entsteht 2022 in der Bahnstadt. Mittlerweile lebt jeder zweite Neubürger hier. www.youtube.com/ StadtHeidelberg Juni alsanierung der Schule Altstadt abgeschlossen ölderlinymnasium Turnzentrum Karlstorbahnhof Abschlussfest der IBA am Energie- und Zukunfts- speicher im Pfaffengrund Juli Energiespeicher Einweihung des neuen Feuerwehrhauses in Ziegelhausen September Neuer Verbindungssteg zwischen Bahnstadt und Südeingang des Hauptbahnhofs Dezember Feuerwehrhaus Europaplatz Oktober Eröffnung des neuen Standorts in der Südstadt Juli Richtfest für neue Sporthalle in Kirchheim nsteine
stadtblatt / 21.Dezember 2022 8 JAHRESRÜCKBLICK 2022 Klimaneutralität bis 2040 Als Modellstadt für Klimaneutralität setzt Heidelberg auf Sonnenstrom D ie Stadt Heidelberg übernimmt eine Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz. Die Stadtverwaltung arbeitet mit Hochdruck dem Ziel entgegen, bis 2040 gesamtstädtisch klimaneutral zu werden. Im Bereich der Stadtverwaltung soll die Klimaneutralität bereits im Jahr 2030 erreicht werden. Geförderter Solarstrom vom Balkon Heidelberg setzt auf Solarstrom. Das Umweltamt fördert seit dem 1. September Balkonmodule. Seitdem wurden über 860 Anträge gestellt. Die Anlagen lassen sich auf Balkonen oder Terrassen anbringen. Bürgerinnen und Bürger können ihren eigenen Solarstrom erzeugen, der direkt über die Steckdose in den Stromkreislauf eingespeist wird. Die Stadt übernimmt 50 Prozent der Kosten bis maximal 750 Euro. Informationen unter www.heidelberg.de/ klimageld. Solaranlage Tiergartenbad Eine neue Photovoltaikanlage auf den Gebäudedächern des Tiergartenbads sorgt seit Juli in Kombination mit zwei Wärmepumpen auch an kalten Tagen für warmes Wasser in den Schwimmbecken. Sie deckt soweit wie möglich auch den weiteren Strombedarf im Bad ab. Die Beckentemperaturen werden durch die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaikanlage auf mindestens 24 Grad erhöht. Perspektivisch ist es damit ab 2023 möglich, die Badesaison früher einzuläuten und auszudehnen. Energie- und Zukunftsspeicher Im Juli wird am neuen Energie- und Zukunftsspeicher das Finale der Internationalen Bauaustellung (IBA) gefeiert. Der blaue Turm speichert Energie als Wärme und verteilt sie, wenn sie gebraucht wird. So leistet er auch jetzt schon einen wichtigen Beitrag zu einer flexibleren und grüneren Wärmeversorgung in Heidelberg. Modellstadt für Klimaneutralität Im April ernennt die Europäische Union Heidelberg als eine von 112 europäischen Städten zur Modellstadt für Klimaneutralität. Das Ziel: 112 Kommunen sollen bis 2030 klimaneutral werden und ihre Erfahrungen an andere Städte und Gemeinden weitergeben. „Ich freue mich sehr, dass die EU Kommission Heidelberg zur Modellstadt für Klimaneutralität ernannt hat. Das gibt uns viel Rückenwind auf unserem Weg zur Klimaneutralität. Wir bauen auf einer guten Grundlage auf: Heidelberg hat sich über Jahrzehnte hinweg mit vielen Netzwerk-Partnern einen Ruf als Umwelt-Hauptstadt erarbeitet und war vor 30 Jahren die erste deutsche Großstadt mit einem Kommunalen Klimaschutzkonzept. Nun gilt es, weiter an der Umsetzung des ambitionierten Ziels zu arbeiten“, so Oberbürgermeister Prof.Dr. Eckart Würzner. rr Wie eine Thermoskanne speichert der Energiespeicher verfügbare oder überschüssige Energie als Wärme und verteilt sie, wenn sie gebraucht wird. (Foto Stadtwerke) Bäume, Bäume, Bäume Mehr als 5.000 neue Bäume für Heidelberg D urch