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stadtblatt / 21. Dezember 2022 4 AKTUELLES Sprachkoffer für die Grundschulen Stadt unterstützt größeren Bedarf an Sprach- förderung durch zu- sätzliche Material-Sets I nfolge des Ukraine-Krieges gibt es derzeit zunehmend mehr Schülerinnen und Schüler an den Heidelberger Grundschulen, die als „Seiteneinsteiger“ die deutsche Sprache lernen. Lernrückstände haben infolge der Corona-Pandemie aber auch Schülerinnen und Schülern, deren Muttersprache Deutsch ist. Die Stadt Heidelberg unterstützt deshalb den erhöhten Bedarf an Sprachförderung an den Grundschulen mit weiteren acht Klassensets der sogenannten Sprachkoffer „Schrittweise Deutsch“. Deutschkenntnisse als Voraussetzung für Schulerfolg Die Sprachkoffer enthalten umfangreiche Sprachlernmaterialien, mit deren Hilfe es für Kinder und Jugendliche möglich ist, schrittweise und spielerisch Deutsch zu lernen. „Dass Kinder in der Schule Erfolg haben und sich als Teil einer Gemeinschaft fühlen, hängt wesentlich davon ab,wie gut sie Deutsch verstehen und sprechen. Die Sprachkoffer haben sich dabei in der Praxis als ein besonders hilfreiches Werkzeug erwiesen“, sagt Stefanie Jansen,Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit. An 17 von insgesamt 18 Grundschulen in Trägerschaft der Stadt Heidelberg werden bereits Sprachkoffer eingesetzt. Die neuen Sets werden aus dem jährlich 330.000 Euro umfassenden Sprachfördertopf der Stadt finanziert und an den Heidelberger Grundschulen, insbesondere den Internationalen Vorbereitungsklassen (VKL-Klassen), eingesetzt. Lernen im eigenen Tempo Mit Hilfe der Materialien des Sprachkoffers können Schülerinnen und Schüler unterschiedlichen Alters in ihrem eigenen Tempo und auf ihrem individuellen Sprachniveau gleichzeitig sowohl Wortschatz als auch Satzbau der deutschen Sprache lernen. Der Sprachkoffer beinhaltet beschriftete und bebilderte Wortkarten, programmierte Vorlesestifte, Kopfhörer und eine Satzleiste. Dadurch kann das Material nicht nur im Deutsch-, sondern auch im Fachunterricht eingesetzt werden. Sprachlernkonzept ist „ein echtes Erfolgsmodell“ Das Sprachlernkonzept „Schrittweise Deutsch“ wurde von Prof.Dr.Anne Berkenmeier von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und Anja Schmidt, Rektorin an der AlbertSchweitzer-Schule, in Kooperation mit dem Regionalen Bildungsbüro Heidelberg entwickelt. Das Staatliche Schulamt Mannheim begleitet den Einsatz an Schulen mit Unterstützungsmaßnahmen. „Mit dem Sprachlernkonzept „Schrittweise Deutsch“ wurde ein echtes Erfolgsmodell geschaffen, welches niedrigschwellig und passgenau die Schülerinnen und Schüler unterstützt, Deutsch zu lernen“, sagt Schulamtsdirektorin Florence Brokowski-Shekete vom Staatlichen Schulamt. eu Präsentieren die Sprachkoffer (v.l.): Anja Schmidt, Rektorin der Albert-Schweitzer-Schule, Schulamtsdirektorin Florence Brokowski-Shekete, Isabel Arendt und Franz Meißner vom Amt für Schule und Bildung sowie Bürgermeisterin Stefanie Jansen. (Foto Dorn) Eine Bücherkiste voller Vielfalt Heidelberg ist international, das ist auch an den Grundschulen sichtbar. Mit dem Pilotprojekt „Menschenbücher zu Besuch“ möchte der Migrationsbeirat diese Vielfalt für Grundschülerinnen und -schüler über eine Kiste ausgewählter Bücher sichtbarer machen. Kinder bekommen Einblicke in verschiedene Lebenswelten und erlernen den Umgang mit Unterschieden. Kürzlich war Projektstart mit Bürgermeisterin Jansen an der Geschwister-Scholl-Schule. Die Bücherkiste kann ausgeliehen werden über: migrationsbeirat@heidelberg.de. (Foto Rothe) Schulsozialarbeit wird fortgeführt Gemeinderat gab grünes Licht für sozialpädagogisches Angebot in den Jahren 2023/24 Der Gemeinderat hat am 15. Dezember einstimmig der Fortführung der Schulsozialarbeit im bisherigen Umfang in den Jahren 2023 und 2024 zugestimmt. Über eine zusätzliche Ausweitung des sozialpädagogischen Angebots an den Heidelberger Schulen wird das Gremium im Rahmen der Haushaltsberatungen für den Doppelhaushalt 2023/2024 entscheiden. Heidelberg setzt seit 20 Jahren erfolgreich auf das Instrument der präventiven Jugendhilfe. Es dient vielen anderen Kommunen als Vorbild. Schulsozialarbeiterinnen und -sozialarbeiter unterstützen Kinder und Jugendliche bei der Integration in der Schule und ins soziale Umfeld.Seit 2015 steht Schulsozialarbeit in allen Schultypen von der Grundschule bis zur weiterführenden Schule zur Verfügung. Die Verwaltung hält auch wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie eine weitere Aufstockung der Schulsozialarbeit perspektivisch ab Herbst 2023 für notwendig. Aktuell investiert die Stadt jährlich zwei Millionen Euro in das Angebot. Eine Aufstockung müsste nach Berechnungen der Verwaltung mit knapp einer halben Million Euro jährlich zusätzlich finanziert werden. eu

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