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stadtblatt / 21. Dezember 2022 11 Heidelberg bekennt Farbe Stadt zeigt Solidarität mit der Ukraine und setzt sich gegen Ausgrenzung ein Heidelberg stellt sich mit Beginn des russischen Angriffskriegs imFebruar als Stadtgesellschaft solidarisch an die Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer. Dem Aufruf von Oberbürgermeister Würzner, den Geflüchteten Unterstützung und ein Zuhause zu geben, folgen hunderte Heidelbergerinnen und Heidelberger. Viele stellen privaten Wohnraum zur Verfügung, unterstützen mit Spenden, engagieren sich ehrenamtlich. Die Stadt eröffnet eine Koordinationsstelle als ersten Anlaufpunkt in der Rudolf-Diesel-Straße, später eine Begegnungsstätte in der Südstadt als sozialen Treffpunkt und Rückzugsraum. Spielgruppen für Kinder werden eingerichtet, Beratung, Sprach- und Freizeitkurse angeboten. Die Berufsfeuerwehr spendet ein Drehleiterfahrzeug für Odessa, der Rotary-Club 30.000 Euro für die Sportausstattung für ukrainische Kinder und Jugendliche an den Heidelberger Schulen. Als ab August der Zugang von Geflüchteten stark ansteigt, reagiert Heidelberg schnell: Um nicht wie andere Städte Sporthallen notbelegen zu müssen,werden provisorisch Gebäude ertüchtigt und mehr als 500 neue Wohnplätze geschaffen. Gegen Rassismus und Demokratiefeindlichkeit Farbe bekennt Heidelberg auch beim Einsatz für Menschenrechte. Von Heidelberg aus wird ein neues Kompetenznetz der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) koordiniert. Städte und Gemeinden lernen hier von anderen wie man auf lokaler Ebene Rassismus, Hassrede und Demokratiefeindlichkeit begegnen kann. Gegen Queerfeindlichkeit Zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie am 17.Mai zeigt Heidelberg im Großformat Flagge: Erstmals erleuchtet das Heidelberger Schloss in Regenbogenfarben und setzt ein deutliches Zeichen für die Anerkennung und Unterstützung von Menschen, die von der heterosexuellen Norm abweichen. Als es zu queerfeindlichen Vorfällen kommt,stellt sich die Stadt als Mitglied des International RainbowCities Netzwerk solidarisch an die Seite queerer Menschen und verstärkt die Präventionsarbeit. eu Die Anteilnahme für die Menschen aus der Ukraine ist auch in Heidelberg groß. Viele spenden oder stellen Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung (Foto Rothe) Stadtweite Trauer Gewalttat an der Uni im Januar Glocken ertönen am 31. Januar über der Stadt, als die Gäste der Trauerfeier in der Peterskirche undMenschen in ganz Heidelberg innehalten. Gemeinsam gedenken sie der Opfer der Gewalttat vom 24. Januar 2022, bei der ein 18-jähriger Student in einem Hörsaal der Universität eine 23-jährige Studentin erschossen, drei Studierende verletzt und sich anschließend selbst getötet hatte. Über 400 Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz. In der Peterskirche nehmen zahlreiche Studierende sowie Vertreterinnen und Vertreter von Universität, Landesregierung, Kirchen und Stadt Abschied von der jungen Frau. Tief bewegt legen Dutzende von Studierenden weiße Rosen nieder. „Wir stehen zusammen,wir bleiben weltoffen. Wir sind gestützt und nicht allein. Nicht in der Stadt und nicht in der Welt“, unterstreicht Universitätsrektor Prof.Dr. Eitel. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner drückt den Angehörigen der jungen Frau sein Mitgefühl aus. „Universität und Stadt sind bei uns in Heidelberg auf das Engste und untrennbar verwoben.Das eine ist ohne das andere nicht denkbar. Wir alle stehen zusammen, ganz Heidelberg steht an Ihrer Seite“, betont er. Starker Standort für Wirtschaft und Wissenschaft Betriebe ziehen in hip und Handwerkerhof, „Science in the City“ weckt Lust auf Forschung W irtschaft und Wissenschaft werden 2022 weiter gestärkt: Arbeitsplätze für 117.500 Erwerbstätige stehen in der Stadt zur Verfügung. Bei der Vermittlung von Auszubildenden und der Zahl der Ausbildungsstellen belegt Heidelberg landesweit Spitzenplätze. Der Heidelberg Innovation Park (hip) an der Speyerer Straße wächst weiter: Auf dem Areal arbeiten bereits rund 440 Beschäftigte von 26 Unternehmen – bis zu 5.000 Arbeitsplätze werden entstehen. Anfang Mai wird im Gewerbegebiet „Im Bieth“ der Spatenstich für den neuen Handwerkerhof gefeiert: Auf einer Gesamtfläche von mehr als 6.500 Quadratmetern können sich bis zu fünf Betriebe ansiedeln. Dass Heidelberg ein ausgezeichneter Ort ist, um ein Start-up ins Leben zu rufen, zeigt im Oktober die Auszeichnung als gründungsfreundlichste Kommune Baden-Württembergs. Heidelberg steht zum dritten Mal im Finale. Die Wissenschaft erhält bei „Science in the City“ die Gelegenheit, sich einem breiten Publikum zu präsentieren: Leere Geschäftsräume nutzen im Februar das DKFZ und im Juli das ARIES Labor der Universität,umLust aufWissenschaft zuwecken.Für ihre Verdienste um dieWissenschaft ehrt die Stadt Prof. Dr. Edith Heard, Generaldirektorin des European Molecular Biology Laboratorys (EMBL) mit der Richard-Benz-Medaille. Spatenstich für den Handwerkerhof: Das Gelände in Kirchheim wird Platz für bis zu fünf Betriebe bieten. (Foto Dittmer) EMBL-Direktion Prof. Dr. Edith Heard erhält die Benz-Medaille (Foto Dittmer) JAHRESRÜCKBLICK 2022

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