lange Hitze- und Trockenperioden, bedingt durch den Klimawandel, sterben immer mehr Bäume ab und werden anfälliger für Krankheiten, auch in Heidelberg. Um das Mikroklima in den Stadtteilen zu verbessern und innerstädtisch Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu bieten, setzen das Umwelt- sowie das Landschafts- und Forstamt im ganzen Stadtgebiet neue Bäume ein. So werden Anfang 2022 im Pfaffengrund rund 300 junge Bäume eingepflanzt. In der Bahnstadt wird ein weiterer Grünstreifen mit über 70 Bäumen fertiggestellt. An vielen Orten gibt es junge Bäume als Ersatz für abgestorbene oder kranke Bäume, beispielsweise fünf Stück entlang der Neuenheimer Landstraße. Neben dem „Lückenfüllen“ entsiegelt und begrünt die Stadt Plätze. Seit Anfang Dezember gibt es zum Beispiel auf dem Marlene-Dietrich-Platz 14 neue Bäume. Gepflanzt werden ältere, große Bäume, sodass der Platz in der Südstadt bereits kurzfristig mehr Schatten,eine höhere Aufenthaltsqualität und eine bessere Klimabilanz bekommt. Die Stadt Heidelberg setzt sich zudem für mehr Grün auf privaten Grundstücken ein. Bei zwei Aktionen vergibt das Umweltamt insgesamt 1.650 Obstbäume an Bürgerinnen und Bürger. Die Stadt pflanzt auch im Wald im großen Stil.Dank einer 13.000 Euro-Spende der Manfred Lautenschläger–Stiftung und der Hilfe durch den „Rotaract Club Heidelberg“ wird beispielsweise im November eine etwa zwei Fußballfelder große Kahlfläche im Stadtwald mit rund 3.000 Bäumen aufgeforstet. rr 1.650 Gratis-Obstbäume gibt die Stadt 2022 an Bürgerinnen und Bürger aus. (Foto Dittmer) Was ist gute Klimapolitik? Die BNE-Teams setzen sich an ihren Schulen für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und damit für eine lebenswerte Zukunft ein. Die Stadt Heidelberg unterstützt sie dabei und prämiert die Aktivitäten. Bei der Prämierung der BNE-Teams im Juni 2022 geben Schülerinnen und Schüler Botschaften dazu ab, was für sie eine gute Klimapolitik bedeutet. www.youtube.com/ StadtHeidelberg
stadtblatt / 21. Dezember 2022 9 Mehr Tempo bei der Mobilitätswende Weniger Autos in der Stadt nützen Klima und Verkehrssicherheit D as Ziel der Stadt: weniger Autos, dafür mehr Mobilität zu Fuß, mit dem Fahrrad,mit Bus oder Bahn. Gratis-Samstage im Frühjahr An vier Samstagen im Frühjahr können die Menschen im gesamten Stadtgebiet Busse und Straßenbahnen kostenlos nutzen. Verglichen mit dem „normalen“ Samstag davor (19.März) erhöhen sich die Fahrgastzahlen in Heidelberg im Schnitt um etwa 15 Prozent. Bezuschusste Jahrestickets Hohe Nachfrage auch bei den bezuschussten VRN-Jahrestickets für Schülerinnen/Schüler, Inhaber des HD Pass/HD Pass+ und Seniorinnen/Senioren: Seit dem Start im September sind rund 18.300 Abos verkauft worden – davon sind knapp 7.000 VRN-Abos neu. Bei rund 11.300 „Wiedereinsteigern“ entspricht das einer Steigerung der Kundenzahl bei der rnv von rund 60 Prozent (Stand 1. Dezember 2022). Wer sich das Ticket im September gekauft hat, kann ein Jahr lang für einen Eigenanteil von drei Euro im Monat oder, bei der Karte ab 60, einem Eigenanteil von rund 365 Euro im Jahr mit Bus und Bahn fahren. Ausbau von Radwegen, mehr Radabstellplätze Die Stadt baut das Radwegenetz aus – innerorts und auf Feldwegen. Letztere nutzen viele Pendlerinnen und Pendler auf zwei Rädern aus dem Umland. Frisch saniert und verbreitert ist seit November ein Teil der Alten Speyerer Straße. Neun weitere wichtige Achsen werden