stadtblatt / 21. Dezember 2022 2 Bündnis 90/Die Grünen Dr. Nicolá Lutzmann Kein Busparkplatz auf der Wieblinger Streuobstwiese! Ein Busparkplatz für Reisebusse auf einer schützenswerten Streuobstwiese in Wieblingen? Solche Pläne für die Streuobstwiese auf dem nördlichen Teil des Geländes zwischen Kurpfalzring,Wieblinger Weg und A656 gibt es! Streuobstwiesen sind wichtige Biotope für viele Pflanzen, Insekten, Reptilien und anderes Leben. So standen die vielen Menschen, die kürzlich zu einer Infoveranstaltung u.a. vom Naturschutzbund und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland vor Ort zusammenkamen, auch unter einem für Streuobstwiesen typischen Baum mit Spechthöhle. Aber es geht nicht nur um die Bäume, sondern vielmehr um den Charakter solcher Wiesen mit älteren Obstbäumen. Nur beides zusammen ergibt diesen schützenswerten Lebensraum. Aufgrund der Wichtigkeit von Streuobstwiesen für den Erhalt der heimischen Biodiversität wurde dieser Lebensraumtyp kürzlich mit einem besonderen Schutz im Landesnaturschutzgesetz bedacht und darf nicht mehr vernichtet werden. Ein Jahrzehnte alter Bebauungsplan könnte diesen Schutz für unsere Wieblinger Streuobstwiese jedoch aushebeln. Aber warum gibt es überhaupt diese Pläne, einen so wertvollen Grünraum in Heidelberg zu zerstören? Tourist*innen werden mit Bussen an den Neckarmünzplatz gefahren und die Busfahrer*innen warten dann auf dem Parkplatz hinter dem Karlstor oder entlang der B37 nach Neckargemünd, bis die Stadtbesichtigung beendet ist. Doch nun gibt es wohl andere Pläne seitens der Stadt für diesen Parkplatz. Die Busse müssen trotzdem irgendwo warten. Wir finden es allerdings absurd, dafür das Habitat einer Streuobstwiese zu asphaltieren oder zu schottern – selbst wenn die Obstbäume stehen bleiben könnten. Gibt es nicht genug andere Warteplätze,die schon versiegelt sind? Der Messplatz? Zumindest an den Sonntagen die riesigen Parkplätze der Einkaufszentren? In der Fritz-FreyStraße entlang der Dossenheimer Landstraße im Gewerbegebiet Handschuhsheim? Teile des Airfields? Muss es überhaupt ein großer, zentraler Warteplatz sein? Sind wir nicht eine junge, kreative Stadt, die mit modernen, nachhaltigen Lösungen arbeiten will? Andere TouristenStädte haben beispielsweise digitale und innovative Lösungen gefunden und ein dezentrales Abstellkonzept auf vorhandenen versiegelten Flächen mit Warteplatzzuweisung und Routing per App entwickelt. Solche Lösungen würden den Zielen „ökologische Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz“ des neuen Tourismusleitbilds der Stadt entsprechen, die wir als Grünen-Fraktion in den Ausschüssen nachgeschärft haben. Eine Streuobstwiese für einen Busparkplatz zu opfern, ist aus Sicht des Natur- und Klimaschutzes inakzeptabel, das werden wir nicht unterstützen! 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT Die Heidelberger Marliese Heldner Vereine in der Energiekrise Auch im Sport belasten hohe Energiepreise die Vereinskassen. Trotz aller Einsparungen sind die Stromkosten am Ende von den Vereinen zu tragen, was bei vielen zu einer finanziellen Überforderung führt. Aus Kostengründen den Trainingsbetrieb einzustellen, halten wir für den falschen Weg, denn Vereine erfüllen neben dem Sport weitere wichtige gesellschaftliche Aufgaben. In der Jugendarbeit und Integration vermitteln sie Werte wie Fairplay, Teamgeist und Toleranz. Es muss uns allen daran gelegen sein, dass Sport weiter stattfindet. Wir haben die Verwaltung gebeten zu prüfen, ob der Energiekostenzuschuss des Sportförderprogramms erhöht werden kann,damit für die Sportvereine die Mehrkosten möglichst gedeckt werden können. info@dieheidelberger.de Arbeitsgemeinschaft GAL/FWV Michael Pfeiffer Lobbyismus vor Sicherheit? Im März 2016 hatten wir einen Antrag gestellt, dass die Verwaltung ein Konzept erstellen soll, wie man die Altstadt für Unberechtigte durch Poller sperrt. Bis heute haben wir drei Hochsicherheitspoller geschafft. Respekt! Wer bremst dieses Projekt aus? Am Samstag vor dem 1. Advent war ich auf dem Weihnachtsmarkt. Auf dem Fischmarkt musste ich drei PKWs mit MA und LU Kennzeichen ausweichen, die in RichtungHauptstraßeweiterfuhren. Schilder verhindern das nicht, sondern nur Poller, die geltendes Recht durchsetzen und mit denen man nicht diskutieren kann.Wenn unser OB wirklich Interesse daran hätte, die Altstadt für den Kfz-Verkehr zu sperren,wäre das nach knapp 7 Jahren kein Thema mehr. Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten. mp-pfeiffer@gmx.net Die Linke Bernd Zieger Graue Energie berücksichtigen/ Gebäudesanierung muss Vorrang vor Abriss und Neubau haben Die bei der Produktion von Baumaterialien wie z.B. Beton und Stahl entstehende Treibgasemission wird graue Energie genannt.Durch Abriss und Neubau von Gebäuden entsteht eine große Menge an grauer Energie. Bisher wurde das Thema der grauen Energie bei der Planung neuer Stadtquartiere und bei den Klimabilanzen sowie im Klimaschutzaktionsplan vernachlässigt. Um dies zu ändern, haben wir als DIE LINKE zusammen mit Bündnis90/Die Grünen und der GAL/FW einen TOP-Antrag eingereicht. Bei der Sanierung von Gebäuden wird wesentlich weniger graue Energie aufgewendet. Deswegen sollte die Sanierung auf dem PHV und anderswo absoluten Vorrang vor Abriss und Neubau haben. gemeinderat@dielinke-hd.de FDP Karl Breer Nach der Gemeinderatssitzung ... ... hatte der OB uns Stadträte zum Weihnachtsessen eingeladen. Zunächst saßen die üblichen Gruppierungen zusammen,doch imLaufe des Abends lockerte sich die Sitzordnung und es ergaben sich Unterhaltungen zwischen unüblichen Gesprächspartnern. Erst wurden noch „OBWahlkampfwunden“ versorgt, doch schnell kamen wir auf Gemeinsamkeiten zu sprechen.Es bestand Einigkeit uns nicht mehr „heidelbergtypisch“ im Klein-Klein zu verzetteln. Sitzungen sollen kürzer und stringenter werden. Das macht Hoffnung! Die FDP Fraktion wünscht Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und für das neue Jahr Zuversicht, unbeschwerte Momente und vor allem Gesundheit. Hoffen wir, dass uns 2023 mit einem ebenso unerwarteten Frieden überrascht, wie uns 2022 einen unerwarteten Krieg beschert hat. breer@fdp-fraktion-hd.de Die Streuobstwiese in Wieblingen darf kein Busparkplatz werden, zu wertvoll ist ihre Biodiversität. (Foto Grünen-Fraktion Heidelberg)
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