stadtblatt / 21.Dezember 2022 8 JAHRESRÜCKBLICK 2022 Klimaneutralität bis 2040 Als Modellstadt für Klimaneutralität setzt Heidelberg auf Sonnenstrom D ie Stadt Heidelberg übernimmt eine Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz. Die Stadtverwaltung arbeitet mit Hochdruck dem Ziel entgegen, bis 2040 gesamtstädtisch klimaneutral zu werden. Im Bereich der Stadtverwaltung soll die Klimaneutralität bereits im Jahr 2030 erreicht werden. Geförderter Solarstrom vom Balkon Heidelberg setzt auf Solarstrom. Das Umweltamt fördert seit dem 1. September Balkonmodule. Seitdem wurden über 860 Anträge gestellt. Die Anlagen lassen sich auf Balkonen oder Terrassen anbringen. Bürgerinnen und Bürger können ihren eigenen Solarstrom erzeugen, der direkt über die Steckdose in den Stromkreislauf eingespeist wird. Die Stadt übernimmt 50 Prozent der Kosten bis maximal 750 Euro. Informationen unter www.heidelberg.de/ klimageld. Solaranlage Tiergartenbad Eine neue Photovoltaikanlage auf den Gebäudedächern des Tiergartenbads sorgt seit Juli in Kombination mit zwei Wärmepumpen auch an kalten Tagen für warmes Wasser in den Schwimmbecken. Sie deckt soweit wie möglich auch den weiteren Strombedarf im Bad ab. Die Beckentemperaturen werden durch die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaikanlage auf mindestens 24 Grad erhöht. Perspektivisch ist es damit ab 2023 möglich, die Badesaison früher einzuläuten und auszudehnen. Energie- und Zukunftsspeicher Im Juli wird am neuen Energie- und Zukunftsspeicher das Finale der Internationalen Bauaustellung (IBA) gefeiert. Der blaue Turm speichert Energie als Wärme und verteilt sie, wenn sie gebraucht wird. So leistet er auch jetzt schon einen wichtigen Beitrag zu einer flexibleren und grüneren Wärmeversorgung in Heidelberg. Modellstadt für Klimaneutralität Im April ernennt die Europäische Union Heidelberg als eine von 112 europäischen Städten zur Modellstadt für Klimaneutralität. Das Ziel: 112 Kommunen sollen bis 2030 klimaneutral werden und ihre Erfahrungen an andere Städte und Gemeinden weitergeben. „Ich freue mich sehr, dass die EU Kommission Heidelberg zur Modellstadt für Klimaneutralität ernannt hat. Das gibt uns viel Rückenwind auf unserem Weg zur Klimaneutralität. Wir bauen auf einer guten Grundlage auf: Heidelberg hat sich über Jahrzehnte hinweg mit vielen Netzwerk-Partnern einen Ruf als Umwelt-Hauptstadt erarbeitet und war vor 30 Jahren die erste deutsche Großstadt mit einem Kommunalen Klimaschutzkonzept. Nun gilt es, weiter an der Umsetzung des ambitionierten Ziels zu arbeiten“, so Oberbürgermeister Prof.Dr. Eckart Würzner. rr Wie eine Thermoskanne speichert der Energiespeicher verfügbare oder überschüssige Energie als Wärme und verteilt sie, wenn sie gebraucht wird. (Foto Stadtwerke) Bäume, Bäume, Bäume Mehr als 5.000 neue Bäume für Heidelberg D urch lange Hitze- und Trockenperioden, bedingt durch den Klimawandel, sterben immer mehr Bäume ab und werden anfälliger für Krankheiten, auch in Heidelberg. Um das Mikroklima in den Stadtteilen zu verbessern und innerstädtisch Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu bieten, setzen das Umwelt- sowie das Landschafts- und Forstamt im ganzen Stadtgebiet neue Bäume ein. So werden Anfang 2022 im Pfaffengrund rund 300 junge Bäume eingepflanzt. In der Bahnstadt wird ein weiterer Grünstreifen mit über 70 Bäumen fertiggestellt. An vielen Orten gibt es junge Bäume als Ersatz für abgestorbene oder kranke Bäume, beispielsweise fünf Stück entlang der Neuenheimer Landstraße. Neben dem „Lückenfüllen“ entsiegelt und begrünt die Stadt Plätze. Seit Anfang Dezember gibt es zum Beispiel auf dem Marlene-Dietrich-Platz 14 neue Bäume. Gepflanzt werden ältere, große Bäume, sodass der Platz in der Südstadt bereits kurzfristig mehr Schatten,eine höhere Aufenthaltsqualität und eine bessere Klimabilanz bekommt. Die Stadt Heidelberg setzt sich zudem für mehr Grün auf privaten Grundstücken ein. Bei zwei Aktionen vergibt das Umweltamt insgesamt 1.650 Obstbäume an Bürgerinnen und Bürger. Die Stadt pflanzt auch im Wald im großen Stil.Dank einer 13.000 Euro-Spende der Manfred Lautenschläger–Stiftung und der Hilfe durch den „Rotaract Club Heidelberg“ wird beispielsweise im November eine etwa zwei Fußballfelder große Kahlfläche im Stadtwald mit rund 3.000 Bäumen aufgeforstet. rr 1.650 Gratis-Obstbäume gibt die Stadt 2022 an Bürgerinnen und Bürger aus. (Foto Dittmer) Was ist gute Klimapolitik? Die BNE-Teams setzen sich an ihren Schulen für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und damit für eine lebenswerte Zukunft ein. Die Stadt Heidelberg unterstützt sie dabei und prämiert die Aktivitäten. Bei der Prämierung der BNE-Teams im Juni 2022 geben Schülerinnen und Schüler Botschaften dazu ab, was für sie eine gute Klimapolitik bedeutet. www.youtube.com/ StadtHeidelberg
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