folgen. Positive Erstbilanz zum Radverkehrsversuch auf der B 37: Es sind auf dem breiteren, sicheren Radweg jetzt viel mehr Radfahrende unterwegs.Das ganze Jahr über installiert die Stadt rund 400 zusätzliche Radabstellplätze im Stadtgebiet. Klimafreundlich zur Arbeit Mit Hilfe des städtischen Förderprogramms „Betriebliches Mobilitätsmanagement“ sollen möglichst viele Beschäftigte umweltfreundlich zwischen Arbeitsstelle und Wohnort pendeln. Das Programm hilft mit passgenauen Lösungen beim Umstieg auf den ÖPNV oder das Rad,mehr Angebote für Home-Office sowie ein nachhaltiges Fuhrparkmanagement. Sieben Firmen und drei Schulen werden beraten und bekommen im Oktober ihre Zertifikate. Wasserstoff-Betriebshof Spatenstich im Oktober für den Verkehr der Zukunft: Im Wieblinger Weg entsteht ein Wasserstoff-Busbetriebshof der rnv, an dem auch privat getankt werden darf. Bis Ende 2024 sollen 27 Gelenkbusse,die mit Strom und grünem Wasserstoff betrieben werden, durch Heidelberg rollen und alte Dieselfahrzeuge ersetzen. cca JAHRESRÜCKBLICK 2022 #damitsfürallereicht Stadt, Stadtwerke und KliBA rufen zum Energiesparen auf Aufgrund des Ukraine-Kriegs und der Energie-Krise müssen Energie gespart und die deutschen Gasspeicher gefüllt werden. Stadt, Stadtwerke und KliBa starten deshalb schon Mitte September mit einer breiten Kampagne,um die Bürgerschaft zum Mitmachen zu Motivieren.Auf Plakaten stehen in lockerem Ton einfache Tipps: „Leonie liebt LED-Lampen. Lässig Leonie!“ oder „Doro dreht die Heizung runter. Danke Doro!“. Laut ersten Auswertungen der Stadtwerke fruchten die Appelle: In den Herbstmonaten geht der Verbrauch im Vorjahresvergleich deutlich zurück, im November sogar um rund 36 Prozent. Gleichzeitig erreichen die deutschen Gasspeicher 100 Prozent Füllstand – Heidelberg hat dazu seinen Teil beigetragen. www.heidelberg.de/energie Die Plakate prägen im Herbst das Stadtbild (Grafik Stadtwerke Heidelberg) zweitniedrigste Autodichte in Deutschland 400 Neue Radabstellplätze geschaffen 18.300 Bezuschusste Jahrestickets verkauft 40% Nutzen hauptsächlich das Rad in der Stadt Im August startet die Kampagne #hd4mobility. Die Stadt bezuschusst Jahrestickets, um Familien, Geringerverdienende und Ältere zu entlasten. (Foto Dittmer) Heidelberg fördert den Wechsel zu klimafreundlicher Mobilität Wer sein in Heidelberg zugelassenes Auto abmeldet oder verkauft, dem gibt die Stadt zum Kauf eines Rhein-Neckar-Tickets einen Zuschuss von 100 Prozent. Alternativ zahlt sie auch eine Prämie von 500 Euro, wenn diese zum Kauf eines Lastenrads oder -anhängers, eines Fahrrads oder Pedelecs, eines Elektro-Rollers oder -Motorrads verwendet wird. www.heidelberg.de/ umweltfreundlichmobil
stadtblatt / 21. Dezember 2022 10 Stadt und engagierte Bürgerschaft schaffen Chancen Endlich wieder zusammen sein! Das genießen viele Heidelberger Kinder, Jugendliche, Familien und ältere Menschen 2022. Kindergärten und Schulen kehren zurück in den Präsenzbetrieb, im Sommer bricht das Ferienpass-Angebot alle Rekorde: Nie zuvor wurden so viele Ferienpässe verkauft, mehr als 1.600 sind es bis Ferienende. Vom kostenlosen Schwimmbad-Eintritt profitieren dieses Jahr auch die Eltern. Investitionen in Bildung In die Erweiterung und die Sanierung von Kitas und Schulen werden Millionenbeträge investiert, die Generalsanierung des Hölderlin-Gymnasiums kommt zumAbschluss und mit dem Wettbewerb zum Schulcampus Mittewird bereits Zukunftsgeschichte