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stadtblatt / 21. Dezember 2022 5 AKTUELLES Haushalt 2022: Stadt kann erneut Schulden abbauen Ende 2022 wird der Schuldenstand um 157 Millionen Euro geringer sein als geplant D ie städtischen Finanzen im Jahr 2022 entwickeln sich deutlich besser als erwartet: Im Ergebnishaushalt – dem laufenden Verwaltungsgeschäft – rechnet die Kämmerei mit einer Verbesserung um rund 70 Millionen Euro gegenüber dem Plan. Damit und mit dem 65,4 Millionen Euro hohen Kassenbestand zum Jahresanfang 2022 stehen ausreichend eigene Mittel zur Finanzierung der Investitionen im Finanzhaushalt zur Verfügung. Die Stadt Heidelberg wird daher 2022 keine Kredite aufnehmen müssen. Der Schuldenstand wird im zweiten Jahr in Folge reduziert.Für Ende 2022 wird ein Schuldenstand von 209,3 Millionen Euro erwartet – rund 157,4 Millionen weniger als ursprünglich geplant.Aufgrund der positiven Entwicklung hat der Gemeinderat einstimmig die Aufhebung der Haushaltssperre beschlossen. Die deutlichen Verbesserungen im Ergebnishaushalt gehen insbesondere auf höhere Einnahmen bei der Gewerbesteuer zurück: Hier werden nach derzeitigem Stand Jahreseinnahmen von mindestens 150 Millionen Euro erwartet – rund 38 Millionen mehr gegenüber dem Plan. Die Stadt wird die positive Entwicklung 2022 nutzen, um die städtische Tochtergesellschaft Stadtwerke Heidelberg finanziell zu stärken. Die kommunalen Stadtwerke stehen bundesweit vor der Herausforderung, Energie zu stark gestiegenen Marktpreisen einkaufen zu müssen. Bisher sind die Stadtwerke Heidelberg gut durch die Krise gekommen. Ihre Kapitalrücklagen sollen daher um 17 Millionen Euro erhöht werden. Damit wird es den Stadtwerken möglich sein, die notwendigen Energiemengen einzukaufen, ohne notwendige Zukunftsinvestitionen zu kürzen. Daneben werden 10 Millionen Euro überplanmäßig zur Stärkung des Treuhandvermögens Bahnstadt sowie zur Verringerung des Gesamtdefizits zur Verfügung gestellt. Die Bereitstellung der Mittel für die Stadtwerke und das Treuhandvermögen Bahnstadt hat der Gemeinderat ebenfalls beschlossen. Die Kämmerei erwartet, dass unter anderem steigende Energiekosten und Inflation, Baupreissteigerungen, hohe Flüchtlingszahlen aufgrund des Ukraine-Kriegs den Doppelhaushalt 2023/24 der Stadt vor große Herausforderungen stellen werden. chb Die Mehrerträge im Haushalt fließen unter anderem in die Kapitalrücklagen der Stadtwerke, um diese für Zukunftsinvestitionen zu stärken. (Foto SWH) Oberbürgermeister Würzner startet in seine dritte Amtszeit Gemeinderat kam am gestrigen Dienstag zur offiziellen Amtsein- führung zusammen Nachdem Prof. Dr. Eckart Würzner am 27. November 2022 als Heidelbergs Oberbürgermeister wiedergewählt wurde, kam am gestrigen Dienstag, 20. Dezember, der Gemeinderat zu seiner offiziellen Amtseinführung zusammen, nach Redaktionsschluss dieser StadtblattAusgabe. Nach einer Ansprache von Sylvia Felder, Regierungspräsidentin des Regierungsbezirks Karlsruhe, erhielt der alte und neue Stadtchef aus den Händen von Stadträtin Prof.Dr.Anke Schuster die Amtskette. Anschließend hielt Prof. Würzner seine Antrittsrede. Bei einem anschließenden Festakt im Theater Heidelberg führte Intendant Holger Schultze durch ein vielfältiges Programm, das die ganze Breite einer engagierten Stadtgesellschaft widerspiegelte. Im Interview im Stadtblatt-Jahresrückblick – er liegt dieser Ausgabe bei – skizzierte Prof. Würzner die Herausforderungen und Ziele seiner dritten Amtszeit. Als „Kern seiner Arbeit“ bezeichnete er den Erhalt und die Förderung eines guten sozialen Miteinanders in der Stadt. Dies sei Grundvoraussetzung dafür, die großen Herausforderungen unserer Zeit zu lösen: „Es ist wie in einem Ruderboot: Jeder trägt an seinem Platz dazu bei,das Boot voranzubringen.Wir brauchen dabei jede und jeden, der mit anpackt.“ Größte Herausforderung Klimawandel Die größte Herausforderung derzeit sei der Klimawandel, so Würzner. Heidelberg sieht er gut aufgestellt beim Klimaschutz, aber man müsse das Tempo weiter forcieren. Dafür halte man in Heidelberg zwei große Trümpfe in der Hand: eine aufgeschlossene Bevölkerung und eine enorme Innovationskraft bei den Betrieben, Hochschulen und Einrichtungen. Die wichtigsten Handlungsfelder im Kampf gegen den Klimawandel seien dabei Energie, Mobilität und Gebäudesanierungen. Die Städte und Kommunen könnten hier viele Anreize setzen. Er wolle sich in seiner dritten Amtszeit dafür einsetzen, dass bis 2040 ganz Heidelberg klimaneutral wird. Und er ist sich sicher, dass die Menschen dabei mitgehen: „Ich habe bei meinen vielen Gesprächen große Offenheit für Veränderungen bemerkt.“ Bericht über Amtseinführung im nächsten Stadtblatt am 11. Januar In der ersten Ausgabe des Jahres 2023 am 11. Januar wird das Stadtblatt über die Amtseinführung ausführlich berichten. Fotos davon sind schon jetzt im Internet zu sehen. tir www.heidelberg.de/ oberbuergermeister Vor der offiziellen Amtseinführung zeigt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner die Amtskette, die er bei seiner Vereidigung am gestrigen Dienstag aus den Händen von Stadträtin Prof. Dr. Anke Schuster erhielt. (Foto Dittmer)

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