geschrieben. Wer nach der Schule eineAusbildung machen möchte, hat gute Chancen: Die Zahl der Ausbildungsplätze ist dieses Jahr auf 1.036 gestiegen. Mehr Räume für Jugendliche Das neue Haus der Jugend wird nach dreijähriger Bauzeit in der Südstadt wiedereröffnet und mit einem großen Sommerfest gebührend gefeiert. Hier und an vielen anderen Orten sollen Jugendliche mehr Freiraum bekommen,um sich zu entfalten.Dafür kämpfen in diesem Jahr auch ein engagierter Jugendgemeinderat und viele andere Jugendgruppierungen wie der Youth Think Tank mit Erfolg. Mit dem Büro Junges Heidelberg wird im Frühjahr 2022 eine zentrale Anlaufstelle für junge Menschen und Themen in der Stadt eingerichtet, mit Hey Heidelberg (heyheidelberg.de) gibt’s eine neue Beteiligungs-Plattform. Junge Feierkultur Mit dem Feierbad und dem re:setFestival stellen Jugendliche gleich zwei Formate zum Feiern und Kennenlernen auf die Beine. Für mehr junge Feierkultur gibt der Gemeinderat im November zusätzlich ein Budget von 300.000 Euro frei, die Nachtbürgermeister erarbeiten gemeinsam mit Jugendlichen und weiteren Partnern ein Konzept, das Vielfalt in der Jugend- und Feierkultur verspricht. Engagierte Stadtgesellschaft Im Oktober werden 27 Aktive mit der Ehrenamtsmedaille ausgezeichnet. Albertus Bujard erhält für sein soziales und demokratisches Engagement im Juli die Bürgermedaille. Die Kinderbeauftragten sind seit 25 Jahren im Einsatz für die Jüngsten. Teilhabe ermöglichen Die Seniorenzentren feiern im Juli 30-jähriges Bestehen. Sie unterstützen ältere Menschen dabei, möglichst lange am gesellschaftlichen Leben teilhaben und selbstständig leben zu können.Dabei hilft auch der barrierefreie Ausbau der Wohnung. Die Stadt gibt hier finanzielle Hilfe. Auch BiBeZ feiert im Oktober sein 30. Jubiläum. Der Verein berät Behinderte und chronisch Erkrankte. eu JAHRESRÜCKBLICK 2022 Endlich wieder Kultur genießen Nach Corona-Pause können viele Festivals und Veranstaltungen wieder stattfinden N ach langen Monaten, in denen das kulturelle Leben aufgrund von Corona-Einschränkungen kaum noch stattfinden konnte, gibt es 2022 endlich wieder ein breites Angebot. Der Heidelberger Frühling feiert sein 25-jähriges Bestehen unter dem Motto „FESTspiel“. Mit dem Begleitprogramm „re:start“ zieht der Frühling in alle Stadtteile, um bei freiem Eintritt mit der ganzen Stadt zu feiern. ImAugust heißt es wieder „Sommer am Fluss“. Für ein Wochenende wird die B37 teilweise gesperrt und zwischen Alter Brücke und Neckarlauer zur Flaniermeile. „Was ist Widerstand und wo muss er geleistet werden?“: Mit dieser Frage befasst sich das Theater und Orchester Heidelberg während „Remmidemmi – das Widerstandsfestival“. Auch der Heidelberger Herbst lockt wieder mit Live-Musik, Kulturangeboten, Märkten und kulinarischen Köstlichkeiten in die Altstadt. sba Der Heidelberger Herbst: Nach zwei Jahren Pause herrscht im September wieder beste Stimmung in den Gassen und auf den Plätzen der Altstadt. (Foto Schwerdt) 1 2 3 1 Partys von und für Jugendliche: Das Feierbad (Foto Heidelberg Marketing) 2 Sabine und Kirsten Haferkorn haben ihr Bad mit städtischer Förderung barrierefrei umgebaut. (Foto Rothe) 3 Fit bleiben bis ins Alter: Die Seniorenzentren bieten auch Bewegungs- förderung. (Foto Dorn) Altstadtgassen werden bunter Echte Hingucker und beliebte Fotomotive: Über Monate schmücken bunte Lampions die Neugasse in der Altstadt und machen die Seitengasse der Hauptstraße zum attraktiven Schnappschuss für Einheimische und Touristen. Nach einem Straßenfest mit Händlern, Gastronomen und Dienstleistern im Juni lässt die Wirtschaftsförderung die Lampions zur Freude vieler Menschen hängen. Im August kommt ein rund 24 Meter hohes Wandgemälde in der Plöck von Künstler Matthias Mross in Kooperation mit Pascal Baumgärtner vomMetropolink Festival hinzu.Beide Projekte sollen zur Stärkung der Seitengassen beitragen. Dazu gehört auch der stadtweite Gutschein DankeSchein, der in mehr als 165 Annahmestellen eingelöst werden kann. www.vielmehr.heidelberg.de Gemeinsam für eine lebenswerte Stadt
stadtblatt / 21. Dezember 2022 11 Heidelberg bekennt Farbe Stadt zeigt Solidarität mit der Ukraine und setzt sich gegen Ausgrenzung ein Heidelberg stellt sich mit Beginn des russischen Angriffskriegs imFebruar als Stadtgesellschaft solidarisch an die Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer. Dem Aufruf von Oberbürgermeister Würzner, den Geflüchteten Unterstützung und ein Zuhause zu geben, folgen hunderte Heidelbergerinnen und Heidelberger. Viele stellen privaten Wohnraum zur Verfügung, unterstützen mit Spenden, engagieren sich ehrenamtlich. Die Stadt eröffnet eine Koordinationsstelle als ersten Anlaufpunkt in der Rudolf-Diesel-Straße, später eine Begegnungsstätte in der Südstadt als sozialen Treffpunkt und Rückzugsraum. Spielgruppen für Kinder werden eingerichtet, Beratung, Sprach- und Freizeitkurse angeboten. Die Berufsfeuerwehr spendet ein Drehleiterfahrzeug für Odessa, der Rotary-Club 30.000 Euro für die Sportausstattung für ukrainische Kinder und Jugendliche an den Heidelberger Schulen. Als ab August der Zugang von Geflüchteten stark ansteigt, reagiert Heidelberg schnell: Um nicht wie andere Städte Sporthallen notbelegen zu müssen,werden provisorisch Gebäude ertüchtigt und mehr als 500 neue Wohnplätze geschaffen. Gegen Rassismus und Demokratiefeindlichkeit Farbe bekennt Heidelberg auch beim Einsatz für Menschenrechte. Von Heidelberg aus wird ein neues Kompetenznetz der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) koordiniert. Städte und Gemeinden lernen hier von anderen wie man auf lokaler Ebene Rassismus, Hassrede und Demokratiefeindlichkeit begegnen kann. Gegen Queerfeindlichkeit Zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie am 17.Mai zeigt Heidelberg im Großformat Flagge: Erstmals erleuchtet das Heidelberger Schloss in Regenbogenfarben und setzt ein deutliches Zeichen für die Anerkennung und Unterstützung von Menschen, die von der heterosexuellen Norm abweichen. Als es zu queerfeindlichen Vorfällen kommt,stellt sich die Stadt als Mitglied des International RainbowCities Netzwerk solidarisch an die Seite queerer Menschen und verstärkt die Präventionsarbeit. eu Die Anteilnahme für die Menschen aus der Ukraine ist auch in Heidelberg groß. Viele spenden oder stellen Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung (Foto Rothe) Stadtweite Trauer Gewalttat an der Uni im Januar Glocken ertönen am 31. Januar über der Stadt, als die Gäste der Trauerfeier in der Peterskirche undMenschen in ganz Heidelberg innehalten. Gemeinsam gedenken sie der Opfer der Gewalttat vom 24. Januar 2022, bei der ein 18-jähriger Student in einem Hörsaal der Universität eine 23-jährige Studentin erschossen, drei Studierende verletzt und sich anschließend selbst getötet hatte. Über 400 Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz. In der Peterskirche nehmen zahlreiche Studierende sowie Vertreterinnen und Vertreter von Universität, Landesregierung, Kirchen und Stadt Abschied von der jungen Frau. Tief bewegt legen Dutzende von Studierenden weiße Rosen nieder. „Wir stehen zusammen,wir bleiben weltoffen. Wir sind gestützt und nicht allein. Nicht in der Stadt und nicht in der Welt“, unterstreicht Universitätsrektor Prof.Dr. Eitel. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner drückt den Angehörigen der jungen Frau sein Mitgefühl aus. „Universität und Stadt sind bei uns in Heidelberg auf das Engste und untrennbar verwoben.Das eine ist ohne das andere nicht denkbar. Wir alle stehen zusammen, ganz Heidelberg steht an Ihrer Seite“, betont er. Starker Standort für Wirtschaft und Wissenschaft Betriebe ziehen in hip und Handwerkerhof, „Science in the City“ weckt Lust auf Forschung W irtschaft und Wissenschaft werden 2022 weiter gestärkt: Arbeitsplätze für 117.500 Erwerbstätige stehen in der Stadt zur Verfügung. Bei der Vermittlung von Auszubildenden und der Zahl der Ausbildungsstellen belegt Heidelberg landesweit Spitzenplätze. Der Heidelberg Innovation Park (hip) an der Speyerer Straße wächst weiter: Auf dem Areal arbeiten bereits rund 440 Beschäftigte von 26 Unternehmen – bis zu 5.000 Arbeitsplätze werden entstehen. Anfang Mai wird im Gewerbegebiet „Im Bieth“ der Spatenstich für den neuen Handwerkerhof gefeiert: Auf einer Gesamtfläche von mehr als 6.500 Quadratmetern können sich bis zu fünf Betriebe ansiedeln. Dass Heidelberg ein ausgezeichneter Ort ist, um ein Start-up ins Leben zu rufen, zeigt im Oktober die Auszeichnung als gründungsfreundlichste Kommune Baden-Württembergs. Heidelberg steht zum dritten Mal im Finale. Die Wissenschaft erhält bei „Science in the City“ die Gelegenheit, sich einem breiten Publikum zu präsentieren: Leere Geschäftsräume nutzen im Februar das DKFZ und im Juli das ARIES Labor der Universität,umLust aufWissenschaft zuwecken.Für ihre Verdienste um dieWissenschaft ehrt die Stadt Prof. Dr. Edith Heard, Generaldirektorin des European Molecular Biology Laboratorys (EMBL) mit der Richard-Benz-Medaille. Spatenstich für den Handwerkerhof: Das Gelände in Kirchheim wird Platz für bis zu fünf Betriebe bieten. (Foto Dittmer) EMBL-Direktion Prof. Dr. Edith Heard erhält die Benz-Medaille (Foto Dittmer) JAHRESRÜCKBLICK 2022
stadtblatt / 21. Dezember 2022 12 JAHRESRÜCKBLICK 2022 Was 2023 in Heidelberg wichtig wird Eine kleine Auswahl zum Vormerken Im Jahr 2023 hat die Stadt vieles vor, was Heidelberg voranbringt und auf das man sich freuen kann. Eine Auswahl. › Jahresauftakt am 15. Januar: Am und imHaus amHarbigweg stellen Heidelberger Vereine von 11.30 bis 16 Uhr ihre Angebote vor. › Digitales Bürgerportal: Anfang 2023 sollen viele digitale Angebote der Stadt in einemPortal gebündelt werden. Klima- und Umweltschutz › Die Fernwärme wird auch 2023 weiter klimafreundlich ausgebaut. › Der Energiespeicher der Stadtwerke öffnet voraussichtlich im Sommer. › Speisen und Getränke „to go“ müssen künftig auch im Mehrwegbehälter angeboten werden. Betreuung und Bildung › Kita-Ausbau: Der Anbau der Kita Furtwängler Straße kann im Frühjahr bezogen werden. › Schulsanierungen finden an der Carl-Bosch-Schule, der Wilckens- und der Marie-Marcks-Schule statt. Das Kurfürst-Friedrich-Gymnasium bekommt neue Fenster. Die Geschwister-Scholl-Schule erhält eine neue Sporthalle. › Digitale Schule: 2023 wird die Digitalisierung des HelmholtzGymnasiums, der MönchhofGrundschule und der JohannesKepler-Realschule abgeschlossen. Stadtentwicklung › Europaplatz: Das neue Stadtentree südlich des Hauptbahnhofs wird 2023 in großen Teilen fertiggestellt. › Das Heidelberg Congress Center in der Bahnstadt soll imHerbst fertiggestellt werden. › Mitte des Jahres sollen die Rohbauarbeiten in der Stadthalle abgeschlossen sein. › In der Südstadt entsteht ein zweites Kultur- und Kreativwirtschaftszentrum. › Neuer Wohnraum entsteht auf den ehemaligen Campbell Baracks, sowie inder Bahnstadt amEuropaplatz (105 Wohnungen) und im Kopernikusquartier (206). Auf dem Hospital-Gelände werden die erstenWohnungen gebaut. Die GGH Heidelberg baut hier 240 geförderteWohnungen sowie das Quartiersparkhaus. Mobilität › Radwege: Der provisorische Radweg entlang der B 37 soll dauerhaft Radweg werden.Die Steubenstraße und Schützenstraße werden Fahrradstraßen. › Verkehrsberuhigte Bereiche entstehen in der Achim-von-ArnimStraße, Maaßstraße, Obere Rödt und der Kleingemünder Straße. › Baumaßnahmen starten in der Eppelheimer Straße, an der Montpellierbrücke und in der Dossenheimer Landstraße. Kultur › Mehr junge Feierkultur: 300.000 Euro hat der Gemeinderat dafür bereitgestellt. › Die Literaturtage erhalten mit der künstlerischen Leiterin Jagoda Marinić neue Impulse. › Das Kurpfälzische Museum zeigt ab März Plakatkunst: „La Bohème – Toulouse-Lautrec und die Meister vomMontmartre“. › Eine Ausstellung über die Erfahrungen von Menschen in der Corona-Pandemie ist ab April im Mark Twain Center zu sehen. red M ehr Stadtleben unter www.heidelberg.de 2018 auf der Bühne, 2023 künstlerische Leitung: Die Heidelberger Schriftstellerin und Journalistin Jagoda Marinić bei den Literaturtagen (Foto Taake) Weitere acht Jahre Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner wird im zweiten Wahlgang wieder- gewählt P rof. Dr. Eckart Würzner bleibt für weitere acht Jahre Heidelbergs Oberbürgermeister. Der Amtsinhaber kommt im zweiten Wahlgang der OB-Wahl am Sonntag, 27.November, auf 54 Prozent und holt damit die meisten Stimmen (25.487). Prof. Würzner kann damit in seine dritte Amtszeit starten – er steht seit 2006 an der Stadtspitze. ImerstenWahlgang am20.November hatte keiner der neun Kandidierenden die geforderte absolute Mehrheit erreicht. Beim zweiten Wahlgang. kommt Theresia Bauer mit 42,4 Prozent (20.010 Stimmen) auf Platz zwei, Björn Leuzinger mit 3,3 Prozent (1.562 Stimmen) auf Platz drei.Weitere Kandidierende waren im zweiten Wahlgang nicht mehr angetreten. Die Wahlbeteiligung im ersten Wahlgang lag bei 51,3 Prozent. Im zweiten nehmen 44,2 Prozent der Bürgerinnen und Bürger ihr Wahlrecht in Anspruch. red Prof. Dr. Eckart Würzner freut sich gemeinsam mit seiner Frau Janine bei der Wahlpräsentation im Großen Rathaussaal über das Ergebnis. (Foto Dittmer) Impressum Herausgeberin Stadt Heidelberg, Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Marktplatz 10, 69045 Heidelberg 06221 58-12000 oeffentlichkeitsarbeit@ heidelberg.de Amtsleitung Achim Fischer (af) Redaktion Hannah Lena Puschnig (hlp), Sascha Balduf (sba), Christian Beister (chb), Christiane Calis (cca), Christina Euler (eu), Timm Herre (tir), Claudia Kehrl (ck), Julian Klose (jkl), Eberhard Neudert-Becker (neu), Rebecca Rein (rr), Laura Schleicher (ls), Carina Troll (cat) www.heidelberg.de
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